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Fußball SVL mit Glück und Szczerbik

Beim SV Liesten 22 darf weiter geträumt werden, von einem Traumlos im Fußball-Landespokalwettbewerb.

Von Florian Schulz 07.08.2017, 05:00

Liesten l Für die erste Hauptrunde hat sich der Landesklasse-Vertreter des SV Liesten am Sonnabend durch einen 9:8-Erfolg nach Elfmeterschießen gegen den Möringer SV jedenfalls schon einmal qualifiziert.

Für die Liestener bedeutet dieser Sieg schon am kommenden Sonnabend das nächste Heimspiel im FSA-Cup. Zu Gast wird diesmal allerdings mit dem SV Staßfurt ein Landesligist sein, gegen den der SVL wohl eher als Außenseiter aufläuft. Dass Wiese & Co. allerdings auf einem guten Weg sind, demonstrierten sie am Sonnabend gegen den Ligakonkurrenten aus Möringen, gegen den es nach 90 Minuten 2:2 und nach 120 Minuten 4:4 gestanden hatte.

Schon allein diese Zahlen lassen erahnen, was die 49 Zuschauer insgesamt im Waldstadion geboten bekamen. Im ersten Abschnitt allerdings noch nicht allzu viel. Liesten gehörte die Anfangsphase, das 1:0 durch Niels Bierstedt nach gutem Zusammenspiel mit Stephan Benecke nach einer Viertelstunde war verdient. In der Folge investierten die Platzherren aber zu wenig. Sie zogen sich weit zurück und überließen dem MSV das Mittelfeld. Sven Komnick, der gemeinsam mit Christian Walter den im Urlaub befindlichen Trainer Michael Piotrowski an der Seitenlinie vertrat, gefiel die passive Spielweise seiner Elf nicht. Die Gäste hätten diese beinahe bestraft, doch gegen Kevin Beyer (36.) und Philipp Kühne (37.) klärte Liestens Schlussmann Dawid Szczerbik stark. Somit ging es mit dem mittlerweile doch etwas wackligen 1:0 in die Halbzeitpause.

Deutlich offensiver, aber auch hitziger wurde es nach dem Seitenwechsel. Den Möringern war der Wille anzumerken, schnellstmöglich auszugleichen. Das hätte auch schon in Minute 63 klappen können, als sich der SVL mit einer simplen Freistoßvariante aushebeln ließ und Thomas Genderjahn per Kopf erneut am starken Szczerbik scheiterte. Zwei Zeigerumdrehungen später brachte erneut ein Freistoß die Platzherren in Bedrängnis. Diesmal traf Kevin Beyer dann auch zum umjubelten 1:1 (65.). Das war dann aber doch eine Art Weckruf für das Komnick-Team. Man agierte hinten wieder aufmerksamer und investierte auch wieder mehr im Offensivspiel. Besonders Joker Martin Böhm hing sich an vorderster Front rein.

Bestes Beispiel: In Minute 68 setzte er sich nach einem langen Ball von Steven Beck gegen zwei Verteidiger durch, jagte die Kugel aber über den Querbalken hinweg. Auch Sebastian Kordus (83.) und René Mangrapp (84.) scheiterten – und zwar an Keeper John Ziesmann. Bei einem sehenswerten Schuss vom gerade eingewechselten Marc Pätzold konnte aber auch Ziesmann nichts mehr ausrichten – das mittlerweile verdiente 2:1 (87.).

Liesten war – da die Zeit fast abgelaufen war – schon mit einem Bein in der ersten Hauptrunde, doch dann missglückte Henning Glameyer ein Rückpass auf Szczerbik. Philip Lauck sprintete dazwischen und glich zum 2:2 (90.+3) aus. Somit ging es in die Verlängerung, in der beide Teams – auch wenn kräftemäßig ziemlich platt – weiterhin mit offenem Visier spielten. Nach Krotki-Vorarbeit markierte Böhm die erneute Liestener Führung, die aber Tim Prenzel wenig später vom Elfmeterpunkt wieder egalisierte – 3:3 (98.). In Überzahl – Markus Krotki sah die Gelb-Rote Karte – ging Möringen durch Patrick Huch (103.) erstmals in Führung. Die Platzherren mussten nun wieder kommen und glichen wiederum postwendend durch Benecke zum 4:4 (105.) aus. Trotz guter Möglichkeiten durch Böhm (110.) auf Liestener Seite sowie Kühne (114., 119.) und Huch (118.) für den MSV fielen in einer verteilten zweiten Hälfte der Verlängerung keine Treffer.

Das Elfmeterschießen war in der Folge ein reines Lotteriespiel. Nachdem die Liestener Marc Pätzold und René Mangrapp jeweils an Ziesmann gescheitert waren, hatte sich Möringen einen klaren Vorteil verschafft. Doch dann wuchs Dawid Szczerbik plötzlich über sich hinaus. Er traf nicht nur selbst, sondern parierte auch noch gegen Daniel Drawehn, Tim Prenzel und Thomas Genderjahn. Nach einem 9:8 jubelte am Ende also doch noch der SV Liesten 22, der sich bereits auf den ersten Hauptrundengegner SV Staßfurt freut.

SV Liesten 22: Szczerbik – Wiese, Kijewski, R. Mangrapp, Kordus, Bierstedt (54. Böhm), He. Glameyer, Müller (58. Krotki), Schröder (86. Pätzold), Benecke, Beck.

Möringer SV: Ziesmann – Klewitz, Beyer, Prenzel, Schönburg (107. Drawehn), Seidl (61. Huch), Kühne, Lauck, Jaeger (46. Genderjahn), Buchholz, Reiter (67. Engels).

Torfolge: 1:0 Niels Bierstedt (15.), 1:1 Kevin Beyer (65.), 2:1 Marc Pätzold (87.), 2:2 Philip Lauck (90.+3), 3:2 Martin Böhm (96.), 3:3 Tim Prenzel (98./Foulelfmeter), 3:4 Patrick Huch (103.), 4:4 Stephan Benecke (105.).

Elfmeterschießen: 5:4 Steven Beck, 5:5 Kevin Beyer, Marc Pätzold gehalten, 5:6 Philip Lauck, René Mangrapp gehalten, 5:7 Philipp Kühne, 6:7 Stephan Benecke, Daniel Drawehn gehalten, 7:7 Matthias Wiese, Tim Prenzel gehalten, 8:7 Dawid Szczerbik, 8:8 Sebastian Engels, 9:8 Henning Glameyer, Thomas Genderjahn gehalten.

Schiedsrichter: Leon Kocherscheid.

Vorkommnis: Gelb-Rote Karte gegen Markus Krotki (100./SV Liesten 22).

Zuschauer: 49.