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Hallenfußball SSV 80 Gardelegen erneut in Hochform

Zwei westaltmärkische Vertreter haben sich erstmals beim 27. Altmark-Masters in Beetzendorf im Finale gegenüber gestanden.

Von Florian Schulz 08.01.2018, 00:01

Beetzendorf l Das hat es noch nie in der Historie des Altmark-Masters gegeben. Damit gemeint ist nicht der Triumph des SSV 80 Gardelegen, sondern erstmals überhaupt standen sich im Endspiel zwei westaltmärkische Vertreter bei diesem hochklassigen Hallenturnier gegenüber. Bei der 27. Auflage am Sonnabend in der Beetzendorfer Sporthalle bezwangen die Gardelegener den SV Liesten 22 im Finale deutlich mit 5:0.

Wenn die Liestener den Namen Simon Bache hören, bekommen sie wohl langsam Albträume. Bache schoss seine SSV-Farben nämlich vor fast genau einem Monat zum 1:0-Ligasieg in der Landesklasse auf grünem Rasen gegen den SVL, und auch im Endspiel in der Halle markierte die Nummer zehn der Rolandstädter – letztmalig hatten sie den Pokal 2014 durch ein 9:1 im Finale gegen Uchtspringe geholt – gegen selbigen Kontrahenten allein vier Treffer. Das weitere Tor ging übrigens auf das Konto von Frank Fehse.

Rang drei wurde vom Neunmeterpunkt ausgeschossen. Das Überraschungsteam vom Schinner SV Eintracht aus der Kreisoberliga Stendal gab dem Landesklasse-Vertreter FSV Saxonia Tangermünde mit 3:2 das Nachsehen.

Viele Experten hatten sicherlich den Oberligisten 1. FC Lok Stendal zumindest im Finale, wenn nicht sogar auf dem Turnierthron gesehen. Natürlich kann man das Ausscheiden des Titelverteidigers in der Vorrunde als Enttäuschung werten, allerdings bauten die Eisenbahner viele A-Junioren ein und ließen zahlreiche Leistungsträger daheim. Sechs Punkte holte das junge Lok-Team, die beiden späteren Finalisten Gardelegen und Liesten waren in Gruppe A allerdings erfolgreicher.

Erfolgreich waren auch zwei Schinner Akteure. Sonderauszeichnungen gingen nämlich an Kevin Assmann (Bester Spieler) und Noah Saeg (Bester Torschütze), der mit satten neun Treffern einen neuen Torrekord beim Altmark-Masters aufstellte. Als bester Torhüter wurde hingegen Dennis Röhl geehrt. Röhl, Rückkehrer vom 1. FC Lok Stendal, hütete den Kasten der zweiten Mannschaft des SV Eintracht Salzwedel aus der westaltmärkischen Kreisoberliga.

Um die vier Tickets für das Halbfinale bewarben sich die insgesamt zehn Mannschaften in den beiden Fünfer-Staffeln. Dabei gab es gleich zum Auftakt in Gruppe A die erste faustdicke Überraschung. Der Titelverteidiger aus Stendal strauchelte gegen den SV Liesten 22 (1:2). Gardelegen startete auch noch etwas wacklig mit einem 1:1 gegen den Osterburger FC. Doch sowohl Stendal (5:0 Salzwedel II) als auch Gardelegen (2:1 Liesten) gewannen ihre jeweils zweite Begegnung und waren damit wieder im Rennen.

Im direkten Duell gegen den Oberligisten behielten die Gardelegener aber mit 5:3 die Oberhand. Während der SSV mit einem 3:2 gegen Salzwedels Reserve und den Zählern acht, neun und zehn den Einzug in die Vorschlussrunde perfekt machte, brauchte Stendal trotz des 4:2 gegen den Osterburger FC Schützenhilfe. Die gab es allerdings nicht. Salzwedel II legte sich gegen Liesten zwar mächtig ins Zeug, doch es reichte „nur“ zu einem 2:2. Die Liestener kamen somit auf sieben Zähler und sorgten für das Aus des Titelverteidigers (sechs Punkte). Auch Osterburg (vier Punkte) und Salzwedel II (ein Zähler) blieben auf der Strecke.

Ganz stark präsentierte sich Kreisoberligist Schinne in Staffel B. Die Eintracht um Coach Lars Reifke ließ gleich mal mit einem 5:3 gegen Landesklasse-Spitzenreiter SV Eintracht Salzwedel I aufhorchen und überraschte auch dessen Ligakonkurrenten FSV Saxonia Tangermünde (4:0) und SV Rot-Weiß Arneburg (3:1). Da konnten sich die technisch starken Schinner sogar die 0:4-Abschlussklatsche gegen den Möringer SV locker leisten.

Mit neun Punkten wurden sie trotzdem Gruppensieger. Auch die Tangermünder Saxonen kamen auf neun Zähler, allerdings hatte Schinne mehr Tore erzielt. Möringen (sechs Punkte), Salzwedel I (vier) und Arneburg (ein) mussten frühzeitig die Segel streichen.

Tangermünde gelang im Duell mit Gardelegen ein optimaler Start. Die Truppe von Trainer Steffen Lenz war von Beginn an hellwach und führte durch Tore von Abdulghane Turkmane und Nils Lautenschläger früh mit 2:0. Das war dann aber zugleich auch der Weckruf für den SSV, der in der Folge aber klare Chancen zu Hauf versiebte.

Erst Andy Stottmeister gelang der 1:2-Anschluss. Da Christian Krziwanie auch noch den verdienten 2:2-Ausgleich markierte, ging es ins Neunmeterschießen. Dort avancierte Marc Mette im Gardelegener Tor zum Helden. Er wehrte die Versuche von Florian Stark und Jonas Lehmann ab. Die SSV-Schützen Frank Fehse, Michael Hille, Martin Gille und Florian Scheinert trafen allesamt, so dass das Scheinert-Team nach einem 6:4 ins Endspiel einzog.

Für die Schinner lief zunächst auch in der Vorschlussrunde alles nach Plan. Sie führten durch den neunten Turniertreffer von Noah Saeg gegen Liesten schnell mit 1:0. Doch der SV Liesten ließ sich nicht beeindrucken und schlug durch einen Doppelpack von Henning Schröder sowie ein Traumtor von Henning Glameyer zum 3:1 zurück. Robin Kroschel konnte für die Eintracht nur noch auf 2:3 verkürzen.

Erneut hatten die Saxonen aus Tangermünde vom Punkt Pech. Florian Stark verfehlte das Gehäuse, Nils Lautenschläger jagte die Kugel gegen die Querlatte. Auf Schinner Seite versenkten hingegen Robin Kroschel, Jens Kuschmider und Michael Mauer zum 3:2-Erfolg. Dadurch sicherte sich Schinne den dritten Platz.

Sowohl Gardelegen als auch Liesten waren zu Beginn auf Sicherheit bedacht und spielten nicht direkt munter nach vorne. Erst mit dem Treffer von Simon Bache zum 1:0 für den SSV Gardelegen kam Feuer in die Begegnung. Die Liestener mussten nun mehr tun, setzten mit Lucas Bresch immer wieder auf einen fünften Feldspieler, doch das nützte nichts. Frank Fehse traf ohne große Probleme zum 2:0, ehe Bache mit einem lupenreinen Hattrick sogar noch für den deutlichen 5:0-Endstand zugunsten der Gardelegener sorgte.

„Glückwunsch an die Jungs. Sie haben sich den Sieg hier echt verdient und damit eine überragende Hallensaison gekrönt. Sicherlich sind wir schwer hereingekommen und teilweise leichtfertig mit unseren Möglichkeiten umgegangen, doch insgesamt haben wir guten Fußball geboten. Ich hoffe, dass uns das Schwung für die Rückrunde gibt“, fasste Trainer Norbert Scheinert zusammen, der mit seinem SSV 80 Gardelegen nach dem Erfolg beim KFV-Supercup sowie beim Altmark-Masters nun möglichst auch noch den Landesklasse-Staffelsieg erkämpfen möchte.