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Kegeln SV Binde in heimischen Gefilden eine Macht

Zweitbundesligist SV Binde schwebt derzeit sportlich auf Wolke sieben.

Von Thomas Koepke 28.11.2018, 04:00

Binde/Arendsee l Die Bohlekegler um Teamleiter Alf Schernikau rangieren auf dem zweiten Tabellenplatz der Süd-Ost-Staffel, haben den Klassenerhalt damit praktisch schon zur Halbzeit in der Tasche und sind vor allem zu Hause in Arendsee eine echte Macht.

Vier Pluspunkte, ein Spielverhältnis von 22:8 und ein Einzelwertungspunktverhältnis von weit über 120 Pluszählern - das ist die derzeitige Bilanz der Binder Bundesliga-Kegler. Lohn dafür ist der zweite Tabellenplatz in der allerdings noch unbereinigten Tabelle der 2. Bundesliga.

Gründe für die derzeit komfortable Situation sind sicherlich die guten Ergebnisse auswärts zu Saisonbeginn und natürlich vor allem die immense Heimstärke der Altmärker.

Und die ist erstaunlich. Das einzige, was die Binder derzeit in den eigenen vier Wänden zum Zittern oder gar ins Wanken bringen könnte, wären bei den winterlichen Temperaturen eine defekte Heizungsanlage und zu viel Glühwein. Die Gästeteams schaffen das jedenfalls nicht.

Und manche werden sich nicht einmal erinnern können, wann die Binder Bundesligakegler letztmalig auf der Heimbahn in Arendsee einen Zähler abgegeben haben.

Für Aufklärung sorgt Teamleiter Alf Schernikau. „Ja, das ist mittlerweile schon sehr lange her. Das letzte Mal haben wir im Januar 2016 einen Zähler hier liegen lassen. Damals holte der VKC/FE Spandau den Zusatzpunkt. Das hat uns natürlich schon gewurmt. Seit diesem Spiel haben wir aber alles mit 3:0 gewonnen“.

Mittlerweile sind knapp drei Jahre rum, und es gelang bisher - genauer gesagt seit 31 Heimspielen - keiner einzigen Mannschaft, etwas aus Arendsee zu entführen. „Das liegt vielleicht auch an unserer speziellen Bahn. Hier muss man mit viel Gefühl und etwas ruhiger kegeln, als auf manch anderen Bahnen. Damit kommen die Gäste meist nicht so gut zurecht“, gab Schernikau bereits vor einem Jahr zu Protokoll.

Und selbst die absoluten Top-Spieler der Liga wie Pascal Lötzsch (SG Sparta/KSG Berlin) oder zuletzt auch Matthias Mohr (VKC/FE Spandau), die eigentlich auf allen Bahnen sehr gut klarkommen, gehen in Arendsee praktisch leer aus.

Ein dickes Pfund können die Binder neben der genauen Bahnkenntnis auch noch selbst in die Waagschale werfen - und zwar die kompakte und ausgeglichen starke Mannschaft. Man weiß bei den Altmärkern nie ganz genau, wer den Tagesbestwert schiebt - es könnte jeder sein.

„Momentan sind wir alle sehr gut drauf und liefern ausgeglichene Leistungen. Keiner fällt ab, und wenn doch, dann sind immer noch die anderen Fünf da, die das auffangen können“, so Schernikau weiter.

Hinzu kommt, dass der „Nachwuchs“ spätestens in dieser Saison so richtig einschlägt. Zwar sind Carlo Thiede und Richard Albrecht gestandene Bundesligaakteure, doch immer noch die beiden Nesthäkchen im Team. Aber was die beiden Jungs derzeit abliefern, ist bärenstark. Während Albrecht im Schnitt - hier sind natürlich auch die Auswärtspartien mit eingerechnet - 9,5 Punkte holt und damit derzeit auf Platz zwei der Liga-Einzelwertung rangiert, steuert Thiede ebenfalls gute 8,5 bei.

Meister der Beständigkeit ist aber Burkhard Thiede, Vater von Carlo. In jeder Bundesliga-Spielzeit gehört er zu den Besten im Team und liegt auch diesmal wieder bei 8,7 Punkten im Schnitt und auf Platz neun der Liga-Wertung.

Komplettiert wird der starke Binder Kader von Jochen Neubauer, für den es zuletzt zu Hause oftmals bergauf und bergab ging, Stefan Dombrowski und Alf Schernikau. Der Teamleiter stabilisierte seine Leistungen zuletzt auch erheblich und landete immer öfter im zweistelligen Punktbereich.

„31 Mal zu Hause in Folge gewonnen. Ich denke, das ist schon sehr beeindruckend. Dafür sage ich herzlichen Glückwunsch, das ist nicht alltäglich und eine ganz starke Leistung“, so VKC/FE-Akteur Steffen Kuttig am Sonntag im Rahmen der Verabschiedung. Kurz zuvor hatten die Binder erneut klar 3:0 gewonnen und hätten sogar fast die Höchststrafe gegen die Spandauer verhängt. „Ja, das war ganz schön knapp, aber Stefan Peplau hatte ja was dagegen“, so Schernikau.

Und die weiße Heimweste wird die drei Jahre voll machen - so viel steht fest, denn der nächste Heimauftritt der Binder ist erst für den 26. Januar 2019 geplant. Dann steht das Altmarkderby gegen den Stendaler KC auf dem Programm. Zuvor müssen die Mannen um Burkhard Thiede am Wochenende des 12./13. Januar 2019 bereits die Rückspiele bei den Spandauer Teams des VKC/FE und der SG bestreiten.

„Naja, von daher wünsche ich euch zwar schöne Weihnachten und einen guten Rutsch, aber sportlich erst für das übernächste Spiel viel Glück“, schickte Bindes Teamleiter Alf Schernikau mit einem Lächeln auf den Lippen am Sonntag die VKC/FE-Männer auf die Heimfahrt in die Bundeshauptstadt.