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Kegeln SVB: Bundesligasaison mit Fragezeichen

Eigentlich würden die Bohlekegler des SV Binde in Kürze ihre nächste Bundesliga-Saison in Angriff nehmen.

Von Thomas Koepke 03.09.2020, 05:00

Arendsee/Binde l Doch ob daraus überhaupt etwas wird, steht noch in den Sternen. Aufgrund der immer noch anhaltenden Corona-Pandemie setzte der Bundesverband den Start ersteinmal bis zum 30. November 2020 aus.

Unweit der Arendseer Kegelhalle, dem Bundesliga-Spieldomizil der Männer des SV Binde, hört man es poltern und nach knapp vier Sekunden klappern. Das ist ein eindeutiges Indiz dafür, dass die Kugeln wieder rollen.

Doch das tun sie - zumindest für die erste Mannschaft des SV Binde - derzeit nur zu Trainingszwecken. Der Bundesverband teilte nämlich kürzlich offiziell mit, dass die Bundesligen noch mindestens bis zum 30. November 2020 pausieren müssen. Dazu heißt es in der Mitteilung des DBKV:

„Eine baldige Wiederaufnahme des Sportbetriebs im Kegeln ist nur erreichbar, wenn es für den Kegelsport eine für alle Bundesländer länderübergreifende Angleichung der Auflagen gibt. Gegenwärtig ist in Teilen von Schleswig-Holstein die Nutzung von Kegelsporteinrichtungen für den Wettkampf untersagt, in Hamburg kann nur eine begrenzte Anzahl von Personen die Kegelbahnen nutzen, in Berlin ist es mit der Nutzung der Hämmerlingstraße nicht einfach, und laut Medien dürfen in Mecklenburg-Vorpommern keine Tagestouristen einreisen. Dies hat den DBKV bewogen, den Start der Bundesligen bis zum 30. November 2020 auszusetzen. Der DBKV-Sportausschuss wird über den weiteren Werdegang im November beraten“.

Diese Mitteilung nahm man natürlich auch beim SV Binde mit gemischten Gefühlen auf. Zum einen hatte man sich auf den sportlichen Wettstreit mit den anderen Teams gefreut, zum anderen steht natürlich die Gesundheit aller und auch die Eindämmung der Corona-Pandemie auf der Agenda.

SVB-Teamleiter Alf Schernikau kann die Entscheidung des Verbandes auch nachvollziehen. „So lange es in den Bundesländern keine einheitlichen Regelungen gibt, macht es ja auch keinen Sinn. Der Verband hatte unter diesen Umständen ja auch keine andere Wahl“, so Schernikau.

Die Binder befinden sich derzeit also „in der Warteposition“, wie Schernikau es beschreibt. „Das Training läuft ganz normal. Wir kegeln ein bis zweimal in der Woche und halten uns so fit“.

Doch es sickerte durch, dass sich der Rechtsausschuss des Verbandes mit der Aussetzung des Saison bis zum 30. November beschäftigt. „Ich weiß zwar nicht genau, welche Vereine Einspruch gegen diese Entscheidung eingelegt haben, aber es gibt Einsprüche. Man muss natürlich abwarten, wie der Verband damit umgeht und entscheidet. Allerdings habe ich keine große Hoffnung, dass die Einsprüche durchgehen“, so Schernikau.

Als Hauptgründe dafür gelten eben die uneinheitlichen Regelungen der Bundesländer hinsichtlich der Corona-Pandemie, „denn wir kegeln ja nun mal Bundesland übergreifend, so dass es schwierig ist, die gleichen Maßgaben und Bedingungen vorzufinden“, so Schernikau weiter.

Und selbst wenn es ab dem 30. November 2020 wieder losgehen sollte, drückt der Terminplan. „Es fällt zeitlich fast die komplette Hinrunde weg. Sollte es im Dezember losgehen, dann wird es zeitlich schon sehr eng. Ich weiß nicht, wie das alles nachgeholt werden soll“, so der Binder Teamleiter. Der glaubt auch nicht wirklich an eine Saison 2020/2021.

„Ich persönlich denke, dass es nicht zu einer Saison kommen wird in diesem Jahr. Wir müssen aber erstmal die weiteren Lockerungen in den Ländern und die Tagung des Verbandes zum 30. November abwarten, dann wissen wir sicher mehr“, so Schernikau.

Allerdings haben sich die Binder bereits Gedanken gemacht, wie sie dennoch in einen Wettstreit mit anderen Teams treten könnten. „Die Überlegungen gehen dahin, dass wir vielleicht Turniere mit den anderen drei Bundesligisten aus Sachsen-Anhalt spielen könnten, so dass wir zumindest ein wenig Wettkampfatmoshäre genießen können“, so Schernikau.

Das würde neben den Bindern auch die Teams des Stendaler KC, KC Ilsenburg und Rot-Weiß Seyda betreffen. „Das wäre möglich, da all diese Teams aus Sachsen-Anhalt kommen und einheitliche Regelungen existieren. Wenn wir das hinbekommen würden, wäre das schon toll“, so der Binder Teamleiter.

Rein personell hat sich bei den Altmärkern aber nichts verändert. Zum Stammpersonal gehören weiter Jochen Neubauer, Burkhard und Carlo Thiede, Stefan Dombrowski, Richard Albrecht und Schernikau selbst. Wobei natürlich immer möglich ist, dass der eine oder andere Akteur aus der zweiten Mannschaft - wie in den vergangenen Jahren auch - aushelfen wird. Das wird vor allem mit Blick auf Carlo Thiede nötig sein, denn der hat seinen beruflichen Standort immer noch im Ausland.

„Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass wir das kompensieren können. Wir haben einen guten und starken Unterbau, auch mit jungen Leuten wie Ludwig Albrecht oder Dustin Schulze. Hinzu kommen die bewährten Kräfte wie Wolfram Albrecht oder auch Wolfgang Behrens. Ich denke, damit sind wir wieder sehr gut aufgestellt, sollte es wieder losgehen“, so Alf Schernikau.

Doch bis dahin wird wohl noch viel Wasser die Jeetze hinunter fließen. Von daher wird man wohl noch oft unter Woche die Kugeln unweit der Arendseer Kegelhalle poltern und die Kegel am Ende der Bahn klappern hören.