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Kraftsport Klötzer im Wettstreit um WM-Edelmetall

Die Klötzer Kraftdreikämpfer kommen aus den Teilnahmen an Weltmeisterschaften gar nicht mehr heraus.

Von Thomas Koepke 27.09.2018, 05:00

Klötze l Freute sich erst kürzlich Nachwuchsakteur Patrick Lösel in Südafrika über den WM-Titel, wollen diesmal die älteren Männer des VfB 07 Klötze in der Mongolei nachlegen. Genauer gesagt sind diesmal Prof. Dr. Sven Rogalski (Master I, bis 93 Kilogramm) und Günter Lüdecke (Master IV, bis 93 Kilogramm) gefordert. Beide werden bereits am Sonnabend die Reise ins knapp 8000 Kilometer entfernte Ulaanbaatar - vielen auch als Ulan Bator, Hauptstadt der Mongolei, bekannt - antreten.

Mit im Flugzeug, das in Moskau noch einmal zwischenlanden wird, werden dann die beiden Betreuer Christian Rapke und André Rogalski sitzen.

Die Meisterschaften selbst werden dann vom 2. bis 6. Oktober 2018 über die Bühne gehen, wobei Günter Lüdecke gleich am Eröffnungstag um 13 Uhr Ortszeit - in Deutschland zeigt die Uhr dann gerade einmal 7 Uhr morgens - auf die Heberbühne gerufen wird. Rogalski dagegen muss sich noch bis zum Freitag, 5. Oktober, gedulden, ehe er aufgerufen wird.

Und beide legten den Fokus der letzten Wettkämpfe und Trainingseinheiten ganz klar auf die WM-Vorbereitung. So startet Lüdecke sogar eine Gewichtsklasse höher, als gewohnt. „Ich habe jetzt knapp drei Kilogramm mehr drauf, und das merke ich natürlich auch an der Leistung. Ich denke, das war die richtige Entscheidung, da eine Etage aufzusteigen“, so Lüdecke.

Der wird sich wahrscheinlich mit vier weiteren Kontrahenten auseinandersetzen müssen. Besonders im Blick hat er da den Deutsch-Polen Kazimierz Michael Forys (KSV Langen), der mit guten 550 Kilogramm gemeldet ist.

„Wenn alles passt, möchte ich ihn unter Druck setzen. Das muss ich aber bereits in der Kniebeuge tun, wenn ich überhaupt eine Chance haben will, gegen ihn zu bestehen“, informiert Lüdecke.

Auf die Bohle bringen will er da - wie gesagt, wenn alles passt - gleich einmal 207,5 Kilogramm. „Ich muss schon in der ersten Disziplin alles reinlegen, damit er gefordert ist“, so Lüdecke.

Der Klötzer will dann auf der Bank gute 135 Kilogramm nachlegen und den Wettkampf mit über 210 Kilogramm im Kreuzheben abschließen.

„Das wären dann über 550 Kilogramm Gesamtlast. Wenn ich das erreichen kann, ist vielleicht alles möglich“, spricht der Altmärker zwar nicht laut vom Titel, hat den sicher aber im Hinterkopf. „Wenn das nicht klappt, ist das kein Beinbruch, aber eine Medaille - zumindest die silberne - habe ich mir schon vorgenommen“, so sein ehrgeiziges Ziel.

Noch schwerer wird es wohl Prof. Dr. Sven Rogalski in seiner Klasse haben. Hier tummeln sich gleich vier Athleten, die in der Meldeliste noch vor dem Altmärker stehen.

„Allerdings ist das mit Vorsicht zu genießen, denn zwei Akteure haben zwar Gesamtlasten von 800 Kilogramm angegeben, sind bisher international aber nur wenig bis gar nicht in Erscheinung getreten. Da muss man erstmal abwarten“, so Lüdecke.

Ganz vorn in der Meldeliste steht allerdings ein US-Amerikaner, der kaum zu schlagen sein wird. Messen im Kampf um eine Medaille muss sich Rogalski aber vornehmlich mit dem Dänen Kim Dahl Hansen.

Allerdings liegt Rogalski mit seinen möglichen Leistungen leicht über den des Dänen. Der Master I-Athlet möchte gern in der Kniebeuge auf 285 Kilogramm (vielleicht auch ein wenig mehr), im Bankdrücken auf 205 und im Kreuzheben auf 270 Kilogramm kommen. „Das würde dann klar in Richtung 760 Kilogramm für Sven gehen. Damit hätte er eine gute Chance, den Kim Dahl Hansen hinter sich zu lassen und auch auf eine Medaille“, so Lüdecke.

Aber egal, ob beide es Patrick Lösel gleichtun können, oder nicht. Allein eine Teilnahme an einer Weltmeisterschaft, die sicher auch nicht einfach zu finanzieren ist, ist eine starke Leistung.