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Reiten Grabert und Främke zweimal auf dem Podest

Reine Hallenspringturniere sind in der Region rar gesät. Das bedauert auch der Reitverein Kemnitz.

Von Florian Schulz 08.04.2019, 05:00

Kemnitz l Auch zum Bedauern des Reitvereins (RV) Kemnitz, der seine Tradition allerdings aufrecht erhalten möchte und in jedem Jahr einen Wettkampf in den eigenen vier Wänden anbietet. Die zwölfte Auflage dieser Art ging mit insgesamt sechs ausgeschriebenen Prüfungen über die Bühne.

Zuvor besuchte der Kemnitzer Vereinsvorsitzende Hans-Dieter Prehm mit durchaus hohen Erwartungen die Hallen-Landesmeisterschaften in der Dressur in Salzwedel. Womöglich wollte er sich auch noch die eine oder andere Inspiration für das eigene, nur gut vier Kilometer entfernte Hallenturnier holen. Doch am Veranstaltungsort angekommen, erlebte Prehm eine böse Überraschung: „Ich war tatsächlich der einzige Zuschauer in der Halle.“

Dass es beim eigenen Wettkampf, der mit einer Open-End-Party abgeschlossen wurde, ähnlich kommen würde, hatte der RVK-Chef allerdings nicht erwartet. „Wir sind sehr froh, dass so viele Zuschauer gekommen sind“, verriet Hans-Dieter Prehm bei einem Blick aus der Vereinsgaststätte in die durchaus gut besuchte Halle.

Bei Temperaturen um die 20 Grad Celsius musste aber auch Prehm mit einem Schmunzeln zugeben: „Heute hätten wir schon draußen reiten können.“

Doch die 81 Reiterinnen und Reiter, die auf 199 Pferden insgesamt 140 Starts absolvierten, fanden auch unter dem Dach hervorragende Bedingungen vor. „Wir haben ein tolles Team zusammen“, freute sich Prehm über die Mitarbeit zahlreicher Vereinsmitglieder. Dank der Unterstützung mehrerer Sponsoren bekamen die Kemnitzer auch in finanzieller Hinsicht keine Probleme. Allerdings bleibt ein S-Springen auch in Zukunft kein Thema im beschaulichen Salzwedeler Vorort, wo es aktuell „nur“ bis zur Klasse M zur Sache geht.

Natürlich beteiligten sich auch zahlreiche Altmärker am Wettkampf und verkauften sich wieder einmal sehr ordentlich. Beispielsweise auch Franziska Hosse. Die Amazone in Diensten der RSG Sanne-Fleetmark war auf Beverly Hills mit einer 7,8-Wertnote in der Springpferdeprüfung der Klasse A** nicht zu schlagen. Die Gardelegenerin Helene Grabert, startend für den RFSV Bismark, setzte sich hingegen auf Merci in der Springprüfung der Klasse A* an die Spitze. Sie blieb fehlerfrei und benötigte knapp 55 Sekunden für den Parcours. Nicht einmal eine Sekunde langsamer war Damona Främke (RV Reitstadion Salzwedel), die sich auf Evening Sun Rang zwei sicherte.

Doch Främke sollte auch noch eine goldene Schleife mit nach Hause nehmen. Ebenfalls auf Evening Sun legte sie auch in der Springprüfung der Klasse A** einen fehlerfreien Ritt in nur etwas mehr als 50 Sekunden hin. Das bedeutete Rang eins – knapp vor Lokalmatadorin Marie Mellis auf Crunchy Boy. Auch Helene Grabert ergatterte noch eine weitere Podestplatzierung. Auf Lord Loni sicherte sie sich mit einer Wertnote von 7,50 hinter Hannah Emilie Dreger (Clenze/8,40) den zweiten Platz im Stilspring-Wettbewerb.

Antje Wieneke vom RFV Flessau überzeugte hingegen in der Springprüfung der Klasse L mit steigenden Anforderungen. Auf C.B. Blue gelang Wieneke ein fehlerfreier Ritt, dazu blieb sie sogar unter einer Minute. Da konnte auch die Tangermünderin Charlotte Grave (RFV Roland Buch), die sich mit ihren Pferden Lillifee und Caracas auf den Rängen zwei und drei platzierte, nicht mithalten.

Höhepunkt an diesem Tag war allerdings die Springprüfung der Klasse M* mit Stechen. Diese entschied Marcel Buchheim von der RSG Uelzener Land auf Sou-Sou ohne Fehler und mit einer Zeit von nur etwas mehr als 37 Sekunden für sich. Es folgten mit Armin Streiter (Sanne-Fleetmark/Lady Cadness), Anja Neuhaus (Kemnitz/Monte-Cristo) und Torsten Ritter (Mahlsdorf/Celli) gleich drei Altmärker, die allerdings nicht an Buchheims Thron rütteln konnten.

Die 13. Auflage dieses Turniers wird übrigens mit einem ähnlichen Programm am ersten April-Wochenende des kommenden Jahres über die Bühne gehen. Für ihre wie immer tolle Arbeit hätten Hans-Dieter-Prehm und sein Team vom RV Kemnitz auch dann wieder ein ähnlich breites Teilnehmerfeld verdient.