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Story Lauffaul, aber immer engagiert

Alf Elfert bemüht sich, dass beim SV Schwarz-Weiß Dähre wieder mindestens eine Tischtennis-Mannschaft am Spielbetrieb teilnimmt.

Von Florian Schulz 16.09.2017, 10:00

Dähre l Dähre ist sicherlich mehr als Karnevals- denn als Sporthochburg bekannt. Dennoch gibt es einen Mann, der den Sportverein in der beschaulichen westaltmärkischen Ortschaft unbedingt am Leben halten möchte. Sein Name: Alf Elfert. Der 48-Jährige gibt alles dafür, dass die Schwarz-Weißen demnächst wieder mindestens eine Tischtennis-Mannschaft in den Spielbetrieb schicken können.

Vor einigen Jahren wurde in Dähre auch noch Fußball gespielt – viele Sachverständiger werden sich zurückerinnern. Womöglich auch noch an den Namen Alf Elfert. Er war dabei, als der SV Schwarz-Weiß seine erfolgreichsten Jahre hatte. Als es damit zu Ende war, konzentrierte sich Elfert auf seine Tischtennis-Laufbahn. Doch auch diesbezüglich muss der Sportenthusiast derzeit unfreiwillig pausieren.

Als waschechter Dährer hätte Alf Elfert in jungen Jahren sicherlich gern für den SV Schwarz-Weiß Fußball gespielt, doch für ihn gab es dort keine Spielmöglichkeit. Als Siebenjähriger schloss sich Elfert somit der BSG Traktor Diesdorf unter Trainer Bruno Lüdtke an, ehe es den Linksfuß – daher zumeist auch als Linksaußen („Ich war an sich zwar lauffaul, aber recht schnell und auch torgefährlich“) aufgestellt – 1988 zum SV Schwarz-Weiß Dähre, wo er zunächst auf die Kommandos von Horst Dorn und Ludolf Schnöckel hörte, zog.

„Generell hat mich die Bewegung fasziniert, aber auch der Zusammenhalt“, verrät der 48-Jährige. Auch dort wurde er im Herrenbereich fast immer auf der linken Seite aufgeboten. Im Alter ist es ja oft so, dass man positionell etwas weiter nach hinten rückt. So auch bei Alf Elfert, der im Altherrenbereich bei der SG Langenapel/Dähre („Man wird mit der Zeit ja doch etwas langsamer“) unter Coach Heinz Schramm als Libero aktiv, aber noch immer ein absoluter Leistungsträger war.

2011 löste sich die Oldie-Spielgemeinschaft, mit der Elfert 2009 – übrigens als Torhüter – in Gardelegen Hallenkreismeister wurde, auf. Doch ganz ohne Sport, das ging für den ehrgeizigen und bewegungsfreudigen Westaltmärker auch nicht. Seit 1991 war er in Dähre als Tischtennis-Crack aktiv. „Da ich dort gerade mein Studium beendet hatte, bin ich dazu gestoßen. Vorher war ich immer nur an den Wochenenden zu Hause“, verrät Alf Elfert, um hinzuzufügen: „Einerseits war es ja im Dorf, andererseits brauchte ich einfach die Bewegung, um mich abzureagieren.“

Gemeinsam mit seinem Bruder Roland hatte sich der Dährer bereits an der eigenen Tischtennisplatte ausgetobt. „Diese haben wir damals als Gegenleistung für das Rübenhacken erhalten“, erinnert sich der 48-Jährige mit einem Schmunzeln zurück. Über 15 Jahre spielten die Schwarz-Weißen aus Dähre in der Besetzung Wolfgang Klaus, Jens-Uwe Sitte, Björn Radtke und Alf Elfert.

Auf dieses Quartett war (fast) immer Verlass. Oder um es mit den Worten des 48-Jährigen zu sagen: „Wir haben alles dem Tischtennis untergeordnet.“ Zuletzt spielten die Dährer in der 2. Kreisliga um Punkte. „Dort haben wir eigentlich zuletzt immer im Mittelfeld mitgespielt, was für uns sicherlich das Limit war“, verrät Elfert.

Durch die schwere Krankheit von Björn Radtke standen nur noch drei Akteure zur Verfügung. Alf Elfert war dazu gezwungen, die Mannschaft abzumelden. Bitter für den SV Schwarz-Weiß, doch eine andere Lösung gab es nicht. Doch im kommenden Jahr soll es einen Neuanfang geben. „Ich suche momentan Leute, brauche dabei aber auch Unterstützung“, so Elfert. Gesucht werden Akteure ab 13 Jahren, die sich an den Platten ausprobieren möchten.

Eine gute Alternative könnte Alf Elferts Sohn Timo sein. Er hat schon sporadisch mit dem Team trainiert und freute sich bereits über einen ersten Platz bei der Minimeisterschaft in Beetzendorf. „Er hat sich gut entwickelt“, muss der Senior staunend zugeben. Ab November soll zumindest das Training in Dähre weitergeführt werden. Daran wird sich natürlich auch der frischgebackene Vater Alf Elfert beteiligen.

Der Dährer ist seit dieser Saison offiziell Co-Trainer der Fußball-C-Junioren der SG Diesdorf/Langenapel in der Kreisliga. Dort unterstützt er Coach Karsten Steding so oft wie möglich. „Allerdings schaffe ich das nicht immer“, gesteht der 48-Jährige. Bereits zuvor kannte Elfert die Truppe als Zuschauer und übernahm bereits 2016 das Torhüter- und Konditionstraining bei den D-Junioren der Spielgemeinschaft, bei denen auch Sohn Timo – womöglich steigt auch seine 14-jährige Tochter Lina demnächst mit ein – aktiv war und noch immer ist.

„Ich habe gesagt, wenn ich eh da bin, kann ich mich auch irgendwie mit einbringen. Ich möchte für die Kinder eine Art Vorbild sein und mache selbst zumindest die Läufe beim Training mit“, verrät der Westaltmärker. Dass sich der Diesdorfer SV und der SV Langenapel schon vor Jahren zu einer Spielgemeinschaft zusammengeschlossen haben, kann Alf Elfert nur begrüßen. „Ich finde es super. Eine andere Möglichkeit gibt es allerdings auch nicht, um den Kindern hier in der Region etwas zu bieten“, weiß Elfert. Einen eigenständigen Trainerjob kann sich der Dährer allerdings schwer vorstellen: „Das schaffe ich zeitlich nicht, ansonsten würde ich es gern machen.“

Tischtennis möchte Alf Elfert möglichst noch bis ins ganz hohe Alter spielen. „Wir wollen im nächsten Jahr in Dähre wieder ganz unten in der 2. Kreisklasse loslegen, wobei ich natürlich hoffe, dass der Sportverein erhalten bleibt“, so der 48-Jährige. Natürlich wünscht er sich auch für die Fußball-Nachwuchsteams der SG Diesdorf/Langenapel eine erfolgreiche Zukunft. „Die Kinder sollen vor allem Spaß haben. Mehr Zuwachs wäre natürlich schön, damit womöglich irgendwann alle Altersklassen besetzt sind. An sich wäre es gut, wenn sich die positive Entwicklung fortsetzt“, verrät der Dährer.

Beim Fußball wird es zwar nicht mehr klappen, doch als Tischtennis-Crack hat Alf Elfert noch einen ganz großen Wunsch: Irgendwann gemeinsam mit seinem Sohn Timo auf Punktejagd zu gehen. Es könnte durchaus ein erfolgreiches Vater-Sohn-Duo werden.