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Verein Aus Preußen wird die Eintracht

Es feierte die SG Eintracht Mechau ihr 70-jähriges Bestehen seit der Neugründung im Jahr 1949.

Von Marc Wiedemann 18.06.2019, 03:00

Mechau l Neugründung? „Unser Verein ist allerdings schon etwas älter“, wie der Abteilungsleiter Henning Lehmann bei der Einführungsrede bekanntgab. Allerdings fehlt trotz längerer Suche noch das genaue Gründungsdatum. Aber immerhin gibt es Belege dafür, dass er mit seiner Annahme richtig liegt: „Es gibt einen Siegerpokal vom Meßdorfer Sportfest 1932 und ein Mannschaftsfoto von 1934, wo der Vater vom ehemaligen Vereinsvorsitzenden Klaus-Dieter Kolossow zu sehen ist.“

Weitere Recherchen von Stefan Rosenberg zu diesem Thema konnten enthüllen, dass der Verein damals Preußen Mechau hieß.

Nach der Begrüßung der ehemaligen und der aktuellen Ehrenamtlichen, dem Ortsbürgermeister Hartmut Baier, dem Bürgermeister der Einheitsgemeinde Norman Klebe, dem KFV-Präsidenten Heinrich Piep, dem stellvertretenden Geschäftsführer des KSB und ehemaligen Spieler Andreas Lenz, sowie allen anderen Gästen, ging Henning Lehmann etwas auf die Historie der SG Eintracht Mechau ab der Neugründung ein.

Einen besonderen Stellenwert hat dabei vor allem der Name Helmut Hartwig, der vor zwei Jahren im stolzen Alter von 88 Jahren verstarb. „Als 19-Jähriger zog er durch Mechau und warb Einwohner für den Sportverein an. Knapp 50 Mitglieder zählte der Verein im März 1949 zur Gründung“, wie Lehmann erzählt. Fortan leitete Hartwig für 45 Jahre die Geschicke bei der SGE, pflügte mit seiner Mutter den heutigen Sportplatz und legte damit den Grundstein für eine - vor allem nach der Wende - sehr erfolgreiche Zeit.

Nach der Wende begann in Mechau nämlich der wirtschaftliche Aufschwung, was sich vor allem an der Ansiedlung von Jackon - bis heute Hauptsponsor der SGE - widerspiegelte. „Einige Kicker fanden im Unternehmen einen neuen Arbeitsplatz. Der Bau von zwei neuen Sportplätzen, die Errichtung einer Lichtanlage und der Bau einer Beregnungsanlage sind nur ein paar Beispiele“, wie Lehmann formuliert.

Auch sportlich gelang gerade gegen Ende der 90er Jahre der Aufstieg. Mit Peter Wassersleben, der zuvor beim SV Eintracht Salzwedel aktiv war, stiegen die Mechauer innerhalb von nur vier Jahren von der Kreisklasse bis in die Landesliga auf. Einmal dort angekommen, schaffte es das kleine „Gallische Dorf“ sich dort für zehneinhalb Jahre zu halten und war somit für eine lange Zeit - neben der Salzwedeler Eintracht - das Aushängeschild des westaltmärkischen Fußballs, bis im Februar 2013 der schmerzhafte Rückzug folgte.

Diese knapp über 14 Jahre waren die bislang erfolgreichste Zeit der SG Eintracht Mechau und ließen den Vitrinenschrank bald aus allen Nähten platzen.

Nach dem Lehmann noch einmal allen ehemaligen und aktiven Mitgliedern sowie Ehrenamtlichen seinen Dank aussprach, wurden auch noch ein paar Ehrungen vollzogen. Während René Förster, Hartmut Baier und André Roenspieß, der mit der Mechauer A-Jugend sogar einmal in der Landesliga an den Start ging, wurden jeweils mit der LSB Ehrennadel in Silber ausgezeichnet. Thomas „Lotte“ Philipp, der aktuell als Co-Trainer der ersten Herrenmannschaft aktiv ist und dabei Gordon Mießner zur Seite steht, bekam die Ehrennadel in Bronze. Zudem wurde auch der Schiedsrichter Norbert Möllmann ausgezeichnet. Der gebürtige Mechauer bekam die FSA Ehrennadel in Bronze überreicht.

Nach der Ansprache des Abteilungsleiters und ein paar obligatorischen Fotos, ging es zum sportlichen Teil der Veranstaltung über. Wie es bei so einer langen Tradition auch üblich ist, fanden sich nicht nur Spieler des aktuellen Kaders der Herrenmannschaft ein.

Viele Akteure aus den 90er Jahren und den erfolgreichen Landesliga-Zeiten folgten der Einladung. Vor allem das Erscheinen von Cristinel Berciu (aus Rumänien) und Manfred Braun (aus der Schweiz) sorgte für viel Freude. Schließlich hatten diese beiden Spieler den weitesten Anreiseweg.

Allerdings musste Lehmann auch viele kurzfristige Absagen hinnehmen, ließ sich davon aber nicht die gute Laune verderben. Schließlich waren mit Marc Pätzold, Dieter Förster, Jörg Biermann, Andreas Lenz und noch viele andere ehemalige Weggefährten vertreten.