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Fußball-LandesklasseII TSV Grün-Weiß Kleinmühlingen/Zens schoss auf Platz eins vor, rutschte dann auf Rang vier Katte: "Saison alles andere als ein Selbstläufer"

Von Nadja Reichert 24.01.2014, 02:14

Platz vier in der Landesklasse klingt zunächst erst einmal nach einer erfolgreichen Hinrunde. Wenn eine Mannschaft jedoch schon einmal in den Genuss der Tabellenführung gekommen ist, betrachtet man Rang vier auch anders. So zumindest tut es Mario Katte, Trainer der Fußballer des TSV Grün-Weiß Kleinmühlingen/Zens.

Kleinmühlingen l "Wir wollten unter die ersten Fünf der Tabelle kommen, das ist uns zumindest gelungen", resümiert Katte die Hinrunde der Landesklasse. "Allerdings wäre auch noch etwas mehr drin gewesen." Mit zwei Siegen (3:1 gegen SSV Besiegdas, 2:1 gegen SV Traktor Tucheim) und einer Niederlage (2:3 SV Germania Olvenstedt) verlief der Start für die Kleinmühlinger durchwachsen.

Umso mehr staunte der TSV wohl selbst über das Torfest am 4. Spieltag. 11:2 hieß es schließlich gegen Roter Stern Sudenburg. Das bedeutete den ersten Platz in der Landesklasse. "Diese Partie hat für uns einen ganz besonderen Stellenwert", sagt Katte. "Nicht nur, weil wir so die Tabellenführung übernommen haben, sondern auch, weil an diesem Tag alles hundertprozentig gestimmt hat."

Der hohe Erfolg gab dem TSV ordentlichen Aufwind. Mit den 3:0 gegen den SV Fortuna Magdeburg II und dem 5:0 gegen den SV Arminia Magdeburg, startete Kleinmühlingen eine kleine Serie.

Eigentlich sollte das einer Mannschaft den nötigen Ehrgeiz geben, doch beim TSV musste Katte feststellen, dass sich ein leichte Bequemlichkeit einschlich. "Die Jungs haben gemerkt, dass es auch mit wenig Aufwand gut läuft. Vielleicht entstand dadurch der Eindruck, die Saison könnte ein Selbstläufer werden." Doch Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Und so war es auch beim TSV. Gegen den TV Rot-Weiß Zerbst kassierte Kleinmühlingen eine 0:3-Niederlage. "Das hat uns wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt", sagt Katte. Die Mannschaft musste erkennen, dass man, will man oben bleiben, ordentlich arbeiten muss. "Zudem muss man wohl auch sagen, dass wir viel Glück hatten. Das ist aber so, wenn man oben steht. Glück kann aber nicht ewig halten."

Die großen Siege wurden seltener, dafür häuften sich die Unentschieden. Diese verdankt der TSV wohl auch seiner guten Defensive. Kleinmühlingens Abwehr gehört zu den besten der Landesklasse. "Die Vierer-Kette hat sich sehr gut eingespielt", lobt der Trainer.Dagegen hätte sich Katte etwas mehr Zielstrebigkeit im Angriff gewünscht. "Daran arbeiten wir auch verstärkt, damit wir schneller vor das gegnerische Tor kommen." Zudem sieht der Coach noch Nachholbedarf in seiner Vierer-Kette im Mittelfeld. "Das ist unsere Baustelle."

Vielleicht lag es an der Kombination aus fehlender Zielstrebigkeit im Angriff und ausbaufähiger Leistung im Mittelfeld, dass in den letzten drei Partien der Hinrunde mit einem Unentschieden, einer Niederlage und einem Sieg alle Spielausgänge zu Buche standen. Konstanz sieht anders aus. Kleinmühlingen verlor stetig an Boden, was sich bei Tabellenplatz vier nicht nach großem Absturz anhört, jedoch missmutig stimmt, wenn man von Platz eins abrutscht.

Vor allem im Derby gegen die SG Gnadau hatten sich die Kleinmühlinger vor heimischem Publikum einen Erfolg gewünscht. Die 0:1-Niederlage gegen den SV Union Heyrothsberge half dem Selbstbewusstsein des TSV auch nicht. "Es hat einfach an Fleiß gemangelt", konstatiert der Coach. "Viele Spieler konnten oft berufs- oder verletzungsbedingt nicht auflaufen." Besonders Ersteres wurmt Katte ein wenig. "Ich verstehe sehr gut, dass es schwer ist, Beruf und Sport unter einen Hut zu bringen, aber manchmal hatte ich das Gefühl, dass der Job auch gern einmal vors Loch geschoben wurde." Umso erfreulicher für die Mannschaft und den Trainer war das letzte Spiel der Hinrunde, bei dem ein 3:1-Sieg gegen den SC Vorfläming Nedlitz heraussprang. "Ich habe zwar über die Saison mit dem fehlenden Elan meiner Jungs gehadert, aber ich denke, sie haben jetzt wirklich begriffen, dass sie etwas für ihren Erfolg tun müssen."

Zur Rückrunde sind die Ziele daher klar gesteckt. Die Arbeit im Mittelfeld soll verbessert und im Angriff mehr Schwung gezeigt werden. Dafür hat sich der TSV auch mit neuen Spielern verstärkt, zumal auch Sebastian Mergel zur Rückrunde Kleinmühlingen verließ und nun für den Schönebeker SV aufläuft. Dafür kommt mit Kevin Junge, der von Victoria Großmühlingen wechselt, ein guter Stürmer, der für den nötigen Schwung im Angriff sorgen könnte. Außerdem hat sich der TSV mit Florian Spengler einen weiteren Torwart zugelegt. Der Keeper wechselte vom Schönebecker SV. Zu den weiteren Neuzugängen zählen auch Christian Keller vom SSV und Nils Wätcke vom VfB Glöthe. "Die beiden werden erstmal in der Reserve spielen, aber mit der Tendenz, sie in die erste Mannschaft einzugliedern", erklärt Katte.

Zusammen mit den neuen Spielern will der TSV in der Rückrunde wieder ganz vorn mitmischen und "ein Wörtchen bei der Vergabe der ersten drei Plätze mitreden". Unter den ersten Drei steht Kleinmühligen auf jeden Fall in der Fair-Play-Liste. "Letztes Jahr waren wir Elfter, unsere Disziplin hat sich sehr verbessert", lobt der Trainer.