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Das Interview der Woche Erik Hunker, Abteilungsleiter Fußball beim Schönebecker SC, über die Situation "Wir müssen jetzt Schritt für Schritt gehen"

04.02.2014, 01:18

Nach dem tragischen Tod von Wolfgang Breitmeier, Sponsor und Manager der 1. Fußballmannschaft des Schönebecker SC, landeten die Dinge vor allem auf dem Tisch von Erik Hunker. Sportredakteur Frank Nahrstedt sprach mit dem Abteilungsleiter, über die Zukunft des Verbandsligisten.

Volksstimme: Herr Hunker, ist es Ihnen in den vergangenen Wochen gelungen, einen Überblick zu erhalten?

Erik Hunker: Es ist eine schwierige Situation. Alles, was seit 2007 aufgebaut wurde, war ein Verdienst vieler Unterstützer, darunter Wolfgang Breitmeier als Hauptsponsor. Wenn dieser ausfällt, vor allem unter derart tragischen Umständen, dann müssen viele Vereine Konkurs anmelden. Bei uns ist das nicht der Fall. Allerdings haben wir durchaus zu kämpfen, um das Finanzniveau zu halten, denn es hingen auch die Beziehungen zu anderen Sponsoren dran.

Volksstimme: Wie geht es für die Spieler der ersten Mannschaft nun weiter?

Hunker: Man braucht in der Verbandsliga einen finanziellen Grundstock, um eine gewisse Qualität an Spielern zu erhalten. Um diese Gelder zu akquirieren, benötigt man Leute, die das können. Derzeit gibt es erste positive Ergebnisse in Gesprächen. Wir hoffen auf den ersten Spendeneingang im Februar.

Volksstimme: Es gab einige Spielerwechsel in der Winterpause, neun Spieler aus dem Anfangskader verließen die Mannschaft. Wie sieht der Kader für die Rückrunde aus?

Hunker: Mit Marcel Liebold vom MSV Preussen und Martin Weile vom TV Askania Bernburg haben wir zwei dazu bekommen, so dass wir mit 13 Feldspielern plus Torhütern starten. Das ist natürlich ein relativ geringer Kader, aber wir sind in erster Linie froh, dass die restlichen Spieler bei uns geblieben sind und wir eine spielfähige Mannschaft haben.

Volksstimme: Haben die Weggänge etwas mit den aktuellen Ereignissen zu tun?

Hunker: Nein. Die beiden Brasilianer zum Beispiel verließen uns aus finanziellen Gründen bereits im Herbst. Thomas Ritzmann und Danny Rothe (beide MSV Preussen) waren wohl mit ihren Einsatzzeiten nicht zufrieden, suchten eine neue Herausforderung. Jacek Imianowski fühlte sich nicht so richtig wohl und wollte zurück in seine Heimat. Michal Salak und Petr Elias waren Entscheidungen des Sponsors. Ich habe davon erst hinterher erfahren.

Volksstimme: Zuletzt gab es Unstimmigkeiten zwischen Ihnen und den Trainern der ersten Mannschaft. Sind die beigelegt?

Hunker: Ja. Dazu gab es am 21. Januar eine Beratung, die Frank Wedekind (Vereinsvorsitzender, Anm. d. Red.) einberufen hat. Dabei wurden die Aufgaben und Zuständigkeiten neu geordnet. Beide Trainer sind zudem sehr aktiv bei der Sponsorengewinnung. Wir hoffen, dass somit der finanzielle Grundstock akquiriert werden kann.

Volksstimme: Wie weit geht Ihre Planung derzeit?

Hunker: Wir denken erstmal bis zum Ende der Saison. Bis April zum Beispiel müssen wir uns entscheiden, ob wir im Fall der Fälle in die Oberliga aufsteigen würden. Dazu werden die aktuell ersten fünf Teams in der Tabelle befragt.

Volksstimme: Und was wird in der kommenden Saison?

Hunker: Zunächst möchten wir die Verbandsligasaison vernünftig beenden. Im März oder April werden wir sehen, wohin die Reise geht. Ich habe noch keine Antwort darauf, was in der kommenden Saison geschieht. Wir werden jetzt Schritt für Schritt gehen müssen.

Volksstimme: Im Mai läuft die Amtszeit der Abteilungsleitung ab. Gibt es bereits Pläne für die Wahl?

Hunker: Mitte Februar haben die verbliebenen Mitglieder eine Leitungssitzung. Darin wollen wir die Funktionen für die zukünftige Abteilungsleitung beraten und sie im Mai den Mitgliedern vorschlagen. Wir hoffen auf weitere vier Mitstreiter, um alle Aufgaben gut verteilen und bewältigen zu können.