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Handball Mit Scharnieren im Handgelenk

Robert Knörich erhält nun wirklich nicht alle Tage Szenenapplaus von
einem Bundesliga-Spieler. Doch als er zum zweiten Mal einen Drehwurf -
diesmal von Yves Grafenhorst - hielt, zollte der SCM-Akteur dem Keeper
der SG Lok Schönebeck somit seinen Respekt. Es war eine von viele
schönen Szenen beim Freundschaftsspiel.

29.05.2014, 02:58

Schönebeck l Mit den ersten beiden Szenen deutete der Handball-Bundesligist bereits an, wie sich die Partie im Rahmen der Sachsen-Anhalt-Tour entwickeln sollte: Erst eine wie selbstverständlich aussehende Parade von Gerrit Eijlers, dann ein Kempa von Matthias Musche auf Robert Weber - 0:1. In der Folge mühte sich Lok gegen die Abwehr des SCM, allen voran Stefan Kazmierowski am Kreis gegen Bennet Wiegert, Kjell Landsberg oder Fabian van Olphen, doch gute Wurfpositionen oder Anspielstationen waren praktisch nicht vorhanden. "Es ist eine ganz andere Liga, in der sie spielen. Aber es war schön, dass ich ein paar Tore werfen konnte", sagte der Lok-Kapitän.

Nach dem schwierigen Start (0:5) kämpfte sich Schönebeck in die Partie, war beim 7:12 zumindest wieder in Sichtweite. Doch Magdeburg ließ nicht locker, Landsberg und van Olphen sorgten mit intensiver Abwehr für die klare Führung zur Pause. Nach dem Wechsel zeigte dann auch Matthias Musche, der als Kind in der Franz-Vollbring-Halle auf die Tore geworfen hat, ein paar scheinbar unmögliche Würfe, sodass Loks Frauen-Trainer Dirk Schedlo ins Schwärmen kam und den Linksaußen fragte: "Hast du Scharniere im Handgelenk?"

Am Ende sicherte sich der SCM den klaren Erfolg, der absolut nebensächlich war."Es war ein riesen Handballfest für Mannschaft und Zuschauer. Die Emotionen, die kleinen Tricks, die der SCM gezeigt hat, davon lebt der Handball", betonte Lok-Trainer Henning Stapf. Sein Team möchte aus diesem Spiel nun den Schwung mit in die Saison nehmen. "Zumindest aus der zweiten Halbzeit", erklärte Stapf, der in der Kabine etwas lauter werden musste, weil "das Rückzugsverhalten und die Bewegung ohne Ball eine Katastrophe waren." Und das bestrafte der SCM nun eiskalt - obgleich in sehr unterhaltsamer Art und Weise.

Schönebeck: Schuster, Niemann, Knörich - Schulz (1), Bauer (3), Warschkau, Kazmierowski (8/1), Sauerzweig (3), Meißner (4), Herrmann, Tomm, Ernst, Schröder (2), Krause (1)

Magdeburg: Eijlers, Ambrosius, Quenstedt - Wiegert (6), Musche (8), Landsberg (2), Janke (4), van Olphen (2), Hornke (4), Grafenhorst (5), Weber (13)

Siebenmeter: Schönebeck 3/1 - Magdeburg 1/0; Zeitstrafen: keine