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Judo Bei den Landeseinzelmeisterschaften der U 13 in Havelberg erreicht der 1. Schönebecker Judoclub zweimal den ersten Platz Leonardo Graßhoff löst sein Titelversprechen ein

05.06.2014, 01:14

Havelberg (kla/nrc) l Nur zwei Wochen nach dem großen Turnier in Kufstein (Österreich) folgte der nächste Höhepunkt für die Sportler des 1. Judoclubs Schönebeck. Die Landeseinzelmeisterschaften (LEM) der U 13 in Havelberg standen an.

Nach der erfolgreichen Teilnahme an den Bezirkseinzelmeisterschaften qualifizierten sich alle Schönebecker für die LEM. Spannend sollte es für Niklas Tausch, Moniek Reinicke und Julien Freiheit werden, die in der U 11 Landesmeister wurden und wieder angreifen wollten. Leonardo Graßhoff, der im vergangenen Jahr schon Landesmeister in der U 13 wurde, versprach seinem Trainer, den Titel zu verteidigen.

Als erster Schönebecker trat Niklas an, der in der Gewichtsklasse bis 34 Kilogramm als Favorit galt. Dies unterstrich er auch gleich im ersten Kampf gegen Erik Puschendorf (SG Friesen Naumburg). Niklas nutze einen halbherzigen Angriff von Erik, um sich am Boden einen Hebel zu erarbeiten und mit Ippon (ein Punkt) zu siegen. Im zweiten Kampf traf er auf Jan-Ole Lissok (BSV Wanzleben). Auch in diesem Duell sollte es keine Überraschung geben. Niklas brachte den Wanzleber mit einem sauberen Tai-otoshi (Wurftechnick) auf die Matte. Im dritten Kampf galt es, die größte Hürde zu nehmen: Heinrich-Georg Hanft (auch Wanzleben) war ein Jahr älter, musste aber bei den Bezirksmeisterschaften schon eine knappe Niederlage gegen Niklas einstecken. Trainer Kevin Ladebeck hatte seinem Schützling die Linie klar vorgegeben: Zufassen und in den ersten Sekunden den Punkt holen. Niklas siegte auch nach nur wenigen Sekunden mit einem sehenswerten Seoi-otoshi (Schulterwurf).

Es fehlte nur noch ein Sieg zum Landesmeistertitel. Julian Sievers (USC Magdeburg) wich den ersten Aktionen von Niklas noch aus, bis er nach einem schnellen Ippon-Seoi-Nage (Spezialwurf-Technik) den Kampf abgeben musste. Für Niklas bedeutete dies den vierte Sieg mit Ippon und den verdienten Titel.

Zeitgleich ging Moniek Reinicke (bis 52 Kilogramm) auf die Matte. Pauline Winkler (Wanzleben) stand ihr als Erste gegenüber. Sie war ein Jahr älter und hatte sich gut auf diesen Kampf eingestellt. Beide setzten gute Angriffe an, wobei die Schönebeckerin immer leicht im Vorteil war. Trotzdem blieb es ein wahrer Krimi, in dem nicht nur Moniek an ihr Limit kam, auch die mitgereisten Eltern und Betreuer gerieten ins Schwitzen. Erst in den letzten Sekunden entschied sie den Kampf für sich. Sichtlich erschöpft musste sie sich im zweiten Kampf gegen Eszter de Boor (SV Halle) noch einmal zusammenreißen. Es reichte aber nicht für einen Sieg, da die körperliche Überlegenheit der Hallenserin zu deutlich war. Für die Trainer stand aber fest, dass Moniek alles aus sich herausgeholt hatte.

Auch für Julien war klar, dass er es nicht einfach in der Gewichtsklasse bis 43 Kilogramm haben wird. Doch der erste Kampf gegen Hendrik Flickschuh (Judofreunde Wefensleben) war genau nach seinem Geschmack. Nach nur wenigen Sekunden beendete Julien den Kampf. Somit rückte er schon ins Halbfinale und traf auf den älteren und größeren Chris Ludwig (BW Schollene) und verlor. Aber Julien ließ sich davon nicht unterkriegen. Es galt nun, den dritten Platz gegen Paul Franzen (TSV Tangermünde) zu sichern. Einen schwachen Angriff des Tangermüders nutzte Julien direkt, um seine größte Stärke auszuspielen, denn am Boden war er gefährlich und gewann mit einer geschickt angesetzten Hebeltechnik - Platz drei.

Nun war es an Leonardo, seinen Titel zu verteidigen. Max Lossin (PSV Salzwedel) erwies sich als guter Gegner, aber Leonardo setzte seinen Griff durch und brachte ihn in eine unangenehme Lage. Max setzte zu einem Angriff an, doch dieser wurde von Leonardo gekontert und mit einem anschließenden Hebel am Boden endete der Kampf. Leonardos zweiter Gegner war Maxi Schwarzkopf (1. Dessauer Judoclub), konnte dem amtierenden Landesmeister aber nicht viel entgegensetzen. Im Halbfinale wartete Phillip Grimm (Halle). Er war einen halben Kopf kleiner, schnell und wendig. Doch Leonardo setzte um, was er im Training geübt hatte und warf den Hallenser mit einem perfekten Ushi-Mata (Hüftwurf) auf die Matte.

Somit standen das Finale und der letzte Gegner, Jonte Fürster (FSV Magdeburg), vor der Tür. Ziel war es, in den ersten 30 Sekunden eine Wertung zu holen und den Gegner durch extrem hohes Tempo unter Druck zu setzen, um Fehler zu erzwingen. Leonardo bestimmte den Kampf und Jonte hatte viel Mühe, den Angriffen auszuweichen. Nach 20 Sekunden erzielte Leo einen Yuko (technischer Vorteil). Nun wechselte er die Taktik komplett und Leonardo spielte seine Stärke aus - und erfüllte so sein Versprechen.