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Verein der Woche 1. Schönebecker Ju-Jutsu-Verein "Bushido" feiert sein 20-jähriges Bestehen / Festveranstaltung heute ab 18 Uhr in Eggersdorf Es gibt viel mehr als nur Erfolge in den zwei Dekaden

27.09.2014, 01:08

Schönebeck (fna) l Damals, als Miguel Mogge angefangen hat, trainierten die ersten Ju-Jutsukas zuweilen ohne Matten. Heute "ist das echter Luxus", sagt er. Damals gab es in der Woche eine Trainingseinheit, heute können die Athleten täglich bis zu vier Stunden in der Sporthalle stehen. Damals gründeten 25 Mitglieder den 1. Ju-Jutsu-Verein "Bushido" Schönebeck, heute sind es 130. Damals war 1994. Heute feiern sie alle das 20-jährige Bestehen mit einer Festveranstaltung im Sport- und Freizeitzentrum Eggersdorf.

"Ju-Jutsu ist nicht nur Kampfsport, es bedeutet auch Fitness, Wettkampf und Spaß", betont Helmut Lubitz, der Vorsitzende, der zu den Gründungsmitgliedern gehört. "Damals hatten wir noch keinen Kinderbereich. Wettkämpfe haben sich erst zwischen 1995 und 1997 entwickelt." Damals hatte wohl noch niemand geahnt, welches Potenzial in der "ersten Generation" der Kinder steckt. Neben Miguel Mogge hegten auch Alexander Germer, Markus Knauft und Nico Patschke den Wunsch, an Wettkämpfen teilnehmen zu dürfen. Sie hatten allerdings einen weiten Weg zu bestreiten. Sechs Jahre voll mit Grundlagen-Training und Schweiß hatten sie absolviert, bevor beispielsweise Mogge im Jahr 2001 erstmals auf der Wettkampfmatte stand. Die später resultierenden Erfolge sowie der großartige und familiäre Zusammenhalt im Verein entschädigten aber dafür. "Wir standen von sechs bis 18 Jahren nebeneinander auf der Matte. Auch wenn wir Einzelkämpfer sind, wir sind als Gruppe zusammengewachsen", berichtet Mogge mit glänzenden Augen. "So eine lange Zeit ist prägend."

Zwei Goldmedaillen bei der WM 2006

Gemeinsam durften sie zum Beispiel über die Nominierung zum Bundeskader von Markus Knauft oder zwei Gold- und eine Bronzemedaille bei Weltmeisterschaften jubeln (2006, 2007) sowie über starke Auftritte bei der WM in Athen. Zwei Jahre später gab es noch Europameistertitel für Patschke und Germer. "Wir wollten selbst so viel trainieren, haben uns gegenseitig gepuscht", berichtet Mogge.

Dieser Zusammenhalt im Verein wurde immer groß geschrieben, betont Lubitz. "Nach und nach haben wir das Vereinsleben angekurbelt, auf die persönliche Bindung zu den Eltern gesetzt." Inzwischen gibt es neben den Wettkämpfen auch Trainingslager in Osterburg, Faschingsveranstaltungen, Sommerfeste oder ein gemeinsames Weihnachtsfest, das bis zu 120 Teilnehmer besuchen. Neben den Wettkämpfern gehören eine Seniorengruppe und eine Gymnastikgruppe mit Musik dazu, zudem eine "Tigergruppe" (Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren) und drei weitere Kindergruppen.

Und was machen die Welt- und Europameister heute? "Beruf und Studium haben uns in viele Richtungen verstreut", berichtet Miguel Mogge mit etwas Wehmut. Er selbst, der sich bereits als Nachwuchstrainer engagiert, möchte am liebsten in der Region bleiben, Sicherheit und Gefahrenabwehr studieren. Das liegt irgendwie ziemlich nahe. Zunächst heißt es heute ab 18 Uhr aber für alle erstmal, das 20-jährige Bestehen der Vereins, sozusagen der Familie, mit einer Galaveranstaltung zu feiern und mehr Revue passieren zu lassen als die Erfolge der vergangenen zwei Dekaden.