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Judo, 8. Merseburger Nikolausturnier Schönebecker fahren starke Ergebnisse ein / Insgesamt acht Podestplätze Jasmin Lind überrascht im Finale und gewinnt

11.12.2014, 01:12

Merseburg (tbr/fna) l Unter den 410 Teilnehmern aus 33 Vereinen, die unter anderem aus Tschechien und Polen anreisten, waren beim 8. Merseburger Nikolausturnier auch zehn Kämpfer vom 1. Schönebecker Judoclub am Start. Acht von ihnen stiegen nach dem Wettkampf auf das Treppchen steigen. Mit bis zu fünf Kämpfen pro Gewichtsklasse war es ein schönes, letztes Kräftemessen vor dem Jahreswechsel. Die Siegerinnen Jasmin Lind, Esleida Pfannenschmidt und Luisa Mergel konnten alle ihre Kämpfe gewinnen. Dabei gelang die größte Überraschung Jasmin mit ihrem Sieg im Finalkampf.

Die Trainer zeigten sich gleich am Anfang sehr enttäuscht von der Leistung, die Kevin Müller (U 11, über 52 Kilogramm) zeigte. "Wir hoffen, dass er sich die Kritik zu Herzen nehmen wird."

Celina Frank (U 11, bis 38,5 Kilogramm) musste wie bei der Landes-Einzelmeisterschaft nur der Dessauerin Djamila Fayzuluna zum Sieg gratulieren und konnte die anderen drei Duelle gewinnen. Damit sicherte sie sich den zweiten Platz.

Sehr konzentriert ging Esleida Pfannenschmidt (U 11, bis 58 Kilogramm) in das Turnier und brachte nach dem Übergang Stand-Boden ihre Stärke im Bodenkampf zum Ausdruck.

Der erste Kampf von Selena Pfannenschmidt (U 11, bis 33 Kilogramm) gegen ihre Dauerkontrahentin Annette Hahn vom gastgebenden Verein ging an die Merseburgerin. Die nachfolgenden drei Begegnungen konnte Selena dann wieder mit ihrer Technik souverän gewinnen und somit den zweiten Platz belegen.

Sehr lange warten (die ersten Siegerehrungen waren schon im Gange) musste das Leichtgewicht Luisa Mergel (U 11, bis 27 Kilogramm), die aber trotz dieser Strapaze für die Nerven dann alle ihre Kämpfe in einem Sechser-Pool mit Ippon gewinnen konnte.

Für Neuling Yannick Fehler (U 13, über 55 Kilogramm) war es ein Turnier, um sich einmal auszuprobieren. Während er im Fünfer-Pool bei den ersten Kämpfen noch mit typischen Anfängerfehlern verlor, konnte er das letzte Duell mit Seoi-Otoshi (Schulter-Seitwurf) auf Ippon gewinnen, worüber er sichtlich erfreut war.

Noch mehr Kämpfer pro Gewichtsklasse waren dann in der U 13 am Start, die im Doppel-K.o.-System antraten. Carl-Lennhart Bohse (U 13, bis 46 Kilogramm) ging sehr beherzt in seine Kämpfe, was zwar nicht von Erfolg gekrönt war, aber er zeigte mit seiner Aktivität, dass er sich die Hinweise seiner Trainer zu Herzen nahm und diese erkannten die gezeigte Leistung auch an.

Julien Freiheit (U 13, bis 50 Kilogramm) war zwar sehr entschlossen, konnte aber wegen des verbotenen Überfassens seine Aktionen nicht in Punkte umwandeln.

Gut vorbereitet ging Jasmin Lind (U 16, über 63 Kilogramm) auf die Matte. Nach fünf Sekunden warf sie ihre erste Gegnerin mit Waza-ari-Wertung (halber Punkt) und machte den Sieg mit einer Festhalte perfekt. Auch der zweite Kampf war kurz: Mit Seoi-Otoshi kam nach sieben Sekunden die Ippon-Wertung (ganzer Punkt). Das Highlight war dann das Finale. Dabei war die größte Überraschung, dass Jasmin (7. Kyu) dabei eine "Braungurtin" zuerst mit Yuko (mittlere Wertung) links werfen und schließlich mit einer Festhalte bezwingen konnte. Verdient kam sie so ganz nach oben auf das Siegertreppchen.

Äußerlich ruhig, aber innerlich angespannt war auch Markus Braunersreuther (U 16, bis 66 Kilogramm), der in Merseburg seinen letzten Wettkampf in dieser Altersklasse bestritt. Die Anspannung war berechtig, da es in dieser Altersklasse immer sofort und hart zur Sache geht. So lag Markus gegen den Delitzscher Daniel Höppner zunächst in Rückstand und konnte sich nur mit einem großen Kraftaufwand aus einer Festhalte befreien. Schließlich erzielte er mit einem Konter noch einen Ippon für sich. Im zweiten Kampf gegen Tomas Bajan (Judo Teplice) hatte der Schönebecker Mühe, seinen Griff durchzusetzen. Markus konnte sich gut gegen den agilen Tschechen wehren, wurde schließlich aber, als er versuchte seinen Gegner am Mattenrand zu stellen, mit einer Tomoe-Nage (Kopfwurf) überrascht.

Im Kampf um Platz drei traf er auf einen alten Bekannten, Niklas Pitschmann aus Wanzleben. Markus fing gut an, bis nach dem Eindrehen in einen Uchi-Mata (innerer Schenkelwurf) beide auf den Kopf fielen. Niklas gab daraufhin auf. Doch es war wohl halb so schlimm, anscheinend sind beide mit einer Beule davongekommen.

Auch wenn es ein sehr anstrengender Tag war (die Veranstaltung war erst 17.30 Uhr zu Ende), so bleibt dieses Traditionsturnier zum Jahresende ein schöner Abschluss des Wettkampfjahres.