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Fußball, Salzlandpokal TSV Kleinmühlingen/Zens zieht nach 3:2-Erfolg über Egelner SV Germania ins Finale ein Einzug in die Endrunde - mehr schlecht als recht

02.05.2015, 01:26

Egeln (nrc) l "Cause you had a bad day", lautet die erste Zeile im Refrain eines Liedes von James Blunt. Der besungene "schlechte Tag" traf auch auf den TSV Kleinmühlingen/Zens zu. Am Ende stand zwar der Einzug ins Finale des Fußball-Salzlandpokals, aber so richtig zufrieden war beim Zweiten der Landesklasse wohl niemand. Denn der 3:2 (2:2, 1:2)-Erfolg nach Verlängerung über den Egelner SV Germania (Salzlandliga) war hart erkämpft und "wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn wir ausgeschieden wären", resümierte Trainer Mario Katte. "Am Ende hatten wir auch viel Glück."

Davon gab es im Vorfeld allerdings wenig. Noch vor der Partie gesellten mit Guido Möbius und Chris Katte zwei weitere Spieler zu den ohnehin schon vier Fehlenden hinzu. Kleinmühlingens Bank war derart klein, dass sich auch der Coach selbst auf die Spielerliste eintrug. "Mal sehen, ob der Notfall eintrifft und ich auflaufen muss", scherzte Katte noch vor der Partie. Aber er traf ein, als sich Stürmer Kevin Junge bei einem Zweikampf so schwer am Fuß verletzte, dass er ausscheiden musste.

Das Pech ereilte aber vor ihm noch einen anderen Kleinmühlinger. Kapitän Sebastian Durrhack verletzte sich am Knie. Seine Verletzung schien allerdings nicht so ernst zu sein. Zumindest konnte er nach einer Behandlungspause weiterspielen. Und die Partie dauerte nicht nur 90 Minuten, sondern am Ende 120.

Doch Durrhack bekam nicht nur aufgrund seines Durchhaltevermögens ein Lob. "Er hat versucht, Druck auf den Gegner auszuüben. Leider stand er damit zu oft allein da." Denn der TSV zeigte sich nicht wie eine Mannschaft, die um den Aufstieg in die Landesliga spielt. Tatsächlich war vor allem in der zweiten Halbzeit kein Liga-Unterschied zum ESV zu sehen.

Egeln hatte zwar insgesamt weniger Spielanteile und Ballkontakte, war aber vor allem in der Offensive effektiver. Dies lang vor allem an drei Dinge: "Wir sind den Zweikämpfen aus dem Weg gegangen, haben die zweiten Bälle nicht genutzt und es war kaum Laufbereitschaft zu sehen", haderte Katte. Dies führte dazu, dass Kleinmühlingen sich Fehler leistete, die der Gastgeber dankend annahm. Jens Ulrich rettete ein ums andere Mal.

Dabei startete der TSV zunächst als die bessere Mannschaft. Nur im Mittelfeld war von Anfang an der Wurm drin. Keine Absprachen, Passivität und unnötige Ballverluste prägten dort das Bild. Dass daraus nicht schneller ein Vorteil für den ESV erwuchs, lag daran, dass Egeln selbst sehr defensiv auftrat. "Unser Ziel war es, so lange wie möglich die Null hinten zu halten und den Gegner zu beobachten", erklärte Germania-Trainer Sören Leßmann.

Als jedoch innerhalb von fünf Minuten zwei Gegentore fielen, wurde Egeln mutiger und ging zum Gegenangriff über - mit Erfolg. Andreas Siegl nutzte eine Uneinigkeit zwischen Christoph Berlau und Andreas Kirchhoff zum 1:2-Anschlusstreffer.

Zuvor glänzte allerdings der TSV-Sturm. Max Jäger stand nach einem Pass goldrichtig - 1:0 (17.). Kevin Junge traf zunächst den Pfosten, doch der abprallende Ball landete wieder bei ihm und der Nachsetzer brachte das 2:0 (22.)

Solche Momente waren allerdings eher selten, obwohl sich das Geschehen im gesamten Spiel immer wieder in die ESV-Hälfte verlagerte. Doch nachdem Sebastian Michael für Egeln mit einem schönen Distanzschuss - bei dem sich Kleinmühlingens Keeper Ulrich verschätzte - zum 2:2 ausglich, wurde der TSV zunehmend nervöser. Egeln bemühte sich dagegen um den Siegtreffer, allerdings ohne Erfolg. Nach 90 Minuten stand es immer noch 2:2 und es ging in die Verlängerung.

Hier nahm die Partie wieder mehr Fahrt auf, doch es dauerte fast bis zum Schluss als das 3:2 für die Gäste nach einer sehr unübersichtlichen Situation vor dem Egelner Tor fiel. Dabei prallten auch noch Torschütze Dennis Rönz und ESV-Keeper Steffen Sopha zusammen.

"Obwohl wir ausgeschieden sind, bin ich zufrieden", sagte Leßmann nach Abpfiff. "Das Team hat gezeigt, dass sie guten Fußball spielen können." Katte war zwar froh über den Einzug ins Pokalfinale, doch recht zufrieden war er nicht. "Ich hoffe aber, dass die Jungs gemerkt haben, dass sie in den ausstehenden Spielen mehr tun müssen."

Kleinmühlingen/Zens: Ulrich - Junge (85. Katte), Jäger, Durrhack,Rönz Bernau, Karg, Balder, Berlau, Möbes, Kirchhoff

Tore: 0:1 Max Jäger (17.), 0:2 Kevin Junge (22.), 1:2 Andreas Siegl (27.), 2:2 Sebastian Michael (57.), 2:3 Dennis Rönz (119.); SR: Sebastian Schulz (Bernburg), ZS: 122