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Anna Rüh will raus aus der Routine

24.06.2015, 19:01

Anna Rüh, Diskuswerferin des SC Neubrandenburg, will sich beim 10. SoleCup das Ticket zur Weltmeisterschaft in Peking sichern.

Neubrandenburg/Schönebeck l Derart viel Selbstvertrauen ist sicherlich notwendig, wenn man sich permanent im oberen Leistungsbewreich bewegen muss. Allerdings mag es nicht so recht zu Anna Rüh passen. Nicht nur bei den Wettkämpfen versprüht die 1,86 Meter große Athletin eher Zurückhaltung, fast schon Introvertiertheit. Auch abseits des Wurfrings steht die Sportsoldatin ungern im Fokus. "Sicherheit ist mir sehr wichtig", sagt sie über sich selbst. Große Ausbrüche aus der Routine bedeuten große Überwindung. "Zum Glück ist mir das schon ein paar mal gelungen."

Der erste große Schritt war der Umzug von der Heimat in Greifswald ins Sportgymnasium nach Neubrandenburg. "Das hat mich anfangs doch sehr verunsichert." Doch der Aufwand hatte sich gelohnt, spätestens mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 in London, als sie zum Finale in das mit 80.000 Zuschauern besetzte Olympiastadion in London eingelaufen war.

Dies alles erfährt man auch auf der Internetseite von Anna Rüh. Und dort stellt sie mit Bildern von einem Fotoshooting auch ihre Wandlungsfähigkeit unter Beweis. Mit einer in sich gekehrten Sportlerin haben diese nämlich nicht viel gemeinsam. Wieder so ein großer Schritt für die junge Athletin, der ihr nicht leicht gefallen war. Daher bewundert sie die Sängerin Pink, die ihre "verrückte Seite" öffentlich auslebt. "Das traue ich mich nur bedingt."

Viel Wind um nichts ist also nicht ihre Sache. Viel Gegenwind im Ring schon eher. Nachdem sie als Siebenkämpferin an die neue Schule wechselte, stellte Trainer Peter Kollark schnell klar, dass die Spezialisierung auf Diskus am besten sei. Und er sollte recht behalten. Inzwischen gehört Anna Rüh zur Deutschen Spitze, arbeitet hart an sich, wenngleich "ich den Kraftraum nicht besonders mag. Aber der gehört eben dazu." Nur so "bin ich in der Lage, im sechsten und letzten Versuch immer noch zuzulegen".

Die Geräte hatte sie in den vergangenen Tagen wohl öfter gesehen. Da sie nicht beim EuroCup startete, "habe ich mich richtig auf Schönebeck vorbereitet". An der Elbe "werde ich - wie immer - versuchen, gegen die anderen Deutschen zu gewinnen. Wenn ich das WM-Ticket lösen will, muss ich gewinnen", sagt Anna Rüh selbstbewusst. Ein bisschen Druck ist eben immer ganz gut.