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Tischtennis Der Schönebecker SV zieht Hinrundenbilanz / Verbandsliga-Herren und Landesliga-Damen peilen vordere Platzierungen an Nervenstark, routiniert und in Schlagdistanz zur Ligaspitze

24.12.2011, 04:23

Schönebeck (tob) l Die Hinserie der Tischtennisspieler gehört zu den erfolgreichsten Spielzeiten in der jüngeren Geschichte des Schönebecker SV. Das Herren-Verbandsligateam erreichte mit dem dritten Platz in der höchsten Spielklasse Sachsen-Anhalts die beste Platzierung überhaupt und nahm Tuchfühlung zu den Aufstiegs- beziehungsweise Relegationsplätzen auf. Die Damen des SSV befinden sich mit dem zweiten Rang in der Landesliga ebenfalls auf einem guten Weg und peilen den sofortigen Wiederaufstieg in die Verbandsliga an. Auch die zweiten Herren sind in der Landesliga Dessau mit Platz fünf hervorragend platziert.

Die gute Bilanz wird durch die Medaillenplatzierungen von Andreas Gärtner und Andy Kohl bei den Bezirkseinzelmeisterschaften, dem Titelgewinn im Gemischten Doppel bei den Deutschen Behindertenmeisterschaften der Senioren durch Regina Kretschmar gemeinsam mit Sohn Heiko Müller, dem Bezirksmeistertitel der Senioren durch Ingo Sambill sowie weitere gute Platzierungen bei den Bezirks- und Kreismeisterschaften abgerundet.

Besonders die erste Herrenmannschaft des SSV stand nach der erfolgreichen Vorsaison, in der mit dem vierten Rang die bisher beste Platzierung erreicht wurde, im Fokus der Aufmerksamkeit. Allerdings wusste man vor Saisonbeginn nicht genau, wo man stand, denn Kohl plagte sich mit einer langwierigen Schulterverletzung und auch Karsten Winkler hatte gesundheitliche Probleme. Doch die Mannschaft erwischte mit vier Siegen gegen Zörbig, Zerbst, Dessau und Post Halle einen hervorragenden Saisonstart. Besonders die Auftaktpartie gegen die starken Zörbiger erwies sich als positiver Knackpunkt, denn nervenstark entschieden die Schönebecker alle Fünf-Satz-Spiele für sich und schickten die Gäste mit 11:4 nach Hause. Darauf aufbauend trotzte das Team dem Titelverteidiger TTC Haldensleben ein Remis ab und schlug die Oberligareserve des TTC Börde Magdeburg mit 10:5.

Trotz der Niederlage gegen den Mitfavoriten Freyburger TTV hatte der SSV im abschließenden Spiel der Hinrunde die Möglichkeit, mit einem Sieg erstmalig die Herbstmeisterschaft an die Elbe zu holen. Zwar unterlag man beim Tabellenzweiten Medizin Magdeburg mit 5:10, doch mit einem Punkt Rückstand haben sich die Elbestädter eine gute Ausgangsposition geschaffen, um sogar noch im Kampf um den Staffelsieg einzugreifen.

Insgesamt war die gute Platzierung das Resultat einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Dennoch war die erneut beeindruckende Vorstellung des oberen Paarkreuzes mit Gärtner und Michael Kollatsch, die gemeinsam 30 Siege einfuhren, Basis für das erfolgreiche Abschneiden. Im mittleren Paarkreuz spielte Thomas Winkler mit einem leicht positiven Ergebnis eine solide Saison. Dagegen war Kohl besonders in der Anfangsphase durch seine Verletzung gehandicapt.

Den größten Sprung von allen Akteuren machte Kapitän Christian Gerlach, der sich spielerisch steigerte, ruhiger und nervenstärker agierte. Nicht so gut lief es bei Karsten Winkler, der ebenfalls gesundheitliche Probleme hatte. Auch bei den Doppelpaarungen hatte der SSV ein gutes Händchen und erreichte mit 26 Siegen ein starkes Ergebnis. Bis auf Karsten Winkler, der die zweite Mannschaft verstärken wird, tritt das Team in der Rückrunde mit unveränderter Formation an. Nachwuchsspieler Sebastian Löbl erhält die Chance, sich zu beweisen.

Auch die Damen wollten sich nach dem Abstieg aus der Verbandsliga zunächst einmal in der neuen Spielklasse zurechtfinden. Nach einem zähen Auftakt mit zwei knappen Erfolgen beim TTC Quedlinburg und an heimischen Tischen gegen den TSV Griebo wuchs die Sicherheit der Spielerinnen. Überragend war die Vorstellung beim Staffelfavoriten und Mitabsteiger VfB Klötze 07 (8:3). Auch die Partie gegen Spitzenreiter SV Francke aus Halle entschied das Team souverän mit 8:4 für sich. Allerdings wurde dieser Sieg am "grünen Tisch" nachträglich aberkannt, wodurch die Elbestädterinnen hinter den Hallenserinnen zurückfielen und zur Halbserie den zweiten Tabellenplatz einnehmen. Sollte das Team seine Leistungen stabilisieren können und in den kommenden Spielen die bestmögliche Besetzung gefunden werden, ist der Aufstieg in die Verbandsliga realistisch.

Überragend war erneut die routinierte Regina Kretschmar, die mit 13 Siegen die Rangliste im oberen Paarkreuz anführt. Auch Kapitän Britta Langhans stabilisierte sich und erreichte ein positives Spielverhältnis. Ute Kohl war mit ihrem unbequemen Spiel für viele Gegnerinnen eine unüberwindbare Hürde im unteren Paarkreuz. Überraschend gut fügte sich Roswitha Haubt bei ihren Auftritten ein. Auch Simone Collin und Marlit Erdner erfüllten ihre Aufgaben ordentlich, wobei sie nur wenig Einsatzmöglichkeiten hatten.

Das Team wird fast unverändert die Rückserie in Angriff nehmen. Lediglich Marlit Erdner wird die Mannschaft in Richtung Kleinmühlingen verlassen. Dafür kommt Nachwuchshoffnung Sophie Fronecke verstärkt zum Einsatz, so dass das Ziel Wiederaufstieg noch fester ins Visier genommen werden kann.