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Boxen 150 Zuschauer beim 16. Febro-Neujahrspokal

Am Sonnabend fanden im Rautenkranz von Barby, einem Ort mit boxhistorischer Vergangenheit, beim Febro-Neujahrspokal 24 Kämpfe statt.

Von Torsten Reinharz und Enrico Joo 15.01.2018, 23:01

Schönebeck l Die gut 150 Zuschauer, unter ihnen David Hoppstock (Landestrainer Sachsen-Anhalt), Bert Knoblauch (Oberbürgermeister Schönebeck) und Torsten Reinharz (Bürgermeister Barby), brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Sie sahen spannende und hochklassige Kämpfe mit allen Facetten, die der Boxsport zu bieten hat. Klare und souveräne Siege genauso wie knappe und manchmal auch unglückliche Entscheidungen.

94 Boxer aus 15 Vereinen gingen über die Waage. Neben Vereinen aus Sachsen-Anhalt konnte der gastgebende Verein PSV Schönebeck auch die starken Klubs aus Berlin begrüßen; die weiteste Anreise hatte der BC Burglengenfeld in Bayern. Der PSV konnte den Mannschaftspokal nicht verteidigen, belegte Platz drei. Sieger wurde bei Punktgleichheit der Spandauer BC vor Eintracht Berlin.

Erstmals gab es vor Beginn als Erwärmung sieben Sparringskämpfe. Der Vorteil für die Athleten ist die unmittelbare Wettkampfnähe vor Publikum. Die Schönebecker Boxer holten zwei Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage. Erfolgreich waren Tina Hartmann, die ihre Gegnerin bereits in der ersten Runde besiegen konnte und Arne Pansegrau, der seinen Gegner in jeder Runde klar beherrschte. Yves Zenß holte nach starker Aufholjagd noch ein Unentschieden heraus, was nach der verschlafenen 1. Runde nicht mehr zu erwarten war. Denny Grünwald verlor seinen Kampf deutlich, weil er nicht in der Lage war, seinen physisch stärkeren Gegner mit boxerischen Mitteln aufzuhalten.

Aber besonders auf die Auftritte von Arne, Tina und Yves war Trainer Frank Käsebier mächtig stolz. So verzückte der zwölfjährige Yves Zenß die Zuschauer ab der 2. Runde mit seinem offensiven Kampfstil, brachte seinen Gegner immer wieder in Bedrängnis. „Er hat sich gut gesteigert in der 2. Runde, müsste aber noch mehr Selbstbewusstsein zeigen“, sagte Käsebier.

Einen souveränen Eindruck machte der zehnjährige Arne Pansegrau, der seit einem Jahr beim PSV boxt und am Sonnabend seinen zweiten Kampf bestritt. Arne ist einer der trainingsfleißigsten und wissbegierigsten unter den zwölf Nachwuchsboxern beim PSV. Käsebier freute sich, dass er das auch in den Wettkampf gegen Colin Knoche transportieren konnte. „Er hat seine guten Trainingsleistungen bestätigt.“

Ein echtes Spektakel lieferte Tina Hartmann in ihrem zweiten Kampf ihrer noch jungen Boxkarriere ab. Die Zwölfjährige kam gegen die viel zu offene Deckung von Jennifer Milena immer wieder zu einfachen Kopftreffern. Der einseitige Kampf wurde von den Kampfrichtern noch in der ersten Runde wegen sportlicher Überlegenheit zugunsten der Schönebeckerin abgebrochen. „Tina ist eine berechtigte Hoffnung für die Zukunft. Sie hat allerhand Potenzial“, lobte Käsebier. Seit einem halben Jahr steht sie beim PSV im Training. Ihr Vorteil ist, dass sie noch nebenbei Handball bei Lok Schönebeck spielt. „Da hat sie Vorteile in beiden Sportarten“, so Käsebier. Ihr Selbstbewusstsein und ihre Athletik vom Boxen helfen ihr im Handball. Die Explosivkraft aus dem Handball ist ein Pfund im Ring. „Sie muss sich irgendwann für eine Sportart entscheiden. Im Moment tendiert sie zum Boxen.“ Noch hat sie aber zwei Jahre Zeit.

Allgemein ist der PSV zufrieden mit Zuschauerzuspruch und Niveau. „Es ist gut, dass so viele Kämpfe über die Runden gingen. Das zeigt, dass ein gutes Niveau geherrscht hat“, freute sich Käsebier. Weil die Organisation im Rautenkranz in Barby wieder reibungslos verlief, steht auch für das Jahr 2019 einer Austragung des Febro-Neujahrspokals in Barby nichts im Wege. Vielleicht erstmals über zwei Tage. Die Pläne zeigen, dass der Neujahrspokal noch immer für viel Resonanz sorgt. Der PSV Schönebeck ist dabei auch froh, so zahlreiche Sponsoren zu haben, die das Turnier unterstützen. Auch die Kampfrichter, der Arzt und viele fleißige Helfer haben beim reibungslosen Ablauf geholfen.