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Boxen Die Qualität nimmt zu

24 Boxkämpfe sahen die 120 Zuschauer im „Rautenkranz“ in Barby beim 17. Febro-Neujahrspokal des PSV Schönebeck.

Von Kevin Sager 15.01.2019, 12:34

Barby l Sein Einlauf wurde groß zelebriert. Eine Motivationsrede wurde vom Band eingespielt, in der es darum ging, dass ein Mensch nach Schlägen wieder aufstehen soll. Zum Gassenhauer „Der Osten rockt“ der Band „Goitzsche Front“ schritt Rocco Hinz zum Hauptkampf des Abends. Lässig lehnte er in der Ecke des Rings. Seine Trainer Frank Käsebier und Lars Thielecke vom Gastgeber PSV Schönebeck gaben dem Boxer die letzten Tipps. Denn Hinz gegenüber stand Imran Bazlaev, erfolgreicher Nachwuchsmann vom Spandauer Box Club. Sein Trainer? Marten Thielemann, ein langjähriger Freund der Familie Käsebier. „Rocco hat gut gekämpft. Am Ende hat er zwar nur knapp gewonnen, aber ich denke, es war verdient“, sagte Käsebier im Nachgang. Der Kampf war der krönende Abschluss des 17. Febro-Neujahrspokals im „Rautenkranz“ in Barby. „Es hat alles wunderbar geklappt und der Saal war auch voll, weil die Kämpfe qualitativ immer besser werden“, gab sich der Chef-Organisator des PSV positiv gestimmt.

Doch bis es zur späteren Stunde zum Kampf Hinz gegen Bazlaev kam, wurden 24 Kämpfe ausgetragen. Noch vor der offiziellen Eröffnung des Turniers veranstaltete der PSV sechs Trainingskämpfe, die zur Unterhaltung dienten. „Das war eine Neuerung, die wir eingeführt haben. Nachwuchs-Boxer konnten bei Sparrings-Kämpfen unter Wettkampfbedingungen ihre ersten Erfahrungen sammeln.“ Denn um den Ring, der im Festsaal aufgebaut war, saß das Kampfgericht. Fünf Personen zählten dazu. Auch ein Ringarzt war dabei, um die strengen Regeln einzuhalten. Bei diesen Kämpfen waren Tina Hartmann und Selena Pfannenschmidt dabei, „die beide sehr gut geboxt haben“, wie Thielecke bescheinigte.

Doch die Prominenz war nicht nur im Ring vertreten. Auch im Publikum saß das eine oder andere „Schwergewicht“ aus Politik und Sport. Der Bürgermeister von Barby, Torsten Reinharz, fungierte als Ringsprecher. Bert Knoblauch, der Oberbürgermeister der Stadt Schönebeck, sah sich die zahlreichen Kämpfe an. Neben den politischen Größen begrüßte der PSV auch Ehrengäste, unter anderem Ottomar Sachse und Helmut Woge.

Sachse ist mehrfacher Medaillengewinner bei Europameisterschaften und Weltmeisterschaften, wurde 1970 Europameister der Junioren. Woge wurde 1978 im Halbmittelgewicht und 1982 im Mittelgewicht DDR-Meister. Und die alten Haudegen sahen der Generation von morgen zu. Auch Hauptsponsor und Namensgeber Felix Bromann von der Firma Febro ließ sich das Spektakel nicht entgehen.

Im vierten Kampf stieg der erste Lokalmatador in den Ring. Lennox Heuer wurde von tosendem Applaus in den Ring begleitet. Für einen Sieg reichte es allerdings nicht. Gegen Liam Ryan Schulz (WSV Rot Weiß) verlor der Schönebecker knapp nach Punkten. Besser machte es sein Schönebecker Kollege Razek Sarwari. Er besiegte seinen Gegner Arton Berisha (Stieglitz BAK) bereits in der zweiten Runde. „Er hat einfach überragend geboxt“, kam Thielecke sogar leicht ins Schwärmen.

Ebenfalls erfolgreich war Katharina Bock, die es mit Nilay Genc (Spandauer BC) zu tun bekam. Die Schönebeckerin entschied den Kampf nach Punkten für sich. Yves Zenß vom PSV war seinem Gegner Joel Scheer (HG 85 Köthen) unterlegen. Dennoch ging an diesem Tag keiner leer aus. Jeder Amateur-Boxer bekam eine Urkunde und einen Kugelschreiber als Geschenk. Zudem sammelte jeder Kämpfer für seine Mannschaft Punkte, die am Ende des Tages addiert wurden. Durch den Sieg von Hinz im letzten Kampf teilte sich der gastgebende PSV Schönebeck den zweiten Platz mit Eintracht Berlin. Gewonnen hat den Mannschaftspokal der ISK Halle.

Und trotz der harten Sportart war zwischendurch auch immer wieder Zeit für Geschenke. So wurde zum Beispiel eine Originalunterschrift von Max Schmeling versteigert. 150 Euro machte der neue Besitzer dafür locker. Der Erlös fließt in die Nachwuchsarbeit der Schönebecker. Zudem erhielt Käsebier von zwei Vereinen Geschenke, um sich für die Einladung und die langjährige Partnerschaft zu bedanken. Peter Staack vom Velberter Box-Club, der mehrfacher deutscher Mannschaftsmeister ist, übergab seinem jahrelangen Weggefährten einen Wimpel. Auch Thielemann übergab ein Präsent, um die Freundschaft beider Boxvereine zu würdigen.

Und dann war auch Käsebier selbst an der Reihe: „Das ist nicht selbstverständlich. Die beiden Geschenke werden einen Ehrenplatz erhalten.“ Der Organisator bedankte sich in diesem Zuge auch bei den fleißigen Helfern, die dafür sorgten, dass die Veranstaltung in einem würdigen Rahmen über die Bühne ging.

Mannschaftspokal:

1. ISK Halle

2. Eintracht Berlin

2. PSV Schönebeck

 

Bester Boxer:

Mert Caliskan (BuS Dinslaken)

 

Bester Schüler:

Ali El-Sari (Sports for more)

 

Bester Nachwuchsboxer:

Daniels Trefilovs (Spandauer BC)

 

Beste Boxerin:

Selena Pfannenschmidt (PSV Schönebeck)