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E-Sport Benefizspiel lockt Zuschauer an

Zum Abschluss des 1. PlaySoccer-Cups trat Sebastian Schulz an der Konsole gegen Drittligaprofi Philipp Harant an.

Von Tobias Zschäpe 26.01.2021, 23:01

Magdeburg/Salzlandkreis l „Den Geruch einer Kabine, die Gespräche untereinander, das Fachsimpeln, gemeinsam ein Bierchen trinken – alles, was halt zum Amateursport dazugehört, danach ist die Sehnsucht schon groß“, wie Sebastian „Schulle“ Schulz in einem Gespräch mit dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) erklärte. Auf Grund der Corona-Pandemie ist all das für den Abteilungsleiter von Kreisligist Eintracht Peißen und Teamgründer von „Schulle & Friends“ aktuell nicht möglich. Auch die regelmäßigen Teilnahmen an Hallenturnieren, um Spendengelder für den guten Zweck zu sammeln, waren in diesem Winter nicht umsetzbar.

Also musste eine Alternative her und diese fand „Schulle“ mit dem Wettkampf an der Konsole. Die inoffizielle virtuelle Kreismeisterschaft, der 1. PlaySoccer-Cup, mit 27 teilnehmenden Teams wurde ins Leben gerufen. Gut sechs Wochen lang kämpften die Mannschaften um Erfolge und vergaßen dabei auch nicht den eigentlichen Hintergedanken des Turniers. Viele Vereine spendeten über ihr Startgeld hinaus weitere Beträge an die Mitteldeutsche Kinderkrebsforschung. Ob nun einen Betrag je Tor oder auch unabhängig vom Ausgang der Partien.

Ein besonderes Highlight hatte sich „Schulle“ zudem selbst für den Finaltag aufgehoben. Mit dem aus Schönebeck stammenden Profi des 1. FC Magdeburg, Philipp Harant, verabredete er ein Benefizspiel, welches zwischen der Partie um Platz drei und dem Kampf um den Turniersieg ausgetragen und live auf Youtube übertragen wurde. Dieses begann der Innenverteidiger mit den Worten „Danke, dass ich hier sein darf“, um sich im Anschluss einigen Fragen von Schulz zu stellen, während er virtuell gegen ihn antrat.

Auch wenn der Ausgang der Partie letztlich natürlich zweitrangig war, beschäftigten sich beide vor der Partie intensiv mit der Auswahl und Zusammenstellung ihres Teams. Schulz wählte den FC Bayern München, mit dem „Schulle & Friends“ im Turnierverlauf bis ins Viertelfinale eingezogen war. Drittliga-Spieler Harant trat standesgemäß mit dem 1. FC Magdeburg an.

Die Hoffnung, dass das auf dem grünen Rasen wohl sehr einseitige Duell an der Konsole spannender verlaufen würde, zerschlug sich dabei recht schnell. Nach wenigen Sekunden musste „Schulle“ den Ball zum ersten Mal aus dem Tor holen. Folgen sollten vier weitere Gegentore, wobei der Peißener Abteilungsleiter den Treffern auch etwas Positives abgewinnen konnte. „Für jedes Gegentor werde ich fünf Euro geben“, so „Schulle“. Doch Harant wusste zu kontern. „Dann muss ich wohl noch ein paar schießen.“

Von Beginn an entwickelte sich ein kurzweiliges Spiel, bei dem Harant auch auf seine Jugendzeit beim Schönebecker SV und Schönebecker SC zu sprechen kam sowie seinen späteren Werdegang beim „Club“ vom Sportschüler und Juniorenspieler bis hin zum Drittligaprofi. Ablenken ließ er sich dabei jedoch zu keiner Zeit. Er behielt bis zum Abpfiff eine weiße Weste.

Spaß gemacht hat das Spiel dennoch beiden, wie sie lachend zum Ende der Übertragung verrieten. Und auch bei den Zuschauern stieß das kurzweilige Duell auf reges Interesse. Viele schalteten ein, um zu hören, was „das Gesicht des Salzlandkreises im Profifußball“, wie „Schulle“ Philipp Harant im Stream nannte, zu erzählen hatte.

Neben dem Turnierfinale zwischen der SG Warmsdorf/Güsten und dem FSV Eiche Pobzig, welches im Anschluss ausgetragen wurde, war die Partie somit das i-Tüpfelchen auf einem durchweg gelungenen Turnier.