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Fußball Askania-Coach hat ein goldenes Händchen

Ohne Beteiligung einer Staßfurter Mannschaft, aber mit einem Schiedsrichter aus Wespen ging das Pokalfinale 2012 über die Bühne.

Von Michael Jacobs 28.06.2020, 23:01

Salzlandkreis l Spannend war die Partie der beiden Landesklasse-Vertreter am Tag der Arbeit des Jahres 2012 trotzdem, denn Askania Bernburg II und der SV Lok Aschersleben boten den fast 400 Zuschauern im Förderstedter Sportforum eine durchaus packende Partie.

Den ersten Wirkungstreffer setzten dabei die Bernburger, die durch Oliver Drachenberg mit 1:0 in Führung gingen. Angreifer Drachenberg war vor seiner Zeit in Bernburg für den SV 09 Staßfurt am Ball, spielte bei den Bodestädtern sogar in der Verbandsliga. Diesen knappen Vorsprung konnte die Askania-Reserve um Trainer Torsten Brinkmann, der später auch als Coach bei der TSG Calbe und bei Union Schönebeck an der Seitenline stand, aber nicht in die Halbzeit retten. Ascherslebens Torjäger Johannes Kilian, der heute für den FSV Drohndorf-Mehringen in der Salzlandliga seine Töppen schnürt, markierte mit dem Pausenpfiff das 1:1 (45.).

Für Spielhälfte zwei war also wieder alles offen. Beide Mannschaften kämpften verbissen und hielten ihren Traum vom Pokalsieg damit lange aufrecht. Dass entscheidende Ass zog dann aber Bernburgs Coach Brinkmann aus dem Ärmel. Er brachte in Spielminute 62 Sven Rockmann ins Spiel. Er kam für Martin Dittrich. Und mit diesem Wechsel bewies Trainer Brinkmann ein goldenes Händchen, denn elf Minuten später stand Joker Rockmann goldrichtig und traf zum 2:1 für Askania II. Nun musste Lok alles probieren, kam aber nicht mehr zum Ausgleich. Stattdessen sorgte Torsten Wendland, wiederum elf Zeigerumdrehungen später, mit seinem Tor zum 3:1 (84.) für die Entscheidung.

Nur vier Tage nach dem Finale bot sich für die Ascherslebener dann schon die Chance zur Revanche. Beide Mannschaften trafen nämlich im fälligen Punktspiel der Landesklasse III aufeinander. Doch auch hier schauten die Lok-Licker, welche das Hinspiel im November 2011 noch mit 1:0 gewonnen hatten, in die Röhre. Askania II gewann auch das zweite Spiel innerhalb kürzester Zeit mit 4:3. Gefeiert wurde bei Lok am Ende der Spielzeit dann aber doch noch. Die Elf von Siegfried Keller sicherte sich mit 65 Punkten knapp vor dem FSV Blau-Weiß Biere (64) sowie dem SV 1890 Westerhausen (62) den Staffelsieg und damit den Aufstieg in die Landesliga.

Dadurch vertrat „offiziell“ übrigens keiner der beiden Finallisten den KFV Fußball des Salzlandkreises im Spieljahr 2012/13 im Landespokal. Die Askania-Reserve war gemäß Ausschreibung nicht startberechtigt. Das Lok-Team als Landesligist automatisch qualifiziert. So rückte die SG Gnadau, im Halbfinale mit 1:3 gegen Aschersleben ausgeschieden, nach und kam sogar bis ins Viertelfinale.

Eine ganz besondere Partie war das Pokalfinale 2012 zwischen Bernburg II und Lok Aschersleben unterdessen auch für den Schiedsrichter der Begegnung. Referee Johannes Durdel war mit 22 Jahren nämlich der bisher jüngste Endspielschiedsrichter in der Historie des Wettbewerbs. Mit der Leitung der Partie hatten er und seine Assistenten, Norbert Herzog aus Calbe sowie der Eickendorfer Stefan Sauerzweig, keine größeren Probleme.