Fußball Auf dem Weg zur offensiveren Route
Union Schönebeck absolviert beim SV 09 Staßfurt das vierte Testspiel für die Rückrunde.
Schönebeck l Ein eher ungelegenes Testspiel müssen die Verbandsliga-Fußballer von Union 1861 Schönebeck am Sonnabend in Staßfurt beim Landesligisten SV 09 absolvieren (Anstoß 14 Uhr). Nächste Woche schon steht für die Grün-Roten das Nachholspiel zu Hause gegen den BSV Halle-Ammendorf an, aber im Moment ist Trainer Torsten Brinkmann einfach nur froh, wenn er überhaupt elf Spieler zusammenbekommt. Philipp Garmann, Benjamin Balder, Bastian Lorenz, Christian Wagner, Johannes Schliemann und Justin Dehnecke fehlen kurzfristig, dazu erreichen Brinkmann Hiobsbotschaften von David Kühn, der aus gesundheitlichen Gründen bis April ausfallen wird. Die negative Krönung ist Florian Neugebauer, der „aus internen Gründen“, wie es Brinkmann umschreibt, aus dem Kader gestrichen wurde.
Also warum noch heute ein Testspiel machen? Der Erkenntniswert wird gering ausfallen. Trotzdem will der Coach am 4-2-3-1-System festhalten, das weiter gefestigt werden soll. Schon beim Test am Donnerstag (4:3-Sieg gegen Rot-Weiß Zerbst) wagte Brinkmann den taktischen Blick in die Zukunft. Dort war die Vorgabe: „Mehr Ballbesitz, mutiger sein.“ Diese offensive Marschroute hatte das Team vor allem in den ersten 20 Minuten „recht gut umgesetzt“, so Brinkmann.
Und neben all den personellen Tiefschlägen gibt es auch durchaus Lichtblicke am Ende des Tunnels. Mathias Braunert konnte erneut in der Innenverteidigung spielen. Nach seinem Jobwechsel ist der erfahrene Verteidiger nun wieder öfter beim Training, könnte Union in der Rückrunde mehr helfen. Das ist gut. Zweites gutes Zeichen ist die Rückkehr von Philipp Glage, der aus gesundheitlichen Gründen bisher bei allen Testspielen passen musste und heute wohl erstmals wieder im grün-roten Trikot auflaufen wird.
Weil der sonst gesetzte Mittelstürmer aber die vergangenen Wochen durch Abwesenheit glänzte, war auch die Chance für die Schattenmänner gekommen, sich mehr ins Licht zu rücken. Da wäre zum Beispiel Schliemann, der in der Hinrunde nur einen einzigen Einsatz in der ersten Mannschaft hatte, nun aber regelmäßig in den Tests spielte und beim ersten Spiel gegen den Burger BC sogar das 2:0 erzielte. „Er leidet leider immer ein wenig unter meinem System“, erklärt Brinkmann. Weil der Coach meist mit einem Stürmer spielt und auch Florian Dethlefsen seine Sache oft ordentlich machte, kam der 29-Jährige oft nicht über den Status des dritten Mittelstürmers hinaus. „Aber ich muss ihm ein Kompliment machen. Er ist einer der trainingsfleißigsten“, lobt der Trainer.
Dazu wird bei Union das Heranführen der eigenen Talente unter Brinkmann weiter forciert. So durfte der 18-jährige Justin Dehnecke bisher in allen drei Testspielen für Schönebeck auflaufen. „Er ist sehr ehrgeizig und fleißig“, sagt Brinkmann. Der beidfüßige offensive Mittelfeldmann Dehnecke ist vielleicht so etwas wie der Prototyp der aufdrängenden A-Jugend der Grün-Roten. „Das ist auch unsere Philosophie, den Nachwuchs zu fördern.“ Klar ist aber auch: Er braucht noch Zeit. Und die bekommt er auch.
Heute aber erstmal will Union sich weiter einspielen für den Rückrundenstart. Trotz der Personalprobleme: Verlieren wollen die Schönebecker nicht.