Fußball Defensiv abwartend beim Titelfavoriten
Union Schönebeck muss in der Verbandsliga beim SV Blau-Weiß Zorbau eine knifflige Aufgabe lösen.
Schönebeck (ejo) l Das hatte schon länger gedauert als sonst. Das musste Torsten Brinkmann unumwunden zugeben. Die übliche Auswertung des Spiels vom Wochenende am Montag bei den Verbandsliga-Fußballern von Union Schönebeck nahm mehr Zeit als üblich in Anspruch. „Eine ganze Stunde“, wie Trainer Brinkmann sagt. „Wir haben ausgiebig über die Niederlage gegen Bitterfeld gesprochen. Die Spieler waren sehr offen, die Selbsteinschätzung war vorhanden. Die Spieler wussten, dass sie in manchen Momenten nicht bei 100 Prozent waren.“ Nach zwei späten Toren verloren die Unioner das Heimspiel gegen den 1. FC Bitterfeld-Wolfen mit 1:3.
Der Kopf wurde also frei gemacht vom unnötigen Ballast. Man könnte unken: Mehr als je zuvor brauchen die Elbestädter eine klare Denkzentrale für die Aufgabe am Wochenende. Nach vermeintlich schlagbaren Gegnern geht es für die Schönebecker nun am Sonnabend zum SV Blau-Weiß Zorbau (Anstoß 15 Uhr). Die Zorbauer landeten in der Vorsaison als Aufsteiger auf einem starken sechsten Platz. In der aktuellen Spielzeit ist der SV Blau-Weiß noch ungeschlagen und grüßt vom zweiten Tabellenplatz.
Zufall? „Nein, die Tabelle täuscht nicht“, sagt Brinkmann. „Zorbau hatte ich vor der Saison nicht umsonst mit Amsdorf und Ammendorf als Favoriten auf dem Zettel.“ Bei der Einschätzung bleibt er. „Das ist eine spielstarke Mannschaft, die schnell gegen den Ball verschiebt, taktisch sehr diszipliniert ist und während des Spiels das System wechseln kann.“ Ohne, dass es da zu Reibungen im Ablauf kommt.
Natürlich sind die grün-roten Ziele da von bescheidener Natur. Ein Punkt wäre gut. „Wir werden kein Hauruck-Fußball spielen, defensiv ausgerichtet sein und versuchen mit Kontern erfolgreich zu sein“, sagt Brinkmann. „Zorbau ist mehr als der Favorit.“
Auch, weil die offensivstarken Zorbauer mit Arno Dwars (fünf Tore), Christopher Luther (ein Tor) und Alexander Palme (drei Tore) über ein Triumvirat mit reichlich Zielwasser im Tank verfügen. Weil aber Dwars und Luther (beide gesperrt) fehlen, liegt da vielleicht die fast einzige Chance für Union. In der Hoffnung, dass Zorbau den gefürchteten Angriffswirbel nicht wie gewohnt aufziehen kann. „Wir wollen so lange wie möglich die Null halten“, sagt Brinkmann. Der Rest ergibt sich.
Gut für Schönebeck: Kapitän Denny Klepel ist nach seinem Urlaub zurück in der Mannschaft, kann den Unionern wieder den gewohnten Rückhalt geben. Auch sonst hat sich kein Spieler abgemeldet. Physisch und psychisch sind die Grün-Roten gewappnet. „Wir müssen als Mannschaft noch mehr zusammenrücken“, meint Brinkmann. Das war schließlich auch in der vergangenen Saison das Erfolgsrezept. Vielleicht ist so etwas beim klaren Favoriten möglich?
