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Fußball „Disziplinierter Trainer und Kumpel“

Marko Fiedler bleibt Landesliga-Trainer der TSG Calbe.

Von Franziska Herz 15.04.2016, 01:01

Calbe l Mit Sicherheit kann es als „Tohuwabohu“ bezeichnet werden, was in den vergangenen Tagen in der Fußballabteilung der TSG Calbe herrschte. Erst hieß es, Landesliga-Coach Marko Fiedler verlässt den Verein. Weniger Tage später wurde dementiert. Michael Angermann, Präsident des TV Askania Bernburg und langjähriger Bekannter Fiedlers, brachte den Stein ins Rollen. Ob sich Fiedler vorstellen könne, den Chefposten der ersten Männermannschaft zu übernehmen. Der derzeitige Amtsinhaber, Thomas Diedrich, wird nach vier Jahren eine neue Funktion suchen. Vielleicht klang es nach einem Traum: Cheftrainer bei Askania Bernburg. Oberliga. Zwei Spielklassen über der TSG. Die fünfthöchste im Land. „Ich hätte es gerne gemacht. Das wäre eine interessante Aufgabe gewesen“, sagte Fiedler über das Angebot. Doch kurzfristig kam es anders.

Lucian Ioan Mihu, Co-Trainer Diedrichs, soll den Posten übernehmen. Er kenne die Spieler, sei der Anforderung gewachsen. Fiedler sollte als Co-Trainer an dessen Seite agieren. „Die Oberliga wäre eine Herausforderung. Aber das Amt des Co-Trainers wäre nicht meine Erfüllung. Das ist nicht die Vorstellung die ich habe, um Calbe zu verlassen.“ Auf die Fußballabteilung der TSG lässt Fiedler nichts kommen. Die Zusammenarbeit zwischen Mannschaft, Vorstand und Sponsoren, die Kameradschaft untereinander, das Trainerteam, das hinter ihm steht, Offenheit, Ehrlichkeit, Direktheit – das alles schätzt der 43-Jährige an seiner Stätte und den Menschen am „Heger“. Und die TSG, die schätzt Fiedler. Es sei die Mischung, die ihn ausmache. „Er ist ein disziplinierter Trainer. Und ein Kumpel“, beschreibt Burkhard Faupel, sportlicher Leiter der TSG Calbe, den ehrgeizigen Mann. Erst vor kurzem bestand Fiedler die DFB-Elite-Jugend-Lizenz, eine Stufe zwischen der Trainer B- und A-Lizenz. Auch Angermann würdigte das Engagement Fiedlers: „Er ist theoretisch mit dem besten Wissen ausgestattet. Und er macht eine positive und erfolgreiche Arbeit.“ Dass er über einen Wechsel nachdenke, verheimlichte Fiedler innerhalb der Abteilung von Beginn an nicht. Als „sehr überrascht“ bezeichnete Faupel die Stimmung nach der damaligen Information, als „freudig überrascht“ die nach der Wende. Gegönnt hätte ihm die TSG die Chance. Aber es gibt auch Wünsche und Ziele für Calbe: Die Zuschauerzahlen könnten besser sein und der Nachwuchs soll stärker integriert werden – auch der Weg in eine höhere Spielklasse ist keine Utopie. „Wir machen weiter, wo wir aufgehört haben“, so Faupel.