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Fußball Ein Höhepunkt zum Abschluss

Spitzenspiel in der Fußball-Landesliga - mit Union Schönebeck und TSG Calbe treffen zwei Teams aus dem Salzlandkreis aufeinander.

Von Franziska Herz 05.05.2017, 01:01

Schönebeck l Ein Derby. Erster gegen Zweiter. Zwei Teams aus dem Salzlandkreis. Vorentscheidung zum Aufstieg? Das Landesliga-Spiel zwischen Union Schönebeck und der TSG Calbe in der Fußball-Landesliga ist an Höhepunkten reich gesät. Ab 15 Uhr rollt der Ball im Stadion an der Barbarastraße. „Ein Höhepunkt zum Abschluss.“ So nennt es Unions-Trainer Mario Katte. Dabei ist es das noch gar nicht. Der Abschluss. Denn es folgen fünf weitere Begegnungen. Dennoch. Wenn Union morgen gewinnt, ist eine Vorentscheidung gefallen – die für den Aufstieg. Aber Katte bleibt vorsichtig, denn auch die Dritt- und Viertplatzierten, der SV Westerhausen und der SV Irxleben, sind den Schönebeckern und Calbensern dicht auf den Fersen. Doch darum geht es jetzt nicht. Am Sonnabend ab 15 Uhr liegt die Konzentration erstmal auf dem Geschehen im Stadion an der Barbarastraße. Die Unioner genießen diesmal Heimrecht. Im Hinspiel lag dieser Pluspunkt bei der TSG, die mit 2:1 gewann.

Die Calbenser wären damals verdient als Sieger vom Platz gegangen, findet Unions Team-Kapitän Michael Herzog. „Calbe ist eine sehr spielstarke Mannschaft. Wir waren in den vergangenen Wochen immer alle überrascht, wenn Calbe Punkte liegen ließ und wir selbst gewannen.“ Und so wendete sich das Blatt. Die Saalestädter mussten ihren Platz an der Sonne hergeben, während sich die Schönebecker kontinuierlich an die Spitze arbeiteten. Eine hohe Trainingsbeteiligung, Zusammenhalt oder die Bereitschaft „Gas zu geben“ zählt Herzog einige Gründe für den Erfolg auf. Doch nun steht der „Meilenstein“ der Saison bevor – das Derby gegen die TSG Calbe. Zwar ginge die Mannschaft das Duell eher locker an, doch sei die Freude auf genau dieses Spiel eben besonders hoch.

Das sieht auch die Gegenseite so. Nur ist der Druck bei der TSG größer. „Wir brauchen die drei Punkte“, bestätigt TSG-Trainer Marko Fiedler. „Nach oben orientieren wir uns nicht mehr.“ Noch einmal Platz eins zu erreichen gliche einer Sensation. „Wichtiger ist, was hinter uns passiert. Da kann es in den nächsten Wochen noch stark hin und her gehen. Wir müssen jetzt gucken, dass wir nicht auch noch den zweiten Platz verspielen.“ Dass das Derby am Sonnabend etwas besonderes ist, findet Fiedler aber auch. Er erwartet große Emotionen. Vielleicht nicht nur von den Akteuren auf dem Rasen, sondern auch von den Zuschauerrängen. „Die Mannschaft, die sich dann aufs Fußballspielen konzentriert, wird als Sieger vom Platz gehen.“ Und wenn das auf beide Teams zutrifft? Fiedler muss lachen. „Dann wird es auf jeden Fall ein schönes Derby.“

„Die Tabellenkonstellation spricht für Union“, so der Calbenser Coach weiter. „Trotzdem sehe ich die Mannschaft nicht als Favoriten.“ Denn auch Fiedler erwartet eine „Partie auf Augenhöhe“. Dennoch sei eben die „Last“ bei der TSG größer, wie Katte betont. „Calbe ist ein bisschen vom Weg abgekommen. Die Mannschaft muss viel investieren. Sie wird versuchen müssen, das Spiel zu gestalten. Wir können etwas beruhigter an die Sache heran gehen.“ Und so erwartet auch Katte ein kampfbetontes Spiel, in dem sich nichts geschenkt wird, das aber fair ablaufen wird.

Fair sind auch beide Trainer zueinander. Beide unterstreichen ihre gegenseitige Kameradschaft. Fiedler sieht zudem nicht nur seine Freundschaft zu Katte, sondern auch die zwischen der grün-roten Elf und ihrem Trainer. Es sei unvorstellbar, wie man einen Trainer gehen lassen könne, der ein solches Kunststück vollbrachte wie Katte und eine zusammengewürfelte Mannschaft an die Spitze führte. „Das sollte man würdigen.“ Aber das wird das Team erledigen. „Die Mannschaft wird ihren Trainer nicht im Stich lassen. Sie wird auch für ihn spielen.“ – Und dadurch noch einmal gefährlicher für ihre Gäste werden. Michael Herzog weiß, dass das stimmt. „Wir wollen die Saison sauber zu Ende bringen. Und wir wollen unserem Trainer das Geschenk machen, Erster zu werden.“ Was da mit hilft? „Eine gute Mischung aus jüngeren und erfahreneren Fußballern.“ – „Tolle Typen“ eben. Tolle Typen hat auch die TSG. „Ich glaube an die Mannschaft“, sagt Marko Fiedler. „Auch wenn wir ‚nur‘ auf dem zweiten Platz liegen – wir können stolz auf die Saison sein.“ Nachgelassen werden darf jetzt aber nicht. „Wir müssen alles abrufen.“ Der Wille, die Leidenschaft und eine gewisse „Galligkeit“ müssten beibehalten werden. Es verspricht, eine interessante Partie zu werden – „von der ersten bis zur letzten Sekunde“, so Katte. „Die Chancen stehen 50/50.“