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Fußball FSA sagt Stopp!

Jetzt ist der Entschluss gefasst: Der FSA will die Saison 2019/2020 zum 30. Juni offiziell beenden.

Von Michael Jacobs 15.05.2020, 23:01

Magdeburg/Salzlandkreis l Fixiert werden soll das ganze Szenario auf einem außerordentlichen Verbandstag, den der FSA am 12. Juni durchführen will. Aufgrund der derzeit geltenden Covid-19-Beschränkungen wird dies wohl in einer Videokonferenz mit Vertretern aller Vereine passieren müssen.

Leicht hat man sich die Entscheidung in der Verbandsspitze ganz sicher nicht gemacht. Sprachen doch zu viele Argumente auch für eine Fortsetzung der Saison. Letztlich wählt der FSA nun aber den demokratischsten Weg zur Entscheidungsfindung und beugt sich dem Votum der Mitgliedsvereine. Diese stimmten mit 83 Prozent klar für einen Abbruch. Lediglich 17 Prozent der Clubs wünschten sich eine Fortführung der Spielzeit zu einem späteren Zeitpunkt. Somit war die Entscheidung klar. Der Ball rollt definitiv nicht mehr. Der Abbruch wird im Nachwuchsbereich und auch bei Frauen und Männern gleich vollzogen.

Ganz offiziell ist die Entscheidung aber dann doch noch nicht, denn am 12. Juni muss der außerordentliche Verbandstag – also die Vertreter der Vereine – das ganze Szenario noch absegnen. Dazu hat der Fußballverband einen Zehn-Punkte-Plan als Beschlussvorlage vorgelegt. Dieser beinhaltet unter anderem, dass die Spielzeit ohne Absteiger endet. Die entsprechenden Regelungen werden nämlich außer Kraft gesetzt. Einzige Ausnahme sind Mannschaften, die bereits vor dem 12. März 2020 aus dem Spielbetrieb zurückgezogen wurden. Diese gelten, entsprechend der Spielordnung, als Absteiger.

Auch Meister wird es in den einzelnen Ligen nicht geben. Sehr wohl aber Aufsteiger. Eine Liga höher können die Teams wandern, die nach der Quotientenregel, also gesammelte Punkte geteilt durch absolvierte Spiele, den besten Punkteschnitt vorweisen können. Das hat zur Folge, dass es im kommenden Spieljahr einen weiteren Landesliga-Vertreter aus dem Salzlandkreis geben wird. Der TSV Grün-Weiß Kleinmühlingen/Zens ist nämlich das beste Team der Landesklasse, Staffel IV. Eine Etage tiefer, im kreislichen Oberhaus, kann sich der SV Plötzkau über den Aufstieg freuen. Die Plötzkauer sind mit Abstand das beste Team der Salzlandliga. Richtig knifflig ist indes die Situation in der Kreisliga. Hier haben sowohl der SV Lok Aschersleben und der BSC Biendorf in 17 Spielen 39 Punkte eingefahren. Der Quotient ist also gleich. Rang eins in der Verbandsliga und damit das Aufstiegsrecht zur Oberliga geht unterdessen an den 1. FC Romonta Amsdorf, während in der Landesliga Nord dem SSV 80 Gardelegen der Aufstieg wie das Kinde der Jungfrau in den Schoß fällt.

Doch ganz ohne Spiele soll die Saison 2019/2020 dann doch nicht enden. Eine kleine Hintertür wird von seiten des FSA doch noch aufgemacht. Dieser betrifft die Pokalwettbewerbe.

Diese sollen „soweit möglich und unter Beachtung der behördlichen Verfügungen, in allen Alters- und Spielklassen zu Ende geführt werden. Gegebenenfalls auch nach dem 30. Juni 2020 und – wenn möglich – bis zum 30. September 2020“ heißt es in einer schriftlichen Mitteilung des Verbandes. In diesem Statement stellte der FSA auch klar, „dass sämtliche Entscheidungen im Sinne des Fußballverbandes Sachsen-Anhalts sowie ohne Druck seitens des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) oder des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) erfolgte und frei im Sinne der Vereine, Verbände und Mitglieder/innen getroffen worden sind und auch zukünftig getroffen werden.“

Eine Formulierung, die durchaus auch als Antiphrase interpretiert werden kann. Kaum Interpretationsspielraum lässt indes das klare Votum der Vereine. Sie wollten mehrheitlich den Abbruch und werden ihn auch bekommen. Es sei denn, bis zum Verbandstag setzt doch noch das große Umdenken ein.