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Fußball Guter Beginn, schwaches Ende

Eine Saison mit Höhen und Tiefen liegt hinter der Verbandsligamannschaft von Union Schönebeck. Am Ende reichte es für den Klassenerhalt

Von Kevin Sager 05.07.2018, 23:01

Schönebeck l Gespannt guckten die Spieler vom Verbandsligisten Union Schönebeck am 3. Juni auf die Smartphones. Einen Tag zuvor verlor Union das letzte Heimspiel der Saison gegen den VfB Imo Merseburg deutlich mit 0:7. So lagen die Hoffnung auf den Oberligisten Lok Stendal, der sich bei einem Unentschieden gegen den Bischofswerdaer FV gerettet hätte. Bei einer Niederlage hätten die Stendaler in die Relegation gemusst. Bei einem Abstieg in die Verbandsliga hätte eine weitere Mannschaft die Liga verlassen müssen. Und das wäre Union. „Ein Großteil hat das Spiel bei Facebook verfolgt“, sagt Mathias Rhode, Kapitän des Teams. Als das erlösende Video des Treffers zum 2:2 durch Martin Krüger in buchstäblich letzter Sekunde gepostet wurde, „war die Freude groß“.

Schnell ging die Nachricht in der WhatsApp-Gruppe der Unioner um. „Wir waren eigentlich tiefenentspannt. Es wäre ja noch die Relegation gekommen“, sagt Rhode. Während der Saison war die Situation des Öfteren angespannt. „Wir haben stark angefangen und dann ziemlich stark nachgelassen“, beschreibt Rhode die Spielzeit. In der Hinrunde holte der Aufsteiger sechs Siege und etablierte sich im Mittelfeld der Tabelle. Doch die Rückrunde war alles andere als rosig. Nur zwei Siege standen zu Buche. Zehn Niederlagen gab es in 15 Spielen. Letzter Platz in der Tabelle der Rückrunde. „Der Kopf hat nicht mehr mitgespielt“, sagt Rhode. Doch die Ursachen kann der Kapitän nicht nennen.

Ein Erklärungsversuch wäre laut Rhode, dass die Mannschaft mit den vielen Niederlagen überfordert war. „Die Spieler vom Schönebecker SV und auch die des Schönebecker SC kannten oft nur Siege.“ Ein weiterer Faktor war die anhaltende Personalnot der Schönebecker. „Bis zu neun Personen fielen im Laufe der Saison aus. Die Mannschaft hat sich teilweise selbst aufgestellt.“ Der damalige Trainer Torsten Brinkmann experimentierte viel. Philipp Glage wurde vom Stürmer zum Abwehrspieler umfunktioniert. Nils Kauffmann rückte von der Sechserposition in die Innenverteidigung.

„Der Absturz lag aber nicht am Trainer“, meint Rhode. Dennoch musste Brinkmann aus vereinsinternen Gründen gehen. Für die letzten beiden Spiele übernahm Michael Böhm, der Trainer der A-Jugend. Doch auch er konnte das Ruder nicht herumreißen. Weitere zwei Niederlagen folgten. Vor allem das Spiel gegen Merseburg am letzten Spieltag war für Rhode bitter. „Das muss man ehrlicherweise so sagen.“

Nach der Rettung soll es bei Union nun aber wieder bergauf gehen und die Saison so schnell wie möglich abgehakt werden. Zur neuen Saison übernimmt Andreas Sommermeyer als Trainer die Mannschaft. Etwas überraschend für Rhode, der Sommermeyer gut kennt. „Zu dem Zeitpunkt hatten wir keinen Kontakt. Er hat mich angerufen und gefragt, welche Möglichkeiten sich in Schönebeck bieten.“ Und Rhode überzeugte Sommermeyer. Kommenden Montag geht die Vorbereitung für die neue Saison bei Union wieder los.