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Fußball Mehr defensive Stabilität, mehr Qualität

Verbandsligist Union Schönebeck hat beim 2:2 in Niegripp wieder einen Schritt nach vorn gemacht.

Von Enrico Joo 25.07.2018, 23:01

Niegripp/Schönebeck l Übung macht den Meister. Das gilt in allen Lebenslagen. Das weiß auch Andreas Sommermeyer. Am Dienstagabend absolvierte der Fußball-Verbandsligist Union Schönebeck beim Landesliga-Aufsteiger Blau-Weiß Niegripp das fünfte Testspiel in der Vorbereitung. Nicht nur wegen des Ergebnisses (2:2) findet der im Sommer gekommene Trainer immer mehr lobende Worte für sein Team. „Wir haben wieder ein neues System ausprobiert. Ich habe Spielern, die bisher viel gespielt haben, eine Auszeit gegönnt. Dafür hat es die Mannschaft sehr gut gemacht. Vor allem in der ersten Halbzeit.“

Nachdem die Schönebecker am Sonntag in Staßfurt beim Landesligisten SV 09 über Spielkontrolle souverän ins Halbfinale des Sparkassen-Cups eingezogen waren, spielten die Elbestädter in Niegripp abwartender und defensiver mit einer runderneuerten Startformation. Gleich sechs neue Spieler standen in der ersten Elf. Diese tastete sich aber schnell in die Partie hinein. „Wir wollten den Gegner kommen lassen, um dann selbst über Konter zum Erfolg zu kommen“, erklärt Sommermeyer. „Weil der Gegner aber wohl die gleiche Taktik hatte, gab es phasenweise kaum Chancen.“

Union blieb aber cool bei tropischen Temperaturen. Vor allem die linke Seite mit Alexander Schellbach und Justin Dehnecke war fleißig. So fielen auch beide Tore über links. Und in der Mitte zeigte sich mit Johannes Schliemann ein Spieler als gnadenloser Verwerter, der in der vergangenen Saison gerade mal als Wasserträger aufgefallen war. Nur neun Mal kam der 29-Jährige zum Einsatz. Und wenn, dann meist als Einwechselspieler. „Ich hoffe, dass er mehr Selbstvertrauen bekommt“, sagt Sommermeyer. „Er weiß selbst, dass er im fußballerischen Bereich, was die Ballannahme und das Passspiel angeht, ein paar Defizite hat, aber er bringt viel Körperlichkeit mit, ist robust und athletisch. Vor allem war er aber immer da beim Training. Er will unbedingt.“ Auch deswegen durfte er am Dienstag sogar als Kapitän auflaufen. Dass sich Schliemann nun für seinen Einsatz mit zwei Toren in Niegripp belohnte, „freut mich sehr“, so Sommermeyer.

Im Tor stand zum zweiten Mal Maximilian Heidel, den die Schönebecker aus der A-Jugend vom 1. FC Magdeburg geholt haben. Erst bekam der 19-Jährige nichts zu tun, dann verschuldete er den Treffer zum 1:2-Anschluss der Gastgeber (41.). „Das war schade. Niegripp hatte bis dahin nicht einen Torschuss.“ Das Vertrauen hat Heidel aber trotzdem nicht verloren. Sommermeyer hält große Stücke auf den Youngster. „Er hat eine gute Ausbildung, steht immer hoch, ist anspielbereit“, erklärt der Coach. Heidel ist ein moderner mitspielender Torwart, an dem die Schönebecker noch sehr viel Freude haben werden. Was ihm fehlt, ist freilich die Erfahrung. So will Sommermeyer sich auch gar nicht festlegen, ob Stephan Pingel oder Heidel Stammkeeper wird. Fakt ist: Falls Pingel mehrere Wochen ausfällt, hat Sommermeyer einen hochwertigen„Back-up“. „Wobei das auch andersherum gilt“, so Sommermeyer. Bange ist dem Trainer nicht. „Beide haben ihre Qualitäten.“

Aber auch sonst weichen die Stirnfalten langsam einem entspannten Lächeln. „Die Jungs werden fitter, das Umschaltspiel schneller. Da ist mehr Selbstverständlichkeit mittlerweile im Spiel. Wir sind einen Schritt weitergekommen“, fasst Sommermeyer die ersten fünf Spiele unter seinen Fittichen zusammen.

Union: Heidel – Richter, Irmscher, Bubke, Treusch (58. Bolze), Schliemann (58. Michaelis), Kucybala, Dehnecke, Schellbach (46. Rhode), Fichte, Lorenz

Tore: 0:1, 0:2 Johannes Schliemann (14., 33.), 1:2 Danny Lindenblatt (41.), 2:2 Steven Peseke (83.); SR: Lukas Müller (Magdeburg); ZS: k.A.