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Fußball Sieg nach Blitztor

Durch einen 3:1-Erfolg in Kleinmühlingen steht der 1. FSV Nienburg im Salzandpokalfinale 2020.

Von Kevin Sager 09.08.2020, 23:01

Kleinmühlingen l Das Salzlandpokal-Halbfinale zwischen dem Landesligisten TSV Grün-Weiß Kleinmühlingen/Zens und dem 1.  FSV Nienburg aus der Landesklasse IV war phasenweise gar nicht nach dem Geschmack von TSV-Coach Mario Katte. Nach der 1:3 (1:1)-Pleite gegen die Nienburger richtete sich der Blick allerdings schnell nach vorne. Da fiel er um, doch Mario Katte wurde weder umgelaufen noch gefoult. Der Trainer des TSV Grün-Weiß Kleinmühlingen/Zens war mit einer Entscheidung des Schiedsrichtergespanns um Nicole Remus aus Wolmirsleben gar nicht zufrieden. Aus Verzweiflung legte sich Katte nieder und sah im Anschluss an die Aktion auch noch Gelb, da er sich zu laut beschwerte. Was war passiert? Zwei Nienburger liefen zusammen, Nutznießer war Nils Brandt, der dann aber durch den Pfiff gebremst wurde. Zu diesem Zeitpunkt stand es noch 1:1 und Brandt hatte viel Wiese vor sich, um einen guten Angriff zu starten. Doch nichts war es. Genauso wie mit dem Einzug ins Endspiel. Die Hausherren unterlagen den Saalestädtern mit 1:3 (1:1), in den Augen von Katte war das Ergebnis unter dem Strich auch gerecht.

„Optisch sah es sehr ausgeglichen aus, doch Nienburg hat in den richtigen Momenten Nadelstiche gesetzt“, so Katte. Den ersten setzten die Gäste sogar schon nach einer Minute. Es waren noch nicht einmal alle Zuschauer auf ihren Plätzen, als der Ex-Staßfurter Stefan Stein für die Gäste traf. Und damit ungewollt eine fulminante Anfangsphase einläutete. Nur drei Minuten später egalisierte Steffen Brandt die Führung und traf sehenswert mit Gewalt in den „Knick“.

In der Folge beruhigte sich das Spiel. Nach gut 30 Minuten durften sich dann alle abkühlen gehen, denn bei den tropischen Temperaturen waren Trinkpausen eingeplant. Vor der Halbzeit machte der TSV dann mehr Druck, blieb aber glücklos. Die Platzherren kamen auch mit mehr Elan aus der Kabine und verzeichneten durch Norman Möbes den ersten Abschluss, der nach einer guten Flanke aber nicht mehr ausreichend Druck hinter das Spielgerät bekam. Kurze Zeit später traf Kevin Junge nach Zuspiel von Brandt den Ball nicht richtig und der Abschluss flog weit am Kasten vorbei. Eine weitere gute Chance, welche nicht genutzt wurde.

Besser machte es die Gegenseite. Denis Neumeister hatte auf der rechten Seite viel Platz, flankte punktgenau auf den Kopf von Oliver Drachenberg, der ohne Bedrängnis frei vor TSV-Keeper Sebastian Brandt einnickte. Und es kam noch dicker. Aus einem eigenen Freistoß - bei dem auf Handspiel reklamiert wurde -  kassierten die Hausherren noch einen Konter. Ex-Groß Rosenburg-Spieler Philipp Dauch nahm den auf rechts mitgelaufenen Drachenberg mit, der quer legte und Brandt im Kasten überwand. Eddie Kümmel hatte leichtes Spiel und schob Sekunden vor dem Schlusspfiff locker ein.

Während die Nienburger in den Partymodus wechselten, senkten sich die Köpfe bei den Grün-Weißen nach dem Schlusspfiff. „Auf unserer Seite war niemand bereit sich zu quälen, keiner wollte durchs Feuer gehen. Wir müssen uns den Vorwurf gefallen lassen, nicht alles investiert zu haben“, fand Katte nach dem Spiel deutliche Worte. „Wir wollten über Kampf und Leidenschaft das Spiel gewinnen, gelungen ist uns das nicht.“ Die Welt geht dennoch nicht unter in Kleinmülingen, das ist Katte auch klar, der seinen Blick sofort nach vorne richtete. „Wir müssen die Köpfe freibekommen und in den Ligamodus übergehen. Es ist natürlich schade, dass wir das Endspiel nicht erreicht haben. Meine Glückwünsche gehen an Nienburg, denn sie waren in den richtigen Momenten da“, zeigte sich der TSV-Coach als fairer Verlierer.

Und mit einer motivierenden Rede stachelte der Coach seine Mannen für den Saisonstart der Landesliga auf dem heimischen Platz gegen Union Schönebeck am kommenden Sonnabend um 15 Uhr an. „Mit einem Sieg gegen Union können wir alles wieder gutmachen“, so der Übungsleiter.