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Fußball Unioner zum ersten Mal gegentorfrei

Schönebeck trotzt in Amsdorf den Ausfällen und schlägt den Verbandsliga-"Dino" mit 2:0 (1:0).

Von Björn Richter 04.12.2017, 00:01

Amsdorf/Schönebeck l Viele hätten an Florian Dethlefsens Stelle längst das große Hadern angefangen. Nach seinem Wechsel im Sommer von Germania Olvenstedt zum Neu-Verbandsligisten Union 1861 Schönebeck stand der 24-Jährige nur ein einziges Mal über die vollen 90 Minuten auf dem Platz: beim wenig bedeutsamen Test gegen Askania Bernburg (0:0). Auch weil ihn zwischenzeitlich eine hartnäckige Bronchitis ausbremste, blieb dem Stürmer zumeist nur die Rolle als „Joker“.

Dethlefsen hat sich diesem Schicksal gefügt und besticht trotzdem durch beständige Leistungen. So auch am Sonnabend, im Auswärtsspiel bei Romonta Amsdorf, als ihm der Treffer zum 2:0 (1:0)-Endstand gelang. Trainer Torsten Brinkmann machte keinen Hehl daraus, dass ihm das mannschaftsdienliche Verhalten imponiert: „Für ihn freut es mich auch persönlich. Er steht ja immer ein bisschen im Schatten von Philipp Glage.“

Am Sonnabend nun aber musste der frühere Verbandsliga-Torschützenkönig kurzfristig passen, was Dethlefsen den Platz in der Startelf sicherte. Ohnehin waren die personellen Voraussetzungen vor dem Spiel beim Verbandsliga-„Dino“ in Amsdorf alles andere als rosig. „Von Freitag zu Sonnabend hat sich die Zahl unserer Ausfälle auf acht erhöht. Mit Johannes Schliemann stand nur eine Wechseloption zur Verfügung.“ Doch umso bravouröser schlug sich letztlich das kleine, feine Schönebecker Aufgebot.

Zu diesem durfte sich auch Youngster Karsten Bethke zählen, der den Weg zum späteren Erfolg früh ebnete. Seine Flanke aus der vierten Minute rutschte Romonta-Spieler Maximilian Cachay über den Scheitel ins eigene Netz – 1:0 für die Unioner, deren Marschroute somit vorgegeben war: „Das Tor hat uns natürlich in die Karten gespielt, denn wir wollten aus einer sicheren Defensive heraus Konter fahren, was uns auch gelungen ist.“

Tatsächlich bot vor allem die vom Innenverteidiger-Duo David Kühn und Benjamin Balder zusammengehaltene Abwehr einen tadellosen Auftritt. Die gefürchtete Romonta-Offensive um Pavel Kudyba und Alexander Gründler brachte die Gäste nicht in Verlegenheit. Schönebecks Keeper Stephan Pingel musste in Halbzeit eins nur bei einem Freistoß, den er ans Aluminium lenkte, all sein Können aufbieten.

Wenn sich die Gäste halbzeitübergreifend etwas vorzuwerfen hatten, dann fehlende Kaltschnäuzigkeit im Gegenstoß. „Wir hätten die Konter besser ausspielen und mehr auf die Lücken gehen müssen. Aber das hat ja noch einmal funktioniert“, nahm Brinkmann das Ende vorweg. Von Bethke gut in Szene gesetzt, belohnte sich Dethlefsen nach 75 Minuten mit seinem zweiten Saisontreffer und hatte sich kurz darauf den Applaus bei seiner Auswechslung redlich verdient.

Ohnehin aber gebührte dem gesamten Team ein großes Lob: „Der Erfolg war aus zwei Gründen umso erfreulicher. Erstens, weil wir der Amsdorfer Offensivstärke getrotzt haben und zweitens, weil es unser erstes Spiel ‚zu Null‘ war.“
Amsdorf: Tretopp – Caroli, Einenkel, Ahlert, Cachay, Hecht, Eberhardt, Gierz (80. Telemann), Herzog, Kudyba, Gründler
Schönebeck: Pingel – Kühn, Balder, P. Neugebauer, Kauffmann, Garmann, Schäfer, Rhode, Zelekou, Dethlefsen (88. Schliemann), Bethke
Tore: 0:1 Maximilian Cachay (4., ET), 0:2 Florian Dethlefsen (75.); SR: Christoph Bäck (Zahna-Elster), Marco Thinius, Julius Weiser; ZS: 64