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Fußball Vermehrtes Umfrageaufkommen

Diktatorische Entscheidungen sind selten beliebt. Folgerichtig wird oft demokratisch abgestimmt. Manchmal zu oft.

Von Michael Jacobs 11.05.2020, 23:01

Salzlandkreis l Ein vermehrtes Umfrageaufkommen können nämlich die Fußballvereine Sachsen-Anhalts derzeit registrieren. Thema ist dabei die Frage nach dem weiteren Vorgehen in der Corona-Krise. Fortsetzung oder Abbruch? Zumindest auf diese zwei Positionen hat sich die Kernfrage seitens des FSA bisher schon runterbrechen lassen. Bei Umfragen, die in den Kreisfachverbänden im Vorfeld der letzten FSA-Videokonferenz durchgeführt wurden, äußerte die Mehrzahl der Clubs den Wunsch, das Spieljahr abzubrechen. Diese Mehrheit fiel in den einzelnen Kreisen sehr unterschiedlich aus.

Teilweise, so wie im Salzlandkreis, gibt es ein ganz klares Votum für einen sofortigen Abbruch. Über 80 Prozent der Vereine stimmten dafür, die Saison nicht über den 30. Juni 2020 hinaus zu verlängern. Allerdings muss dabei auch angemerkt werden, dass sich nur 43 der insgesamt 65 aktiv im Spielbetrieb stehenden Vereine überhaupt geäußert haben. Würde man also alle „Säumigen“ aus der Statistik herausrechnen, läge die Mehrheit nur noch bei einem Prozentsatz von 53,8 Prozent. Warum von Seiten des FSA bisher trotzdem keine klare Entscheidung erfolgt ist, verwundert viele. Vielmehr wurde von den obersten Gremien in Sachsen-Anhalts Fußball der Beschluss gefasst, noch vor dem 30. Juni einen außerordentlichen Verbandstag einzuberufen und zudem die Vereine nochmals zu befragen. Dies geschieht in diesen Tagen.

Am vergangenen Freitag wurde per E-Mail an alle Vereine ein Link zur neuerlichen Umfrage versendet. Diese beinhaltet insgesamt acht Fragen, die bis zum morgigen Mittwoch (13. Mai) beantwortet werden sollen. Spätester Abgabetermin ist 18 Uhr.

Neben einigen administrativen Fragen stehen vor allem zwei Szenarien zur Wahl:

1. Beendigung der Saison zum 30. Juni: Hier würde die Spielzeit annulliert oder abgebrochen werden. Die Regelungen bezüglich der Auf- und Absteiger soll der außerordentliche Verbandstag stellen.

2. Einfrieren und Fortsetzen der Saison über den 30. Juni hinaus: Hier würde, sobald es die äußeren Umstände zulassen, mit einer entsprechenden Vorbereitungszeit für die Mannschaften, das Spieljahr fortgesetzt und im Frühjahr 2021 zu Ende gespielt werden. Die Rahmenbedingungen bezüglich der möglichen Vereinswechsel von Spielern sowie Altersgruppeneinteilungen im Nachwuchsbereich soll aber auch bei dieser Variante der außerordentliche Verbandstag entscheiden.

Am Donnerstag will das FSA-Präsidium nun erneut beraten und das Abstimmungsergebnis bewerten. Ob danach eine Entscheidung fällt, ist derzeit kaum seriös zu beantworten. Vielleicht folgt auch eine weitere Umfrage.