1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Derby zwischen TSG Calbe und Lok Schönebeck

Handball Derby zwischen TSG Calbe und Lok Schönebeck

Rückspiel zwischen den Saalestädtern und den Elbestädtern in der Sachsen-Anhalt-Liga steht unter großen personellen Fragezeichen.

Von Enrico Joo 08.12.2017, 23:01

Calbe/Schönebeck l Zwei Wochen hatten die Handballer der TSG Calbe und der SG Lok Schönebeck aus der Sachsen-Anhalt-Liga jetzt frei. Normalerweise ist das im vollgepackten Stresskalender eine willkommene Gelegenheit, um ohne Druck ein paar neue Dinge auszuprobieren. So ging also auch an Henning Stapf, Trainer der Schönebecker, die Frage, ob er vor dem Derby heute um 18 Uhr in der Hegersporthalle in Calbe einen besonderen Plan ausgearbeitet hat? Er lacht schallend. „Nein“, sagt er nur trocken. Vier Mann waren am Donnerstag beim Training, beim Spiel heute wird er nur einen Auswechselspieler haben. Weil sich zu den Langzeitverletzten nun auch noch Lukas Kraus (Pferdekuss) gesellt hat.

Und weil auf TSG-Seite die Lage ähnlich schlecht ist, steht das heiß erwartete Derby unter vielen großen Fragezeichen. So fallen bei Calbe Kevin Reiske (krank), Daniel Gieraths (Beruf) und René Hulha aus. Besonders der Ausfall von Hulha ist tragisch. Sein Trainingsunfall vor drei Wochen war viel schlimmer als gedacht. „Easy“ hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen und wird lange ausfallen. Dazu gibt es Fragezeichen bei Ron Barby (krank) und Mathias Walther (verletzt). „Wir waren am Donnerstag auch nur sechs Mann“, sagt Calbe-Coach Andreas Wiese. Und trotzdem nimmt die TSG die Favoritenrolle an, schließlich hatte sie ja auch das Hinspiel in Schönebeck im September klar mit 35:25 gewonnen. „Wer bei so einem Spiel nicht motiviert ist, betreibt den falschen Sport“, so Wiese. Die Motivation ist groß.

Auf Lok-Seite ist die Marschroute so: „In der Deckung zufassen. Geduldig spielen, sich schnell zurückziehen. Dann sieht es gut aus“, sagt Stapf. Und gerade Robert Knörich im Lok-Tor wird besonders angespannt sein. Schließlich ist die TSG Calbe sein Jugendverein. 14 Jahre spielte er für die Saalestädter bis er 2011 an die Elbe wechselte. „Die Halle ist immer voll in Calbe. Es wird kribbeln“, sagt er. Neid oder Hass ist aber nicht dabei. „Mit Spielern wie Felix Kralik, Daniel Bertram, Stefan Wiederhold oder Ronny Krause habe ich zusammengespielt, mit ‚Berti‘ (Daniel Bertram, Anm. d. Red.) verstehe ich mich super. Marius Schwarz kenne ich noch als Jugendspieler. Es ist schön zu sehen, dass er seinen Weg geht.“

Knörich hat Freunde auf beiden Seiten, fühlt sich aber in Schönebeck pudelwohl. „Ich wünsche Calbe natürlich immer Siege. Nur gegen Schönebeck nicht.“ Da schlägt sein Herz nicht mehr blau-weiß, sondern rot-schwarz. Er wird alles dafür tun, dass es diesmal über 60 Minuten ein offenes Spiel wird.