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Handball Einsatzwillen bis zur totalen Erschöpfung

Die SG Lok Schönebeck verlor gegen TuS Magdeburg-Neustadt in der Sachsen-Anhalt-Liga mit 25:35 (12:16).

25.01.2016, 00:01

Schönebeck l Eine Schrecksekunde mussten die Schönebecker überstehen, als wenige Sekunden vor dem Ende Janka Bauer plötzlich zusammenbrach und kaum noch Luft bekam. Zwei Minuten zuvor hatte sie einen Schlag auf die Brust bekommen, der zwar als Foul geahndet, aber nicht bestraft wurde. Die Verletzung schleppte sie mit, bis es nicht mehr ging. Diese Szene ist nur ein Beweis dafür, wie sehr sich die Schützlinge von Dirk Schedlo hineingehängt hatten. Auch Katharina Depta biss trotz einer Verletzung am Ellbogen auf die Zähne, Nicole Krause lief ohnehin mit Schmerzen in der Schulter auf. Doch am Ende wurde der großartige Einsatz nicht belohnt.

Nur phasenweise blitzte das Können der SG Lok auf. Stevie Mittwollen beispielsweise untermauerte ihre Stärke aus dem Rückraum, als sie kurz vor der Pause mit zwei Krachern den Rückstand auf vier Zähler verkürzte. Oder Keeperin Liza Nowicki, die in der zweiten Halbzeit vier Würfe parierte. Das klingt zwar nicht nach einer auffälligen Leistung, allerdings war es der Torhüterin kaum möglich, sich auszuzeichnen. In der Offensive haderte Lok nämlich mit der Chancenverwertung. Entweder waren die Würfe zu unplatziert, sodass Doreen Schulz leichtes Spiel hatte, acht Versuche in der zweiten Halbzeit zu parieren. Oder die Gastgeber produzierten einen Regel-Technik-Fehler. Zumeist dann, wenn nach zwei gelungenen Aktionen ein Ruck durchs Team hätte gehen können.

Stattdessen blieb die Initialzündung im Keim stecken. Negativer Höhepunkt war der Ballverlust im Konter bei einer Sechs-gegen-Zwei-Überzahl. Am Ende schwanden immer mehr die Kräfte, weil fast alle 60 Minuten durchspielen mussten. Resultat waren Ballverluste, die TuS mit frischen Kräften in einfache Tore nach Kontern ummünzte.

„Wir sind in der ersten Halbzeit fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen“, sagte Trainer Dirk Schedlo. „Mit etwas mehr Konzentration hätten wir das Spiel vielleicht länger offen gestalten können. In der zweiten Halbzeit war einfach die Kraft weg. Es haben alle am Limit gespielt. Die Einstellung von allen war super. Ein großes Kompliment an die Mannschaft.“

Trotz der bitteren Niederlage bleibt die gute Nachricht, dass Janka Bauer nur wenige Minuten nach ihrem Zusammenbruch wieder lachen konnte und damit bereit sein wird, in zwei Wochen gegen Gräfenhainichen, einen direkten Konkurrenten im Rennen um den Ligaverbleib, alles für zwei Pluspunkte zu geben – genauso wie ihre Mitspielerinnen.

Lok Schönebeck: Nowicki, Krakau – Schedlo (8/3), Bauer (3), Depta (5), Krause (2/1), Stagge, Moschner, Mittwollen (6)

TuS Magdeburg-Neustadt: Breitkopf, Kuhnert, Schulz – Thürmann (2), L. Haegebarth (1), Heine (11/4), Damboldt, Matthei (4), Arens (8/1), Schlecht (2), Wesslowski (1), Böhme, J. Haegebarth (1), Kietz (5)

Siebenmeter: Schönebeck 6/4 – Magdeburg-Neustadt 6/5; Zeitstrafen: Schönebeck 3 – Magdeburg-Neustadt 5