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Handball Glinde ist wie das Kaninchen vor der Schlange

Handball-Sachsen-Anhalt-Ligist HV Rot-Weiss Staßfurt schlägt den Glinder HV "Eintracht" klar mit 34:20.

Von Kevin Sager 20.01.2020, 23:01

Glinde l Er konnte mit der gesehenen Leistung einfach nicht zufrieden sein und ließ seinen Unmut darüber auch kurze Zeit später laut Luft. Peter Pysall rief seine Mannschaft kurz nach Wiederbeginn der zweiten Halbzeit zusammen. „Ich habe ihnen gesagt, dass ich gerne die Halle mit Anstand verlassen würde“, erklärte der Übungsleiter des Handball-Sachsen-Anhalt-Ligisten Glinder HV „Eintracht“ nach dem Spiel. Sein Gegenüber, Sebastian Retting, erklärte derweil, wie das Spiel des HV Rot-Weiss Staßfurt weiterhin auszusehen hat. Dafür schob er kleine Magnete auf der Taktiktafel hin und her. Mit Erfolg. Auch wenn bereits zur besagten Auszeit das Spiel zugunsten der Staßfurter entschieden war, blieben die Bodestädter wacher und siegten deutlich mit 34:20 (16:8).

„Wir haben von Anfang an konzentriert gespielt und nie Zweifel am Sieg aufkommen lassen“, erklärte Staßfurts Coach Retting. Konzentration hätte sich Pysall auch von seiner Mannschaft gewünscht, doch die Glinder verhielten sich „wie das Kaninchen vor der Schlange“. Dabei ging Glinde mit 2:0 in Führung „Danach schmeißen wir einfache Bälle weg. Der letzte Schritt hat immer gefehlt“, beobachtete Pysall. Staßfurt schlug danach doppelt und dreifach zurück, ließ den Hausherren kaum Zeit zum Atmen. In Spielminute 17 erzielte Danijel Arapovic bereits die komfortable 10:3-Führung für Rot-Weiss. An der Überlegenheit änderte sich im ersten Durchgang wenig. „Ich denke, Glinde ist heute an die Grenze gekommen“, sagte Retting. Nicht nur spielerisch. Allein ein Blick auf die Bank verriet, dass das Spiel in Durchgang zwei weiter in Richtung der Staßfurter kippen würde. Vier Wechsler waren es auf Seiten der Glinder, bei Staßfurt doppelt so viele. „Ich habe jedem Spieler Einsatzzeit geben können und jeder hat seine Aufgabe gut erledigt“, sagte Retting. „Selbst den Rückraum konnte ich komplett durchtauschen, da alle individuell sehr gut sind.“

Glinde agierte immer „lethargischer. Da war keine Substanz zu sehen. Phasenweise kann ich diesen Auftritt nicht gutheißen“, meinte Pysall. Herausgestochen sind dabei Tormann Philipp Giesemann und Kevin Tacke, der „seine gute Leistung aus der Vorwoche bestätigt hat“, wie Pysall analysierte. Doch das war zu wenig gegen starke Staßfurter, die bis in die Schlussminuten das Tempo hochhalten konnten. „Von Anfang an wollten wir die Konter spielen und haben das gemacht. Ich habe meiner Mannschaft auch gesagt, dass wenn wir uns früh absetzen, das bereits der Grundstein zum Sieg ist“, erklärte Retting im Nachgang. Sein Plan ging voll auf, während der von Glinde, Staßfurt so lange wie möglich zu ärgern, bereits im Keim erstickt wurde.

Glinde: Giesemann, Bartels - Rosemeier, Maynicke (2), Max Kreyenberg (3), Kralik (3), Deumeland (3/1), Tacke (4), Michael Kreyenberg (3), Herrmann (2)

Staßfurt: Schliwa, Kleineidam - Peschke (1), Ernst (5), Jacobi (3), Steffen (3/3), Steinbrink, Rach (4), Hoffmann (5), Strnad, Schöne (1), Lück (4/1), Arapovic (7), Meißner (1)

Siebenmeter: Glinde 1/4 - Staßfurt 4/4

Zeitstrafen: Glinde 1 - Staßfurt 4

Rote Karte (3x2 Minuten): Andreas Steinbrink (49., Staßfurt)