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Handball Glück und Pech nah beieinander

In einem spannenden Sachsen-Anhalt-Liga-Spiel schlugen die Handball-Frauen der TSG Calbe die SG Lok Schönebeck mit 26:23.

Von Kevin Sager 14.01.2019, 23:01

Calbe l Er ging auf die Knie. Sein Blick wandte sich der Hallendecke zu. Mit einem fragenden Blick schaute Dirk Schedlo, Trainer der Schönebecker Frauen, zum Schiedsrichtergespann. Doch der Siebenmeter für die TSG Calbe wurde gegeben. Knapp drei Minuten waren da noch zu spielen, beide Teams trennten zwei Tore. Antje Schreiber übernahm Verantwortung und verwandelte. Die Entscheidung in einer munteren Sachsen-Anhalt-Liga-Handball-Partie. Vor einer Rekordkulisse, was eine Partie der TSG-Frauen angeht, von 150 Zuschauern gewann die TSG Calbe gegen die SG Lok Schönebeck mit 26:23 (13:13) und fuhr somit den zweiten Derbysieg der Saison ein.

Für einen Handball-Liebhaber war es eine Partie nach Maß, da waren sich sowohl Schedlo als auch sein Gegenüber Ronald Kampe sicher. „Es waren zwei Teams, die sich auf Augenhöhe begegnet sind.“ Für Kampe war es „ein schönes Spiel“. Von Beginn an schenkten sich die Teams nichts. Spannend ging es immer Hin und Her. Durch kleine Abspielfehler ging die TSG mit 3:2 in Führung (6.). Auf diese Fehlerchen lauerten die Gastgeberinnen und spielten ihre Spielzüge konsequent aus.

Für die SG Lok gab es kaum ein Durchkommen gegen die gut gestellte Deckung der Calbenserinnen. „Mir haben allerdings die Würfe aus dem Rückraum gefehlt. Wir haben sie nicht gelockt“, bemängelte Schedlo das Verhalten seiner Mannschaft. So war es für die TSG-Abwehr ein Leichtes, immer wieder Kapital daraus zuschlagen.

Entscheidend absetzen konnte die TSG sich dennoch nicht, denn „mein Team hat aufopferungsvoll gekämpft“, so Schedlo. Bis zur Pause blieb es spannend. Obwohl die Saalestädterinnen zwischenzeitlich auf drei Treffer davonzogen (13:10, 25.), holte die SG Lok diesen Rückstand auf und glich zur Halbzeit aus.

„Zu Beginn der zweiten Hälfte hätte das Spiel dann kippen können“, ist sich Kampe sicher. Lok startete gut aus der Kabine. Schedlo an der Linie rief seiner Mannschaft immer wieder Anweisungen zu. Zwei Paraden von Isabel Krakau sorgten dafür, dass die Schönebeckerinnen sich auf zwei Treffer absetzten (15:13, 35.). Sechs Minuten blieb Calbe ohne Tor und Kampe ahnte schon wieder etwas. Doch nicht im Derby.

„Meine Mannschaft hat dann wieder konsequent das umgesetzt, was ich von ihnen verlangt habe“, sagte der TSG-Trainer. 17 Minuten vor dem Spielende lag die TSG mit 20:17 in Front. Hin und Her ging es wieder, hinein in eine packende Schlussphase. Vier Minuten waren noch zu gehen und Calbe lag nur noch mit einem Treffer vorn. Dann die Entscheidung: Josephin Hecker im Tor der Saalestädterinnen hielt einen Siebenmeter von Nicole Krause und da wussten alle, wie diese Partie enden wird. Kurz darauf war Hecker erneut zur Stelle und hielt den Sieg für ihre Mannschaft fest.

Am Ende blieb die Erkenntnis bei Schedlo, dass sein Team sich nicht hängen ließ und immer wieder zurückkam. „Auch ein Kompliment an Calbe, die es am Ende über ihre individuelle Klasse gemeistert haben“, so der Übungsleiter. Kampe bestätigte, dass Antje Schreiber und Christiane Wilke die treibenden Kräfte in diesem Spiel waren. „Wenn die beiden dabei sind, machen sie auch den Unterschied. Wir nur haben wenige Würfe zugelassen und sind ruhig geblieben.“ Und genau das war der ausschlaggebende Punkt in der Partie. Zudem war das Glück in dieser Partie auf der Seite der TSG Calbe, die sich die Punkte sicherten.

TSG Calbe: Baier, Hecker - Lehmann, Herrmann (1), Rust, Willke (4), Thiele (1), Sroka (4), Wenzel, Gaul (10/5), Hüls (1), Feilhaber (2), Schreiber (3), Schrader

SG Lok: Krakau - Kracht (1), Sejdovic, Va. Goldgraebe (2), Depta (4), Bertelmann (2), Krause (5/5), Sauer (3), Stagge (1), Vi. Goldgraebe, Moschner, Hoffmann (5), Bullert

Siebenmeter: TSG 7/8 - SG Lok 5/6

Zeitstrafen: TSG 6 - SG Lok 2