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Handball Krause wirft Calbe ins Halbfinale

Im Viertelfinale des HVSA-Pokal gewann der Sachsen-Anhalt-Ligist TSG Calbe mit 25:21 (12:10) gegen den SV Eiche 05 Biederitz.

Von Enrico Joo und Stefan Graf 05.02.2018, 23:01

Biederitz/Calbe l Nils Rätzel wusste gar nicht so genau, wohin mit seiner Freude. Zum Glück stand da Ronny Krause, der mit geballten Fäusten gerade den Sieg der TSG Calbe ausgiebig bejubelte. Zack, schon war der Kreisläufer dem Rückraumspieler in die Arme gesprungen. Männer-Emotionen können wirklich hübsch sein.

Mit einer tollen Teamleistung hat der Sachsen-Anhalt-Ligist am Sonntag das Viertelfinale im HVSA-Pokal beim Liga-Kontrahenten Eiche Biederitz mit 25:21 (12:10) gewonnen und nahm damit auch erfolgreich Revanche für die knappe 23:24-Ligapleite im Oktober. „Dabei verlief das Spiel ähnlich“, erklärte TSG-Trainer Andreas Wiese. „Wir haben gut angefangen, dann aber unsere Chancen vergeben, dadurch war es am Ende noch einmal unnötig eng.“

Bis zum 20:21 (55.) war der Gastgeber an den Calbensern dran. Fakt ist: „Ohne Ronny Krause wäre es eng geworden. Er hat uns im Spiel gehalten“, sagte Wiese. Zwar warf der Rückraumspieler am Ende der Partie nicht die entscheidenden Tore, aber sorgte mit seinen insgesamt zehn Treffern davor dafür, dass Calbe am Ende überhaupt trotz Schwächephasen nie in Rückstand lag. „Er hatte einen super Tag, hat für seine Tore auch wenig Versuche gebraucht.“

Dabei lag es auch am 3:2:1-Abwehr-System des Gegners, dass die Calbenser lange Probleme hatten. „Das hat Biederitz gut gemacht“, lobte Wiese den Gegner. Natürlich war Calbe darauf vorbereitet. Aber die Personalprobleme im Training ließen eine ausgeklügelte Einstellung nicht zu. „Individuell haben wir das aber gut gelöst. Ronny und Kevin (Reiske, Anm. d. Red.) haben in der Abwehr viel geblockt. Insgesamt haben wir als Team geschlossener agiert. Das hat in Radis noch gefehlt.“

Ein paar Spieler ragten aber heraus. Neben Krause mit dem guten Händchen waren es vor allem die beiden Keeper Stefan Wiederhold und Daniel Bertram, die glänzen konnten. „Großer Respekt an beide Torhüter“, sagte Wiese. So hielt Bertram zum Beispiel in der 58. Minute beim Stande von 22:20 für Calbe einen Siebenmeter von Christoph Frank. Das war eine der entscheidenden Szenen des Spiels.

Dadurch war natürlich der Frust bei den Biederitzern auch sehr groß, die sich in einem Spiel auf Augenhöhe nicht belohnen durften. Größtes Manko beim Gastgeber war die katastrophale Chancenverwertung. Dabei hatte Biederitz auch mit dem kleineren Kader zu kämpfen. „Unser Kader ist derzeit merklich ausgedünnt“, sagte Eiche-Coach Enrico Sonntag. Die Gäste waren mit drei Spielern mehr angereist.

Speziell am Kreis taten sich die Biederitzer sehr schwer. Calbes Defensive machte in dieser Hinsicht einen starken Job. Der Block schnappte in den meisten Fällen zu und hielt auch in der zweiten Welle stand. Auch schnelle Gegenstöße waren kein Problem für Calbe. Dank Stefan Wiederhold im Tor, der zu großer Form auflief.

Es war aber auch das eigene Unvermögen der Biederitzer, das der TSG half. „Meiner Meinung nach haben wir uns auch ein Stück weit selbst geschlagen“, sagte Sonntag.

So überstand Calbe sogar eine zehnminütige Schwächephase in der zweiten Halbzeit, die Wiese im Nachgang sich selbst ankreidete. „Ich wollte alle Spieler bedienen, habe dadurch viel gewechselt.“ Vielleicht zu viel. Durch individuell starke Leistungen kompensierten die Saalestädter aber den Fauxpas ihres Trainers. Halbfinale, die TSG Calbe ist dabei.

Biederitz: Möritz (2), Peters, Schnetter (3), Wolke, Enke, Freistedt, Praest (4), Swoboda (3), Frank (8/4), Wichmann, Tysack (1)

Calbe: Wiederhold, Bertram – Walther, Barby, Krause (10/1), Gieraths (4), Lück (2), Rätzel, Schwarz (2), Borzucki (1), Weiß (2), Sowa, Kralik (1), Reiske (3)

Siebenmeter: Eiche 5/4 – TSG 3/1 Zeitstrafen: Eiche 1 – TSG 3