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Handball Lok Schönebeck mit Heimrecht

Die SG Lok Schönebeck empfängt in der Sachsen-Anhalt-Liga TuS Radis. Die Radiser spielten in der Vorsaison noch in der Oberliga.

Von Enrico Joo 17.11.2017, 23:01

Schönebeck l Raschel, raschel. Kram, kram. Der Anruf kam unverhofft, aber Henning Stapf suchte am anderen Ende der Leitung schnell seine Notizen und Aufzeichnungen zusammen, um zu verdeutlichen, wie schwer die Aufgabe wirklich wird. Im Heimspiel in der Sachsen-Anhalt-Liga empfängt die SG Lok Schönebeck am Sonnabend ab 17.30 Uhr TuS Radis. Jenen Verein, der in der vergangenen Saison noch in der Mitteldeutschen Oberliga spielte und die Mannschaft nach dem freiwilligen Rückzug fast komplett zusammenhielt. „Das ist ein richtiger Brocken“, wie Lok-Trainer Henning Stapf sagt. „Das ist eine erfahrene und abgezockte Mannschaft. Wir sind da klarer Außenseiter.“

Der Coach selbst hat Radis vor drei Wochen im Auswärtsspiel beim BSV 93 Magdeburg live spielen sehen und konnte sich da also viel aufschreiben für die Vorbereitung. „Mit Stephan Blechschmidt haben sie einen Mann in der Mitte, der das Spiel lenkt und leitet. Aber vor allem auf Linksaußen und Rechtsaußen ist Radis sehr gefährlich.“ Patrick Heddrich (LA) und Marcel Michna (RA) sind über Tempogegenstöße kaum zu stoppen. So war das auch in Magdeburg. „Das war großes Kino“, wie Stapf lobt.

Wie Lok da dagegenhalten kann? „Wir müssen selbst sofort zurücklaufen, ohne nachzudenken.“ Schwer wird es trotzdem. Auch, weil der Kader wie schon vor einer Woche beim Pokal-Aus gegen den BSV Magdeburg arg reduziert ist. Christian Rabe fehlt weiterhin aus Krankheitsgründen. Auch Martin Schröder (Innenbanddehnung) und Toni Warschkau sind erneut nicht einsatzfähig. Glück im Unglück: Die Knieverletzung bei Warschkau hat sich im MRT als nicht so schwerwiegend herausgestellt. „Das hintere Kreuzband ist in Mitleidenschaft gezogen worden“, sagt Stapf. Ein paar Wochen wird er dennoch ausfallen.

Ein Lichtblick ist immerhin, dass Jost Mattisseck (Kreuzbandriss) und Martin Blumenthal (Achillessehnenriss) wieder ins Training eingestiegen sind.

Klar ist aber damit auch, dass es die gleiche Mannschaft wie vor einer Woche richten muss. Der taktische Testlauf mit vielen Rochaden für Spieler auf ungewohnten Positionen wird heute zum handfesten Praxistest. Zwar verlor Lok gegen den BSV klar. „Aber phasenweise war das gut“, erklärt Stapf. „Wir können mithalten.“

Die Chancenverwertung muss allerdings deutlich besser werden. 17 Technik- und Regelfehler wurden gezählt. „Sonst haben wir da fünf bis acht. Einige Spieler hatten zudem eine Wurfeffektivität von 20 Prozent.“ Das muss und kann viel besser werden. Dann ist vielleicht eine Überraschung gegen Radis möglich. Aber nur dann.