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Handball Nicht jünger, aber „fitter denn je“

Stefan Kazmierowski tritt mit der SG Lok Schönebeck im Final Four gegen Gastgeber Biederitz an.

10.12.2016, 00:01

Schönebeck l Stefan Kazmierowski hat in 33 Jahren Handball eine Menge erlebt, eine Menge gesehen. Und doch erlebt der Kreisläufer der SG Lok Schönebeck am Sonntag eine Premiere. Noch nie bestritt der 43-Jährige ein Final-Four-Turnier um den HVSA-Pokal. Im Halbfinale tritt der Verbandsligist ab 12 Uhr gegen den gastgebenden Sachsen-Anhalt-Ligisten Eiche Biederitz an. Stefan Kazmierowski weiß, wie es sich anfühlt, den Pokal in die Höhe zu strecken. In der legendären Finalserie vor fünf Jahren war er nämlich hautnah dabei – damals noch mit Hin- und Rückspiel. Die TSG Calbe hatte in der Franz-Vollbring-Halle mit 29:24 gewonnen und eine gute Ausgangsposition geschaffen. Doch im Rückspiel drehte die SG Lok den Spieß um, gewann mit 31:26 und triumphierte aufgrund der mehr erzielten Auswärtstore. „Das war ein geiles Erlebnis“, betont Kazmierowski.

Um den damaligen Stammspieler ist es inzwischen etwas ruhiger geworden, die Einsatzzeiten schrumpfen. Mit Robin Riedel drängt der Nachwuchs nach, beweist sich mit kontinuierlich guten Leistungen. „Er wächst in die Rolle rein“, lobt auch Kazmierowski, wenngleich etwas Neid mitschwingt. „Ich würde natürlich lieber spielen. Ich will immer spielen.“ Doch vor allem bringt er seine Erfahrung ein, wenn auch nur bei etwa 30 Minuten Spielzeit. „Ich komme damit klar. Ich werde ja auch nicht jünger. Obwohl ich sagen muss, dass ich fitter denn je bin. Es geht mir besser als vor vier, fünf Jahren.“

Sehr lange wird der 43-Jährige wohl nicht mehr auflaufen, schließlich ist er auch zweifacher Familienvater. Darum ist es umso wichtiger, ein Highlight wie das Final Four mitzunehmen, in vollen Zügen zu genießen. Wenngleich die Endrunde auf Landesebene nicht mit den bisherigen Höhepunkten in der langen Karriere des Kreisläufers mithalten kann. Ob in der Ausscheidungsrunde zum DHB-Pokal im Jahr nach dem Titelgewinn gegen den damaligen Zweitligisten Tarp-Wanderup (inzwischen Schleswig-Holstein-Liga), „als wir komplett chancenlos waren, es aber eine klasse Erfahrung war“. Oder in den drei Freundschaftsspielen gegen den SC Magdeburg, in den Jahren nach dem Sieg in der Champions League 2002, dem deutschen Titel bei der Weltmeisterschaft 2007 mit Johannes Bitter sowie mit dem frisch gebackenen Nationalspieler und „Schönebecker Jung“ Matthias Musche. „Das waren alles echte Highlights.“

Ein Turniermarathon am Sonntag zur besten Kaffeetrinkenzeit kommt da eher ungelegen. Doch Kazmierowski verdeutlicht: „Pokal macht Spaß. Da trifft man auch mal auf andere Gegner. Und für mich ist so ein Final Four ja eine Premiere. Das nehme ich gern mit.“ Mit seinem Team ist er „absoluter Außenseiter“, aber chancenlos sieht er die Schönebecker nicht. „Wir haben letztes Jahr in Biederitz gewonnen. Vielleicht gelingt es uns erneut. Wir treten an, um ins Finale einzuziehen.“ Er wird mit seiner Erfahrung alles dafür geben, das Ziel zu realisieren. Er weiß, wie es sich anfühlt, einen Pokal in die Höhe zu recken. Das wäre ein weiteres persönliches Highlight einer langen, erfolgreichen Karriere.