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Handball Spielflamme der TSG erlischt schnell

Die Handballerinnen der TSG verlieren beim HC Salzland deutlich mit 13:26

Von Tilman Treue 16.01.2017, 23:01

Staßfurt l Mit 26:13 (12:6) schickten die Sachsen-Anhalt-Liga-Handballerinnen des HC Salzland 06 die Vertretung der TSG Calbe nach Hause. Das Derby zweier Rumpftruppen zementierte die Stellung der Salzlandteams in der Tabelle. Fassungslos verfolgten die Fans des HC Salzland und der TSG Calbe das heiß ersehnte, am Ende aber völlig unterkühlte Derby der beiden Kreisrivalen. Die Unterstützer der Gäste erlebten sieben Spieler, die es über 60 Minuten nicht schafften ein Team zu werden, die Fans der Wildgänse sahen ihre Mannschaft nahezu ungefährdet ihre Kreise ziehen – erwartbar war das sicherlich nicht und Stimmung kam auch nicht auf.

Die im Vorfeld aufgeworfene Frage, wer die Weihnachtspause besser überwunden hätte, klärte nach elf Minuten der Spielstand. 6:0 stand es für den HC Salzland, als die Gäste – die erste Auszeit bereits hinter sich – per Strafwurf den ersten Treffer landete. „Wir haben von Beginn an eine tolle Abwehrleistung gezeigt“, fasste Co-Trainerin Sylvia Breitenstein zusammen und lobte, „die Mädels haben die Vorgaben diszipliniert umgesetzt und so ist es uns gelungen, die Angriffsvarianten von Calbe gut zu kontern.“ Tatsächlich fand die TSG-Sieben in dieser Phase keine Mittel, haderte damit, dass der komplette Rückraum an diesem Tag fehlte. So rieb sich Antje Schreiber auf, Juliane Gaul versuchte ihr Möglichstes, doch wirklich fruchten tat nichts. „Wir waren von Anfang an nicht in der Lage, den Kampf aufzunehmen“, brachte es Trainer Frank Falke auf den Punkt. Nach 15 Minuten kamen die Gäste dann doch noch ins Spiel und verkürzten auf 5:8 (19.). Auf Seiten des HC Salzland beunruhigte das aber augenscheinlich kaum, denn das Team spielte seinen Stiefel geduldig, wenn auch etwas ruhiger als zu Beginn, weiter. „Die Frauen haben 20 Minuten Tempo gemacht und sich dann den Luxus genommen, den Druck herauszunehmen“, gestand Breitenstein ihren Schützlingen zu, denen ebenfalls wichtige Akteure fehlten.

In dieser Phase, fünf Minuten vor der Pause, hätte das Spiel endlich an Fahrt gewinnen können, doch das Spielflämmchen der TSG erlosch schnell in der kühlen Luft der Merkewitzhalle. „Wir arbeiten uns langsam rein, aber lassen es dann abreißen“, stellte der Coach verständnislos fest. „Wir tragen die Impulse aus der Abwehr und dem Tor einfach nicht nach vorne, unterbrechen uns ständig selbst und kommen so nicht in das gleichmäßige, das selbstbewusste Spiel, das wir können.“ So erhöhten die Salzländerinnen durch Treffer von Yvonne Sachse zum 15:7 und hielten den Vorsprung gegen die stabile TSG-Deckung bei acht bis neun Toren. Zehn Minuten vor Schluss, Stevie Mittwollen war beim einzigen Siebenmeter für den HCS soeben an Josephine Suchan gescheitert, zog Frank Falke abermals die grüne Karte. Salzlands Coach Pierre Altnau lächelte da bereits entspannt, wissend, dass wohl nichts mehr anbrennen dürfte. „Man hat gesehen, sie hatten Spaß auf der Platte“, freute sich seine Co-Trainerin und ergänzte, „egal, wer gespielt hat, wir haben uns als Mannschaft präsentiert.“ Tatsächlich hämmerte Jo-Ann Brunne wenig später das 20:10 rein und auch sonst lief weiter alles gut beim HC Salzland. Marie Zilke und Vanessa Schumann versuchten noch zur Ehrenrettung der TSG beizutragen, konnten die Blamage am Ende aber auch nicht verhindern. Mit zwei Treffern von Jessica Zeidler machten die Gastgeberinnen den Sack zu.

„Ich bin maßlos enttäuscht“, leitete Falke sein abschließendes Resümee ein, „von dem, was wir uns vorgenommen hatten, haben wir nichts auch nur annähernd umsetzen können.“ Zufriedenheit und Erleichterung hingegen bei den Bodestädterinnen: „Wir freuen uns riesig über dieses deutliche Ergebnis. Dass es uns gelungen ist, sechs Ausfälle zu ersetzen, zeigt, wie gefestigt wir als Mannschaft mittlerweile sind“, so Breitenstein.