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Handball Traum von Überraschungen

Duelle gegen Spitzenteams stehen in der Sachsen-Anhalt-Liga für die Handballerinnen der SG Lok Schönebeck und der TSG Calbe an.

Von Michael Jacobs 23.02.2019, 03:00

Schönebeck/Calbe l Die Schönebeckerinnen empfangen den Spitzenreiter BSG Aktivist Gräfenhainichen, während die Calbenserinnen beim Rangzweiten HSV Magderburg ran müssen.

Ein interessantes Duell steht den Handballerinnen der TSG Calbe (5.) am morgigen Sonnabend bevor. Um 15 Uhr gastiert das Team beim Tabellenzweiten HSV Magdeburg. Angst vor dem großen Namen hat an der Saale niemand. „Natürlich wollen wir das gewinnen“, bekräftigt TSG-Trainer Ronald Kampe, „und das können wir auch.“ Bereits im Hinspiel hatte sein Team mit einer ganz starken Abwehrleistung und einem schnellen Umkehrspiel dafür gesorgt, dass der HSV seine größte Stärke, das Konterspiel, nicht aufziehen konnte. „Daran müssen wir anknüpfen und uns auf unser Spiel konzentrieren“, unterstreicht Kampe und ist zuversichtlich, dass das funktioniert. Leicht werden es die Gastgeber der TSG mit Sicherheit nicht machen, zumal sie nach der Niederlage gegen Niederndodeleben in der Vorwoche quasi zum Sieg gezwungen sind, wenn sie den zweiten Platz halten wollen.

Mit dem Motto „Bange machen gilt nicht“ geht der Tabellensechte aus Schönebeck in die Partie gegen den noch immer ungeschlagenen Ligaprimus. Auf die Frage, ob man gegen den Gegner irgendwie überraschen könne, oder ob man besser die Punkte gleich nach Gräfenhainichen schicken sollte, reagiert Lok-Trainer Dirk Schedlo beinahe pikiert. „Die Frage stellt sich gar nicht“, unterstreicht der Coach vehement.

Dass vor seinem Team eine äußerst schwierige Aufgabe liegt, weiß aber natürlich auch Schedlo, will mit seinen Damen aber trotzdem eine Überraschung schaffen. „Es wird nicht einfach, aber wir müssen dem Gegner immer wieder neue Aufgaben stellen“, fordert Schedlo von seiner Mannschaft. Aus Sicht des Trainers wird es vor allem auf das Positionsspiel ankommen. „Wir müssen sehr druckvoll agieren und gute Rückraumwürfe zeigen“, ist sich Schedlo sicher. Sorgenfalten legen sich jedoch auf Schedlos Stirn, wenn er über die personelle Situation seiner Truppe nachdenkt.

Lisa Marie Bullert wird arbeitsbedingt mit ziemlicher Sicherheit fehlen und auch Anika Kracht wird wohl ausfallen, weil sie nicht gesund ist. „Hinter ihrem Einsatz steht ein dickes Fragezeichen. Eigentlich ist es schon fast ein Ausrufezeichen“, schätzt Schedlo die Einsatzchance nahe der Null-Prozent-Marke ein.

Noch schwerer wiegt der Ausfall von Carolin Gress, die mit 70 Treffern in zehn Spielen die beste Torschützin bei den Schönebeckerinnen ist. „Für sie ist die Saison beendet. Sie muss an der Schulter operiert werden“, berichtet der Lok-Coach. Doch stoppen lassen will sich Schedlo auch davon keinesfalls. „Wir haben weniger Wechselmöglichkeiten, aber dann müssen einige eben zehn Minuten länger auf die Platte als sonst“, sagt der Trainer mit kämpferischer Stimmlage. Gelingt es ihm, die eigene Motivation auf die Mannschaft zu übertragen und seine Sieben ist dadurch bereit, über ihre Schmerzgrenze hinaus zu gehen, ist der Traum von einer Überraschung nicht völlig unrealistisch.