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Handball TSG Calbe fast ohne Mittelmann

Sachsen-Anhalt-Ligist empfängt mit der SG Kühnau eine spielstarke Mannschaft. Ein Heimsieg ist das Ziel trotz der Personalsorgen.

Von Enrico Joo 24.11.2017, 23:01

Calbe l Andreas Wiese ist ein Freund der flachen Hierarchien und selbst noch sportlich aktiv. Wenn es zum Training bei den Handballern der TSG Calbe aus der Sachsen-Anhalt-Liga kommt, steht der Trainer der Saalestädter gern auch mal mit auf dem Feld. Nicht in beobachtender Position, sondern mittendrin statt nur dabei. So auch am vergangenen Donnerstag. Weil nur neun Spieler beim Training waren, stellte sich Wiese - der frühere Torwart - selbst mit auf das Feld, um überhaupt ein Spiel fünf gegen fünf zu ermöglichen.

Und auch am Donnerstag hatten die Calbenser einige taktische Varianten ausprobiert, um für das Heimspiel heute gegen die SG Kühnau gerüstet zu sein (Anwurf 18 Uhr). Blöd, dass einige Überlegungen für die Katz gewesen sein könnten. Denn Maximilian Weiß verletzte sich im Abschlusstraining an der Schulter. „Wir versuchen, ihn fit zu kriegen“, sagt Wiese. Aber wenn auch noch der Linksaußen ausfällt, muss der Coach vielleicht noch einmal alles umwerfen.

Denn neben dem Wackler Weiß muss der Trainer im Rückraum auf jeden Fall auf Daniel Gieraths (Arbeit) und René Hulha (verletzt) verzichten. Was zur ungünstigen Situation führt, dass die TSG ohne Mittelmann dasteht. Beziehungsweise fast. Denn Mathias Walther ist ja bereits wieder im Training, aber ganz fit ist der Langzeitverletzte natürlich noch nicht.

Wie Calbe dann spielen wird? „Wir müssen mehr ins 1:1 gehen“, erklärt Wiese. „Die Abwehr muss viel für sich arbeiten und vorn müssen wir ins Kleingruppenspiel gehen.“ Natürlich hat Wiese trotzdem ein paar Auslösehandlungen parat, aber es sind vielleicht mehr einfache Tore gefragt durch Einzelaktionen. Im Fokus stehen dann Kevin Reiske und Felix Kralik, die im Rückraum wahrscheinlich die Hauptlast tragen werden bei der Spielzeit. Möglich ist auch, dass Calbe zeitweise mit zwei Kreisläufern (Nils Rätzel, Florian Lück) agiert. Flexibel muss die TSG sein.

Und das gerade gegen Kühnau. Denn an Begegnungen mit den Rand-Dessauern erinnert sich Wiese gar nicht so gern zurück. „Das waren immer enge Spiele.“ In der vergangenen Spielzeit gewann Calbe zwar zweimal, aber jeweils nur mit zwei Toren Vorsprung. Zuletzt kassierte Kühnau nach einem starken Saisonstart in dieser Spielzeit vier Niederlagen am Stück. Ist das ein Vorteil für Calbe? „Es bleibt trotzdem eine spielstarke Mannschaft“, schätzt Wiese ein. Ben Zimdahl erzielte bei der nur knappen 27:28-Heimniederlage vor einer Woche gegen den SV Langenweddingen zehn Tore.

Bekommt er ein besonderes Augenmerk? Nein. „Er bekommt die Bälle auch gut aufgelegt“, so Wiese. Durch Ronny Gabbert zum Beispiel. „Kühnau spielt einen schnellen Handball und ist nicht ausrechenbar. Wir müssen in der Abwehr aggressiver stehen und uns leichte Tore erarbeiten.“ Damit dieses große Ziel nicht gefährdet wird: Zu Hause fast ungeschlagen zu bleiben. Ein Heimspiel hatte Calbe ja schon Ende September verloren. Dabei soll es aber in dieser Saison gefälligst bleiben. Ein Heimsieg gegen Kühnau ist für die TSG das große Ziel.