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Handball Zehn Minuten geben den Ausschlag

Die Frauen der SG Lok Schönebeck fahren in der Sachsen-Anhalt-Liga einen 28:22 (11:11)-Erfolg gegen den TSV Niederndodeleben II ein.

Von Enrico Joo 17.10.2017, 23:01

Schönebeck l Dirk Schedlo hatte extra davor gewarnt. Aber Worte sind manchmal nicht so leicht in Taten umzusetzen. Angesichts des Heimspiels der Handballerinnen der SG Lok Schönebeck gegen den punktlosen TSV Niederndodeleben II hatte der Trainer befürchtet, dass es für seine Spielerinnen eine besondere Drucksituation geben könnte. Lok war kein Favorit. Das ist schwer für den Kopf.

Ja, am Ende gewann Schönebeck zwar mit 28:22 (11:11), aber in den ersten 50 Minuten hatte Schedlo nicht nur einmal den Kopf geschüttelt. „Sie wollten es zu gut und zu schön machen“, sagte der Coach. 17 eigene Fehler hatte er gezählt. „Sie waren nicht locker genug.“ Die Lok-Frauen waren dann doch verkrampft.

So wog das Spiel bis zur 49. Minute hin und her. Da stand es 18:18. Dann wechselte Schedlo auf ein paar Positionen durch. Und siehe da: Die Verkrampfung löste sich Stück für Stück. Was den Trainer besonders stolz machte. „Das ist von allein passiert. Ich musste da dann gar nicht mehr viel beitragen. Für die Mentalität war das sehr wichtig.“ Der Sieg war irgendwie auch ein Zeichen des gewachsenen Reifeprozesses. „Am Ende hat sich unsere gute Physis ausgezahlt“, so Schedlo. Auch wenn er zugibt dass das Endergebnis am Ende etwas zu hoch ausgefallen war.

Ein weiteres gutes Spiel lieferte auch Isabel Krakau im Tor ab. Weil Liza Nowicki aus privaten Gründen verhindert war, musste Krakau 60 Minuten durchspielen. Was kein Problem war. „Isabel wirkt mit ihren 19 Jahren sehr routiniert, sie hat Siebenmeter und ein paar freie Würfe gehalten. Sie hat das sehr souverän gemacht.“ In der letzten Minute kam Krakau sogar zu einem Torerfolg, als Niederndodeleben alles auf eine Karte setzte und die Torhüterin rausgenommen hatte.

Was ebenfalls gut war: Die Lok-Spielerinnen setzten trotz der anfangs hohen Fehlerzahl die besprochene Taktik aus den Einheiten um. „In der Rückzugsbewegung haben wir es gut gemacht“, lobte Schedlo. Die Schönebeckerinnen haben damit den überraschenden dritten Platz gefestigt und können frohen Mutes weiter nach vorn schauen.

Schedlo denkt da spielerisch schon an die nächsten Ziele. „Der nächste Schritt wird es sein, an der Kontinuität zu arbeiten.“ Auch am Sonnabend gab es bei der Lok - es trafen erneut acht verschiedene Spielerinnen - ein breites Trefferfeld. Aber nicht von allen Positionen gibt es schon die gewünschte Torgefährlichkeit. „Das ist aber normal“, so Schedlo. „Wir sind im Amateursport. Da wird es dann auch mal einen Schritt zurück gehen.“ Wichtig ist es dann für die Spielerinnen, dass sie danach wieder zwei Schritte nach vorn gehen. Schritt für Schritt eben. Anders gedacht: Von Spiel zu Spiel denken, von Training zu Training. Fakt ist nur eines: Im Moment sind die Schönebeckerinnen auf einem sehr guten Weg zum angestrebten Ziel im Mittelfeld der Liga.

Lok: Krakau (1) - Degen (6), Va. Goldgraebe, Schedlo (5), Bauer (3), Depta (2), Bertelmann, Sauer, Stagge (5), Vi. Goldgraebe (5/2), Schrader (1/1), Kümüs, Hoffmann, Bullert

Siebenmeter: Lok 5/3 - TSV 1/0; Zeitstrafen: Lok 2 - TSV 1