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Handball Zeit für Schönebecker Experimente?

Lok Schönebeck trifft drei Wochen nach dem Duell in der Sachsen-Anhalt-Liga im Achtelfinale des HVSA-Pokals erneut auf den BSV Magdeburg.

Von Enrico Joo 10.11.2017, 23:01

Schönebeck l Der Blick auf die Ansetzungen sagt für Henning Stapf alles. Am Wochenende steht in Sachsen-Anhalt der HVSA-Pokal auf dem Programm. Und für das Achtelfinale sind nur fünf Partien angesetzt, gleich drei Begegnungen mussten abgesetzt werden, weil die Gast-Mannschaften HBC Wittenberg, SG Spergau und SG Seehausen freiwillig verzichteten. So sind der SV Grün-Weiß Wittenberg/Piesteritz, der SV Eiche 05 Biederitz und der BSV Fichte Erdeborn kampflos in die nächste Runde eingezogen. So weiß auch Stapf, Trainer der Handballer der SG Lok Schönebeck: „Wir nehmen es als Spiel zum Festigen bestimmter Abläufe. Wenn wir aber ausscheiden, sind wir auch nicht traurig.“

Die Schönebecker aus der Sachsen-Anhalt-Liga empfangen in der heimischen Franz-Vollbring-Halle ab 18.45 Uhr den BSV 93 Magdeburg. Schon wieder. Erst vor drei Wochen gab es in der Liga diese Konstellation. Schönebeck verlor damals 27:30 (11:12). Der Frust war groß, weil Lok gegen den Favoriten prima mithielt. Erst eine Schwächephase zum Ende der Partie kostete Schönebeck den Sieg.

Wie die Rollen nun verteilt sind? Nun ja. Lok feierte nach der Pleite gegen den BSV die ersten zwei Saisonerfolge. Logisch, dass Stapf sagt: „Durch die zwei Siege haben wir viel Selbstbewusstsein. Wir sind in der Liga angekommen.“ Aber Höhenflüge hat der Coach nicht. „Der BSV ist nach wie vor eine gute Mannschaft.“ Und weil das letzte Duell erst drei Wochen alt ist, weiß Stapf auch ganz genau, was die Magdeburger so stark macht. „Der BSV hat eine sehr starke Aufbaureihe mit (Robert, Anm. d. Red.) Reiske, (John) Bade und (Falko) Nowak.“ Letzterer fehlte aus Verletzungsgründen beim Duell am 21. Oktober. Gerade die Rückkehr von Falko Nowak bereitet Stapf für heute nun Bauchschmerzen. „Das wird nicht einfacher. Als Linkshänder auf Rückraum rechts ist Nowak ein sehr wichtiger Mann. Die Aufgabe wird noch einmal einen Tacken schärfer als damals.“

Aber damals hatte Lok ja auch noch nicht das frisch aufpolierte Hochgefühl von zwei Siegen in Folge im Kopf. Das vieles leichter macht. Natürlich rechnet sich die SG Lok etwas aus. „Wir wollen das Ding gewinnen. Gerade vor dem Heimpublikum haben wir eine bestimmte Pflicht“, erklärt Stapf. Die unmittelbare Vorbereitung lief gut. Am Dienstag wurden im Training noch einmal die letzten zehn Minuten aus der Partie gegen den USV Halle II ausgewertet. Zwar gewann Schönebeck souverän 31:25 (18:12), aber gerade das Ende der Partie war „ganz schön unstrukturiert. Die Spieler haben sich die Bälle auf die Füße geworfen. Das sind Flüchtigkeitsfehler, die nicht passieren dürfen. Das vergessen wir mal lieber schnell.“ Heute kann Henning Stapf darüber lachen.

Aber gerade weil der Pokal auf der Prioritätenliste nicht an erster Stelle steht, wird Stapf die Partie auch ziemlich sicher dafür nutzen, um ein wenig zu experimentieren. „Es gibt immer Verbesserungspotential. Wir könnten ohne Druck ein paar andere taktische Varianten ausprobieren“, erklärt der Coach. Dinge, die schon im Training getestet und für gut befunden worden.

Gegen den USV II zum Beispiel musste Mario Meißner „aus der Not heraus“ wegen einer Verletzung von Aufbau-Spieler Martin Schröder in der Schlussphase der Partie von Rechtsaußen auf die Mitte rücken. Das wäre vielleicht auch einer „der kleinen Bausteine“, die Stapf mal auf- und nebeneinander stellen könnte, auch im Hinblick auf die Zukunft. „Er ist ein schneller Mann. Er könnte unser Spiel leiten.“ Im Training zeigte er schon, dass er dazu in der Lage ist. Löst er die ungewohnte Aufgabe gut, kann Stapf in den nächsten Spielen nicht nur im Rückraum mit weniger Bauchgrummeln die Positionen umsortieren.