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Handball Zu viele Neuerungen ohne Erfolg

Seit Sommer 2018 war Uwe Illig Trainer beim Sachsen-Anhalt-Ligisten SG Lok Schönebeck. Nun musste er seinen Posten räumen.

Von Kevin Sager 10.12.2018, 23:01

Schönebeck l Dabei bekräftigt Dirk Schedlo, der Abteilungsleiter der SG Lok Schönebeck, dass der Verein aus rein sportlichen Gründen gehandelt hat. „Menschlich hat es gepasst.“ Und auch mit der Arbeit war der Verein nicht unzufrieden, doch die Erfolge blieben aus. „Wir wurden quasi dazu gezwungen“, sagte Schedlo mit Blick auf die sportliche Entwicklung der Handballer aus der Sachsen-Anhalt-Liga. Illig kann auf eine lange Vita als Trainer zurückblicken. Von 2014 bis 2017 trainierte Illig die A-Jugend des HV Rot-Weiss Staßfurt. Davor coachte er viele Jahre lang die zweite Mannschaft in der Verbandsliga und Sachsen-Anhalt-Liga. Im Sommer übernahm Illig dann bei der SG Lok Schönebeck. „Uwe hat eine super Vorbereitung mit der Mannschaft absolviert. Alle sind topfit“, bekräftigte Schedlo.

Doch die Neuerungen, die Illig in die Mannschaft integrieren wollte, fassten nicht. Der „Neuanfang“ gelang also nicht. Denn der Coach wollte einiges verändern. Die Mannschaft sollte nach und nach verjüngt werden, „was auch richtig ist“. Auch neue Systeme sollten den Erfolg bringen, doch genau dort scheiterte es im Endeffekt. Sowohl der Angriff als auch die Abwehr sollten neu formiert werden. Doch die Mannschaft konnte diese Konzepte einfach nicht umsetzen. „Sie hat nicht das umgesetzt, was Uwe machen wollte. Die Mannschaft und Uwe, das hat nicht gepasst“, so Schedlo.

Am vergangenen Freitag bekam Illig dann die Nachricht. Doch der Ersatz stand parat. Die Wintervorbereitung übernimmt Sebastian Roost, einst selbst Spieler und langjähriges Mitglied des Vereins. „Er wäre schon die Ideallösung. Ob er die Position länger bekleiden wird, kann ich nicht sagen. Sollten die kurzfristigen Erfolge kommen, dann ja“, sagt der Abteilungsleiter.

Die Rückendeckung hat Roost also. Er selbst war es, der sich angeboten hatte, die Betreuung der Mannschaft zu übernehmen. „Es ist natürlich ein großer Sprung, da ich so etwas in diesem Maße noch nicht gemacht habe. Etwas Angst habe ich auch davor“, gibt Roost zu. „Ich denke aber, dass ich das handballerische Verständnis habe. Ich werde in der Winterpause alles versuchen. Das Augenmerk wird dabei auf der Abwehr liegen.“

Selbst wird Roost als Spieler nicht mehr zurückkehren. Schon zum dritten Mal verletzte sich der Lok-Akteur am Knie, eine Position als Spielertrainer also ausgeschlossen. Gegen Halle saß Roost dann bereits als Chefcoach auf der Bank und musste mit ansehen, wie seine Mannschaft auch das letzte Spiel des Jahres mit 28:32 (13:16) gegen den Vorletzten USV Halle II verlor. Grund für die Pleite war „eine schlechte Abwehr, die sich später aber stabilisierte“. Jedoch fehlte im Angriff die Durchschlagskraft, sodass wieder keine Punkte eingefahren wurden.

Über den Winter hat der neue Mann also einiges zu tun. Die Rädchen greifen noch nicht ineinander. Dafür will Roost aber die Winterpause nutzen, um mit seiner Mannschaft wie der Phönix aus der Asche aufzusteigen.