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Handball Zwei Testspiele für Glinder Handballer

Die Handballer des Glinder HV „Eintracht“ aus der Verbandsliga absolvierten an zwei Tagen zwei Testspiele.

Von Dennis Uhlemann 13.08.2018, 23:01

Staßfurt/Glinde l Für den Glinder HV „Eintracht“ war es ein durchaus anstrengendes Wochenende. Am vergangenen Freitag und am Sonnabend testete der Verbandsligist gegen zwei höherklassige Gegner. Am Freitag war das Team von Trainer Peter Pysall zu Gast in Staßfurt. Gegen den Absteiger aus der Mitteldeutschen Oberliga zeigten die Glinder eine gute Leistung und konnten mit 32:31 gewinnen - durch ein Tor in der allerletzten Sekunde. Dabei kam es zu einer weiteren Kuriosität. Die Schiedsrichter waren nicht da und so entschieden sich Sven Liesegang, Trainer des HV Rot-Weiss Staßfurt und Peter Pysall dazu, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Nur einen Tag später wurde dann wieder gespielt. Das „Rückspiel“ zwischen dem GHV und der SG Lok Schönebeck aus der Sachsen-Anhalt-Liga stand an. Auch mit dieser Partie war Pysall zufrieden, auch wenn der GHV mit 29:31 verlor.

Besonders glücklich machte den Coach die Rückkehr von Julian Bauer. Er ist einer der Leistungsträger des Verbandsligisten. „Es hat sich schon bemerkbar gemacht, das er wieder da ist.“ Vor allem aber die mannschaftliche Geschlossenheit stimmte den Coach mehr als zufrieden. „Die Jungs haben gekämpft und sich gut körperlich mit eingebracht“, freute sich Pysall. Im Rückraum experimentierte der Coach jedoch wieder. Mal agierten Michael und Max Kreyenberg dort, dann Bauer und Maximilian Kralik. „Auch über links zeigte Kevin Tacke wieder eine gute Partie.“ Bereits in der vergangenen Woche, im Test gegen die SG Lok, überzeugte der junge Tacke seinen Trainer.

In der Vorwoche konnte Eike-Christian Herrmann auf der Rückraumposition noch nicht überzeugen. Diesmal besserte sich das Spiel. Das musste dann auch Liesegang anerkennen. Die Glinder „hatten viel mehr Mumm im Rückraum“, sagte der Coach des HV Rot-Weiss. Dabei sah das Spiel der Gastgeber aber zunächst nicht schlecht aus. Die Neuzugänge Robert Reiske und Martin Strnad rotierten im Rückraum viel und lenkten das Team. Nach dem 6:6 von Nils Hähnel (9.) bauten die Gastgeber aber ab und mussten mit ansehen, wie der Gegner auf 9:6 davonzog (15.). Der GHV war in dieser Phase cleverer und nutze die Lücken in der Staßfurter Defensive. Mit dem ersten Pausenpfiff nach 20 Minuten, die Teams spielten wie bei Testspielen üblich in Dritteln, konnte Hähnel den 11:12-Anschlusstreffer markieren.

Nach einem kleinem „Wortgefecht“ der beiden Trainer, übernahm dann Pysall das Kommando als Scheidsrichter. Als wäre er eine Art „Glücksbringer“ gewesen, steigerten sich die Gäste wieder und drehten das Spiel. Mit dem Rücken zum Tor brachte Max Kreyenberg die Glinder mit 21:18 in Führung (34.). Das zeigte: Bei der Pysall-Sieben klappte an diesem Tag sehr viel. Die Staßfurter hingegen fielen teilweise in die Muster der vorigen Saison. Zu fahrlässig agierte der HV Rot-Weiss im Abschluss, zu behäbig in der Deckung. „Das Torwart-Duell haben wir deutlich verloren“, ergänzte Liesegang. Denn Sebastian Weiss und Julian Bartels zeigten während der gesamten Partie wieder eine überzeugende Leistung. „Die Torwart-Leistung war wieder gut“, freute sich auch Pysall.

Weil sich die Fehlwürfe in dieser Phase mehrten und die Gastgeber einmal sogar in Unterzahl spielten, setzten sich die Eintracht-Handballer auf vier Tore ab (23:19, 40.). Auch im letzten Drittel waren die Glinder lange Zeit tonangebend und führten auch nach 50 Minuten noch 27:24. Durch die Treffer von Mario Meißner und Martin Strnad kam Staßfurt sogar zum Ausgleich. Doch Glinde wollte mehr und gewann in letzter Sekunde.

Nur einen Tag später spielte Glinde dann bei der SG Lok. Dabei gelang den Schönebeckern die Revanche für das „Hinspiel“ am vergangenen Dienstag. Und dass die Kräfte nicht mehr so vorhanden waren, nutzten die Schönebecker aus. „Wir haben anfangs gut mitgehalten“, sagte Pysall. Doch das Spiel gegen Staßfurt „ging ordentlich an die Substanz“ wie der Coach meinte. Zudem waren Entscheidungen der Unparteiischen dabei, „die für mich persönlich zweifelhaft waren“. So wurde in einer Eins-gegen-eins Situation eine Zweiminutenstrafe gegen die Glinder verhängt. Jedoch ist das für Pysall keine Ausrede.

Denn bedingt durch das knappe Personal konnte der Coach nicht viel ändern. Dennoch überzeugte auch hier die mannschaftliche Geschlossenheit den Coach. „Alle Spieler haben sich wieder eingebracht und gekämpft. Auch die Jungen konnten sich wieder voll mit einbinden“, sagte Pysall. Wieder war die Partie gegen die SG Lok ein Spiel zum Probieren. Die Schönebecker arbeiteten weiter an der Deckung, „die diesmal viel besser war, als in der Vorwoche“, sagte Lutz Bauer, die Vertretung von Trainer Uwe Illig, denn der Chefcoach befindet sich im Urlaub. „Das Ergebnis habe ich ihm schon gesagt. Sonst möchte ich aber, dass er seine Ruhe hat.“

Was dem Ersatz-Coach jedoch auch weiterhin nicht gefiel, war das Ausspielen der Kontersituationen. „Nein, dass hat sich leider noch nicht verbessert“, sagte Bauer. Doch die Glinder verzweifelten schlichtweg an der Deckung. So testeten die Schönebecker erneut einiges aus. „Am besten gefiel es mir aber mit Lukas Karau, Jan Bauer und Thomas Meier“, sagte Bauer. Vor allem Meier hat es dem Aushilfstrainer angetan. Meier kommt aus der zweiten Mannschaft der SG Lok.

Weiterhin positiv konnte Bauer die Leistung der Torhüter hervorheben. „Sowohl Robert Knörich als auch Leon Dobertin haben ihre Sache gut gemacht.“ Auch Tommy Minet konnte überzeugen und war der beste Werfer der Schönebecker. Wie auch Pysall konnte Bauer, der eigentlich als Hallensprecher aktiv ist, sich aber mit Illig abgesprochen hatte, ein positives Fazit abgeben: „Das Spiel war viel besser als das in Glinde. Die Einstellung der Mannschaft war toll und die Abläufe verinnerlichen sich langsam aber sicher.“ Für die SG Lok war es auch das letzte Testspiel im Zuge der Vorbereitung. Die Glinder hingegen werden am 18. August in Irxleben antreten.