Dramatik im Europameisterschafts-Finale

Aarhus l Im Trikot der deutschen Nationalmannschaft waren das Vater Werner (M 75) und Sohn Holger Fettke (M 45) von Union 1861 Schönebeck. Der für beide zweite Tag der Wettkämpfe stand ganz im Zeichen des Hammerwerfens. Holger, der mit einer Bestleistung von 53,14 Metern angereist war, kam mit seinem weitesten Wurf auf 50,72 Meter und wurde damit Vierter. Der Drittplatzierte, der Österreicher Michael Hofer, warf das Gerät auf 52,57 Meter und damit für Holger – zumindest an diesem Tag – uneinholbar. Einen Platz besser und damit als Dritter erneut auf dem Podest konnte Werner in der Endabrechnung die Bronzemedaille für sich verbuchen. 34,31 Meter erreichte er mit seinem besten Wurf. Der Zweitplatzierte lag allerdings nur 28 Zentimeter vor ihm.

Die größte Dramatik gab es dann allerdings für Holger an seinem finalen Wettkampftag vor einer Woche im Wurffünfkampf. Nach 52,91 Metern im Hammerwerfen, mit 12,61 Metern und damit neuer Bestleistung im Kugelstoßen, ebenfalls mit 37,96 Metern neuer Bestleistung im Diskuswurf und sehr ordentlichen 46,90 Metern im Speerwerfen, konnte er ausgerechnet in seiner Paradedisziplin vom Donnerstag zuvor (Gewichtwurf = 15,44 Meter – 3. Platz) nicht an seine Leistung anknüpfen. Sein weitester Wurf wurde mit 12,96 Metern vermessen. Insgesamt ergab das eine fantastische neue Bestleistung von 3924 Punkten und damit den zweiten Platz, allerdings fehlten ihm nur 131 Punkte zum Sieg. Ein Ergebnis, mit dem er sicherlich im ersten Moment haderte, auf das er aber trotzdem sehr stolz sein kann.

Ein Titel, ein zweiter, zwei dritte und ein vierter Platz für Vater und Sohn bei ihren ersten Europameisterschaften, das wird beide sicherlich zu noch größeren Trainingsleistungen anstacheln. Der Blick der beiden Athleten geht jetzt in Richtung der Deutschen Meisterschaften im Wurffünfkampf, die in Kürze in Zella Mehlis stattfinden. Hierbei werden sie wieder von ihrem Vereinskameraden Norbert Hasselberg unterstützt, der in der Medaillenvergabe auch ein Wörtchen mitreden will.