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Leichtathletik Kinderzimmer wird zur Sportstätte

In Zeiten von geschlossenen Hallen zeigten sich die Leichtathleten von Union Schönebeck kreativ.

22.02.2021, 23:01

Schönebeck (hma/kag) l Das Jahr 2021 hat so begonnen, wie das alte Jahr aufgehört hat. Lockdown und Trainingsverbot für alle Amateursportler. Um die Kinder und Jugendlichen der Abteilung Leichtathletik von Union 1861 Schönebeck zu motivieren und weiter in Kontakt zu bleiben, haben die Trainer sich etwas Besonderes ausgedacht. Es werden wöchentlich kleine Challenges beziehungsweise Wettbewerbe durchgeführt. Als Belohnung gibt es kleine Präsente und am Ende des Lockdowns ein T-Shirt für alle Kinder und Jugendlichen.

Diese Idee hat eine große Begeisterung bei den Kindern, Jugendlichen und Eltern hervorgerufen. „Es gibt viele positive Rückmeldungen“, lautet das bisherige Fazit der Abteilung. Seit mittlerweile neun Wochen werden diese Wettbewerbe von Manfred Steffan und Heike von Mackrodt organisiert. Trainer Manfred Steffan erfasst fleißig die Rückmeldungen und wertet aus. Heike von Mackrodt überlegt sich gemeinsam mit ihrem Sohn Sebastian die Übungen. Kleine Videos werden gedreht und zur Unterstützung verteilt.

Die Kinder und Jugendlichen schwitzen zu Hause bei den gestellten Übungen und halten sich so fit. Die Kinderzimmer, Wohnzimmer und Küchen werden so zu Sportstätten umfunktioniert. Treppenstufen, kleine Bälle, Plüschtiere und Wasserflaschen werden zu Sportgeräten. Als Rückmeldung erhält Manfred Steffan neben den Ergebnissen tolle „Beweisbilder und Videos“ von den Trainingseinheiten.

Auf eigenen Sohlen absolvieren auch Heike und Sebastian von Mackrodt ihre Runden. Bei den Läufen bekommen die beiden Organisatoren der wöchentlichen Challenges den Kopf frei und haben Zeit, sich neue Aufgaben zu überlegen. Während Heike von Mackrodt bereits 90,45 Kilometer zur Aktion beisteuerte, sind es bei Sohn Sebastian 72,78. Und der Funke ist bereits auf weitere Familienmitglieder übergesprungen. Auch die Eltern von Heike von Mackrodt haben sich auf die Socken gemacht. Fast täglich ist das Ehepaar unterwegs.

Als eine der fleißigsten Läuferinnen entpuppt sich allerdings Antonia Steinicke. Sie absolviert die Runden zusammen mit der Familie von Mackrodt und schickte zuletzt 5,16 Kilometer für die Aktion ein. Deutlich wird, dass die Begeisterung für die Aktion groß ist.

Gleichzeitig beteiligen sich auch andere Sportler und Sportlerinnen mit großer Begeisterung an der Volksstimme-Aktion „In 80 Tagen um die Welt“ und haben dabei schon zahlreiche Kilometer gesammelt. Insgesamt haben die acht- bis 14-jährigen Leichtathleten schon 292,21 km gesammelt. Alle Sportler und Sportlerinnen, Trainer und Eltern hoffen auf ein Ende des Lockdowns und dass endlich wieder gemeinsam trainiert werden kann. Diese Hoffnung hegen wohl derzeit alle.

Doch nicht nur die Jüngsten im Verein sind fleißig unterwegs, um das gemeinsame Gesamtziel zu erreichen. Auch die „alten Hasen“ sind seit Beginn der Aktion im Januar laufen und schicken in regelmäßigen Abständen Kilometer ein. Bei Wind und Wetter waren die acht Sportler der Ü40-Trainingsgruppe unterwegs. Eigentlich gehören 13 Sportler den Leichtathleten an. Doch fünf sind derzeit aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage, die anderen zu unterstützen. Das ist aber kein Problem, denn die Kilometer beweisen, dass jedes aktive Mitglied bei den Läufen ein paar extra Runden dreht.

Auf ausgiebigen Touren befanden sich unterdessen bereits Mario Gagelmann, Axel Groth sowie Dirk und Kathrin Braune. Letztere meldet stellvertretend für die gesamte Gruppe die Kilometer. Bisher kamen somit stattliche 701,78 Kilometer zusammen.

Doch nicht nur die Leichtathleten waren am Wochenende wieder zahlreich unterwegs. Hobbysportler aus dem gesamten Salzlandkreis haben sich auf den Weg gemacht und in der Natur das schöne, sonnige Wetter genossen. Bei Temperaturen um die 15 Grad entwickelten sich Ende Februar schon Frühlingsgefühle und sorgten für einen gehörigen Motivationsschub. Ausgiebige Wandertouren wurden absolviert und dabei schon der ein oder andere Bote des Frühlings entdeckt. Auch der ein oder andere Schnee-Rest konnte auf schattig gelegenen Waldwegen noch entdeckt werden.

Dieser bekam aber nur wenig Beachtung. Denn die Wald- und Wiesenwege waren wieder begehbar. Somit kamen am vergangenen Wochenende unglaubliche 5 720 Kilometer zusammen, die erfolgreich von der Uhr gestrichen werden konnten. Somit bleiben noch 5 698 Kilometer über, um die Weltumrundung abzuschließen. 44 Tage sind dafür noch Zeit.