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Tennis Robert Stieglitz debütiert mit dem Racket

Am vergangenen Sonntag fand das große KKH-Open-Event im Rahmen einer vierteiligen Veranstaltungsserie beim TC Blau-Weiß Schönebeck statt.

Von Thomas Weber 20.06.2019, 23:01

Schönebeck l Thomas Schulze und Wolfram Schall verfügen mit ihrer Firma SPOREGO mit Sitz in Gommern über die notwendigen internationalen Kontakte, die dieses doch recht außergewöhnliche Zusammentreffen der Sportgrößen auf der Tennis-Anlage des TC Blau-Weiß Schönebeck ermöglichten. Die Verantwortlichen des TC Blau-Weiß freuten sich, den zweifachen WBO-Weltmeister im Boxen, Robert Stieglitz, den Kapitän des 1. FC Magdeburg aus der Aufstiegssaison 2017/18, Marius Sowislo und den ehemaligen Trainer von Michael Stich sowie Nationaltrainer des DTB Tennisnachwuchses Nic Marschand begrüßen zu können.

„TeFuBo“ – Tennis, Fußball, Boxen – Wie passt das zusammen? Um es vorweg zu nehmen – hervorragend. Der Tag startete mit einem Tennisworkshop unter der Leitung Marschands. Drei Stunden lang gab es Theorie und vor allem viel Praxis für ausgewählte Vereinsmitglieder und Gäste. Diskussionen und Fragen an den Profi waren zu jeder Zeit erwünscht und möglich. Damit waren die Teilnehmer des Workshops bereits bestens aufgewärmt und eingestimmt für die offizielle Eröffnung.

Staatssekretär Dr. Gunnar Schellenberger als Schirmherr der Veranstaltung sowie die stellvertretende Bürgermeisterin Schönebecks, Gisela Schröder, zeigten sich in ihren Grußworten erfreut über das Engagement, das in diesem Verein an den Tag gelegt wird und sicherten ihre künftige Unterstützung im Rahmen bestehender Möglichkeiten zu. Marius Sowislo stellte anschließend in kurzen Worten das Anliegen und Wirken der Mitteldeutschen Kinderkrebsforschung vor und griff danach auch zum Schläger.

Denn dem offiziellen Teil folgte ein bunter Veranstaltungsmix mit sportlicher Prägung. So konnte neben einem Lungenfunktionstest auch ein Bewegungsparkour absolviert werden. Außerdem wurde die Aufschlagmessung durchgeführt, die vor allem von den Kindern und Jugendlichen sehr gut angenommen wurde. Der Nachwuchs des TC Blau-Weiß tummelte sich hier genauso eifrig, wie der Nachwuchs aus der Boxing Akademie von Robert Stieglitz. Spitzenreiter der Tempomessung wurde Michael Fritzsching vom TC Gröna. Sein bester gemessener Aufschlag betrug 162 Kilometer pro Stunde. Erfreulicher Nebeneffekt der Aufschlagmessung: der TC Blau-Weiß Schönebeck hatte im Vorfeld ausgelobt, für jeden Teilnehmer den erreichten Bestwert in Geld aufzuwiegen und einen Cent pro erreichten Kilometer pro Stunde an die Mitteldeutsche Kinderkrebsforschung zu spenden. Aufgerundete kamen dabei 500 Euro zusammen.

Ein weiteres Highlight des Tages war ein Trainingsmatch „Tennis versus Fußball und Boxen“. In einer kurzweiligen Partie zeigten Nic Marschand und Blau-Weiß-Trainer Marko Bittersmann bei dem einen oder anderen Kabinettstückchen, dass sie im Tennis zu Hause sind. Die sportliche Gegenseite mit Robert Stieglitz (Boxen) und Marius Sowislo (Fußball) versteckte sich aber nicht und hielt mit Ehrgeiz und Athletik dagegen. Während Sowislo anzusehen war, dass er nicht das erste Mal ein Racket in der Hand hielt, war Stieglitz zunächst skeptisch. „Ich habe noch nie gespielt“, so der Boxer, der seine Tennis-Premiere sehr gut meisterte. Am Ende siegte der Spaß und im Anschluss wurden zahlreiche Fotowünsche verwirklicht und Autogramme gegeben.

Die prominenten Sportler ließen es sich nicht nehmen, sich der Herausforderung auf einen sportlichen Vergleich mit dem TC-Nachwuchs auf dem Tennisplatz zu stellen. Freundlich und trotzdem mit viel Ehrgeiz stellten sie sich den motivierten Kindern.

Anschließend war es an der Zeit, dass Tennistrainer Nic Marschand dem Nachwuchs ein wenig „auf den Zahn“ fühlte. Zunächst begann er eine Trainingseinheit für eine Auswahl von 12- bis 14-Jährigen. Die neuen Übungen und seine umgängliche Art kamen bei den Kindern sehr gut an. Motiviert, hochrot und mit leuchtenden Augen waren sie bei der Sache, denn alle wollten Marschand zeigen, was sie schon können. Es war ein Schauspiel für Trainer, Eltern und Gäste dem bunten Treiben zuzuschauen und zu erkennen, dass alle Beteiligten Spaß hatten.

Bei dem anschließenden Training mit den Acht - bis Zehnjährigen gab es ein vergleichbares Bild. Genauso engagiert und mit sportlichem Ehrgeiz wurde mit Marschand schon mal „diskutiert“ ob ein Ball nun im Feld war oder nicht. Mit seiner charmanten Art löste dieser die „brenzligen“ Situationen aber stets zur Zufriedenheit aller.

Zum Abschluss des Tages widmete sich Marschand auch noch der Beach-Tennisanlage, die er für eine gelungene Ergänzung des Konzeptes hält, Tennissport modern zu vermitteln. Mit Sabine Tobiasch vom Tennisverband Sachsen-Anhalt und dem Vereinsvorsitzenden Thomas Hanemann sowie weiteren Gästen und Vereinsmitgliedern gab es eine unterhaltsame Partie und damit einen gelungenen Ausklang.

Bemerkenswert: den ganzen Tag waren alle Tennisplätze gut besucht und auch auf dem Beachplatz gab es keine Pause, denn jeder konnte, sofern er es den Prominenten nachmachen wollte, sich selbst sportlich ausprobieren.

Bei allem Spaß war übrigens auch einer immer mittendrin, der so ganz und gar nicht nach einem Sportler aussah: „James, der Butler“. Dieser hatte immer ein Lächeln auf den Lippen, diente während der durchaus langatmigen Rede-Zeremonie der Ehrengäste als konditionsstarker Lautsprecher-Halter und sorgte auch sonst für allerhand Schabernack unter den Gästen. Bianca Schwarz von der „Salzerei“, die für einige kulinarische Köstlichkeiten sorgte, hatte auch den Darsteller organisiert. „Das war eine tolle Überraschung“, freute sich Marko Bittersmann.