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Tennis Schönebecker Tennis-Tradition weiter wahren

Der Tennissport kann in Bad Salzelmen auf eine lange Tradition zurückblicken.

Von Kevin Sager 03.05.2020, 23:01

Schönebeck l Im Jahr 2020 sieht das allerdings anders aus. Wegen der Corona-Pandemie verzögern sich die Platzbauarbeiten und auch der Saisonstart steht noch in den Sternen. Nicht nur die Tennis-Spieler von Union Schönebeck hoffen, dass die Punktspiele ab 6. Juni starten können, natürlich aber nur unter der Einbehaltung der strengen Auflagen. So etwas gab es in der Geschichte von Union noch nicht.

Und die Geschichte hat einiges zu bieten. Neben der Anlage in Bad Homburg, welche 1891 entstand, ist die in Schönebeck eine der ältesten ihrer Art in Deutschland. Bereits 1911 begann der reguläre Wettkampfbetrieb in Bad Salzelmen, aber nicht so, wie er heute bekannt ist. Die Felder hatten ganz andere Maße, waren zum Beispiel viel kleiner. Als Tennis Klub Elmen ging es im Jahr 1926 offiziell los, später folgte die Umbenennung in Tennis-Klub Salzelmen.

Im Zuge des ersten und zweiten Weltkrieges wurde es ruhig auf den Plätzen in Schönebeck. An Sport war nicht mehr zu denken. Mit Beendigung des Krieges begann für die Elbestädter der Wiederaufbau. Zahlreiche Helfer tummelten sich in den Nachkriegsjahren auf dem Platz und sorgten dafür, dass alles wieder im alten Glanz erstrahlt. Und auch der Tennissport wandelte sich.

Längst war der „weiße Sport“ nicht nur für elitäre Leute, sondern frei zugänglich. Und Schönebeck begann, die ersten Erfolge einzufahren. 1953, 1955 und 1956 gewann das Team die Bezirks-Mannschaftsmeisterschaft. Danach wurde das Team eine Art „Fahrstuhlmannschaft“, stieg in die DDR-Liga auf (1956), fünf Jahre später wieder ab und 1964 wieder auf. Einer der damals bekanntesten Spieler war Otto Hankel, der auch nach seiner aktiven Karriere stadtbekannt war, bedingt durch die Arbeit bei der örtlichen Presse.

Nach der Wiedervereinigung wurde den Verantwortlichen aber schnell klar, dass das gesamte Areal nicht mehr dem Standard entsprach. Das Vereinsheim wurde umfangreich modernisiert. Kurz danach waren die Plätze dran. Und wieder ließ der Erfolg nicht lange auf sich warten.

1997 entwickelte sich zum Jahr der Superlative. Dessau wurde geschlagen und das Aufstiegsspiel gegen Rostock stand an. Mit einem Sieg im Rücken ging es zur zweiten Partie gegen den TC Blau-Gelb Bad Lausick. Durch den klaren 6:3-Erfolg wurde der Sprung in die Regionalliga geschafft. Bejubelt wurde der Erfolg von den zahlreich mitgereisten Fans. Doch je mehr die Jahre verstrichen, umso weniger gab es zu Feiern, einzig die Senioren blieben dem Motto treu. Auch der Nachwuchs hat in den vergangenen Jahren immer weiter zugelegt, sehr zur Freude der Verantwortlichen. Damit das solide Fundament des Vereins auch weiterhin Bestand hat, sind Mitglieder immer gerne gesehen. Derzeit sind es 80 Begeisterte, doch da ist noch Luft nach oben. Denn die 125-jährige Tradition soll auch in Zukunft gewahrt werden.