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Fußball auf Landesebene Terminierung des Rückrundenstarts sorgt für Diskussionsstoff Spielausfälle - Pech oder vorhersehbar?

Von Maria Kurth 23.02.2013, 01:18

Schneebedeckte und vereiste Fußballplätze so weit das Auge reicht: Auch an diesem Wochenende kommt es auf Fußball-Landesebene witterungsbedingt vielerorts zu Spielausfällen. Vorhersehbar oder einfach nur Pech? Eine Thema, das derzeit für reichlich Diskussionsstoff sorgt.

Burg l Sattes Grün, die pralle Sonne im Nacken und gut gelaunte Zuschauer - drei Faktoren, die Fußball eben zu dem machen, was er ist: die schönste Nebensache der Welt. Derzeit allerdings dominieren eher "Betreten Verboten"-Schilder und vereiste, nicht bespielbare Plätze die Szenerie. Der Winter macht es sich gemütlich und alle Fußball-Fans im Land sauer. Stellt sich die Frage, ob es sinnvoll war, den offiziellen Nachholspieltag auf den 9. Februar und den Rückrundenauftakt auf den 16. Februar zu terminieren. Für Wolfgang Plümecke, Staffelleiter der Landesklasse II, stellt sich diese Frage erst gar nicht: "Wir haben einen Rahmenterminplan, den wir im Sommer festgelegt haben und der vom Vorstand und Präsidium des FSA bestätigt wird, da kann nicht einfach etwas geändert werden."

Doch Schneefall und Minustemperaturen im Februar fallen nicht gerade in die Kategorie ¿Weltneuheit\' - das weiß auch Plümecke: "Ich bin schon lange dabei und wir haben schon einiges versucht. Wir hatten den Rückrundenstart mal im März angesetzt, selbst da gab es dann noch Schneefall. Dann haben wir es mal im Januar versucht, aber das war zu früh. So richtig werden wir mit dem da oben, dem Wettergott, nicht warm."

Allerdings mussten bereits am 9. Februar in beiden Landesliga-Staffeln alle fünf angesetzten Spiele abgesagt werden. In den Landesklasse-Staffeln I und II fielen gar acht der zehn angesetzten Partien aus. Und auch zum offiziellen Rückrundenstart am 16. Februar wurden in den genannten Ligen satte 53 Prozent aller Spiele nicht angepfiffen.

Eine Negativbilanz, die laut Hartmut Müller, Trainer des Landesligisten Burger BC, vorhersehbar war: "Fußball ist keine Wintersportart. Irgendwas müssen sich die Verantwortlichen auch in Hinblick auf die nächsten Spielzeiten einfallen lassen. Man sollte vielleicht überlegen, ob man die Rückrunde nicht weiter in die Sommermonate schiebt." Laut Plümecke nahezu unmöglich: "Man hätte den Rückrundenstart vielleicht noch um zwei, drei Wochen nach hinten verschieben können, aber irgendwann ist dann auch in den Sommermonaten nicht mehr viel möglich, weil viele Urlaub haben oder Kreispokal-Endspiele stattfinden."

Aktuell ist der letzte Spieltag sowohl in der Landesklasse als auch in der Landesliga auf den 8. Juni angesetzt - ein Datum, das angesichts der bereits jetzt zahlreich feststehenden Nachholspiele kaum realisierbar sein wird. So hat beispielsweiße der MSV Börde bereits zum jetzigen Zeitpunkt zwei Spiele weniger auf dem Konto als viele andere Teams in der Landesliga Nord und muss auch heute passen, da das Spiel bei TuS Schwarz-Weiß Bismark abgesagt wurde. "Durch die ganzen Spielverlegungen ergibt sich natürlich auch automatisch ein verzerrtes Tabellenbild", so Müller.

Helmut Lampe, Trainer beim Landesklasse-Vertreter SV Förderstedt, sieht die anhaltende Wetterlage für einige Teams auf Landesebene auch als willkommenen Anlass, "um eventuelle Verletzungsprobleme auszumerzen. Die Plätze sind meist bespielbar und die Vereine entscheiden zu schnell allein, ohne dass es irgendjemand nachprüft." In der Tat informieren laut Spielordnung des FSA (siehe Infokasten) die Vereine den zuständigen Staffelleiter. Auch wenn Letzterer die Entscheidungsgewalt inne hat, darf davon ausgegangen werden, dass sich die meisten Verantwortlichen auf die Informationen der Vereine stützen - ob Plätze in der Tat nicht bespielbar sind, bleibt dahingestellt.

Für Christian Kehr, Trainer beim Landesliga-Primus Schönebecker SC, sind die zahlreichen Spielausfälle nicht unbedingt an einer unzureichenden Planung festzumachen: "Für das Wetter kann ja keiner was, zudem spielen wir bei jedem Wetter. Es kann auch im März zum Wintereinbruch und damit zu Spielausfällen kommen." Seiner Meinung nach müssen die Staffelleiter ganzheitlich planen und sich an bestimmte Faktoren wie Rahmenspielpläne und Schiedsrichter halten - ein Umstand, der Müller sauer aufstößt: "Dadurch, dass Mechau zzurückgezogen hat, hätte man durchaus den Spielplan für die Rückrunde noch ändern können."

Ob nun vorhersehbar oder einfach nur Pech - den Wunsch, endlich wieder auf sattem Grün und mit der prallen Sonne im Rücken dem runden Leder nachzujagen, vereint sowohl Trainer als auch Staffelleiter.